Ein großer Mann läuft durch die Straßen von Zwickau. Er fällt auf, auch durch seine breite Statur, aber vor allem durch etwas anderes. Sein Körper ist über und über mit Tattoos bedeckt und das mehr als der durchschnittliche deutsche Bürger. Der 47-Jährige Riccardo aus Zwickau ist unser neues Tattoo-Model der Woche. Der gelernte Ergotherapeut arbeitet in einer geriatrischen Rehaklinik mit alten Menschen. Wie reagieren die eigentlich auf Riccardos besondere Optik? "Die Tattoos sind ein Eisbrecher, ich habe mir den alten Menschen sofort etwas zu reden. Meistens sind sie sehr interessiert, manchmal auch dagegen, aber wir haben immer etwas zu reden", erzählt er.
Irgendwann "gab es kein Halten mehr"
Riccardo ist am ganzen Körper mittlerweile tätowiert, "wirklich am ganzen". Gleich mit 18 Jahren führte der Weg zum Tattoo-Studio und er ließ sich sein erstes Tattoo stechen, was heute jedoch schon lange nicht mehr existiert und gecovert ist. Mit Anfang 30 hat er sich dann erst richtig dazu entschieden, sich weiter tätowieren zu lassen. "Dann gab es kein Halten mehr", sagt der Ergotherapeut. Bis heute schätzt er den Wert der Tattoos auf etwa 35.000 Euro.
Die meisten Tattoos haben asiatischen Bezug
Die meisten Tattoos sind asiatische Motive, zum Beispiel Drachen, Koikarpfen, Katzen, Lotusblüten und Masken. Auf seinem rechten Bein winkt ein großer Buddha lebensfroh, auf seinem Bauch eine gigantische rote Maske. Sogar seinem Hinterteil hat sich Riccardo tätowiert. Tat das eigentlich weh? "Die Pobacken taten gar nicht so sehr weh", lacht er. "Am meisten tat der Bauch weh, da habe ich nie länger als 30 oder 40 Minuten durchgehalten."
Auch Links-Rechts-Schwäche clever verarbeitet
Auf den Füßen hat er die Tattoos im New School Stil gehalten. Auf dem rechten Fuß sieht man den Kopf eines Hahns. Und insgesamt ist Riccardo eher lustig unterwegs. Er hat sich ein etwas anderes Arschgeweih nach langem Überlegen stechen lassen. Auf seiner Lende sieht man einen Popo mit einem Hirschgeweih. Darunter links eine Biene und daneben einen Gorilla. In seiner rechten Handfläche sieht man auch etwas ganz Besonderes: Das asiatische Symbol Om. Es steht für die Essenz des Seins und findet man im Hinduismus und Buddhismus wieder.
Aber er hat auch verrückte Motive. Auf seinen Händen steht einerseits auf den Fingern "Fast Hold", also festhalten und dann liest man auf der linken Hand noch "links" und auf der rechten "rechts". Was hat es damit auf sich? "Ich habe eine ausgeprägte links-rechts Schwäche und ein ehemaliger Arbeitskollege war bisschen genervt davon und sagte im Spaß: Lass es dir doch auf die Hände tätowieren. Da war die Idee geboren."
"Tattoos schützen mich vor intoleranten Menschen"
Wir wollten wissen, was Tattoos für ihn bedeuten: "Tattoos schützen mich vor intoleranten Menschen, die sprechen mich nicht an und gehen mir aus dem Weg." Und darüber ist er sehr froh. So langsam ist auch kaum noch eine Stelle an seinem Körper frei. Damit ist Riccardo unser meist tätowiertes Model bisher.
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