Diese Woche stellen wir euch unser neues Tattoomodel Fanny (41) vor! Ursprünglich aus Chemnitz, lebt Fanny heute im beschaulichen Collmen bei Colditz. Mit ihrer bunten Haut erzählt sie eine ganz besondere Geschichte, die eng mit ihrem Leben, ihrer Familie und ihren Leidenschaften verbunden ist.
Der Anfang: Ein kleines Tribal mit 18
Fannys Tattoo-Reise begann mit 18 Jahren. Ihr erstes Tattoo, ein kleines Tribal auf dem rechten Schulterblatt, ließ sie 2001 stechen - mehr aus Neugier als aus tiefer Bedeutung. "Ich wollte einfach mal wissen, wie das so ist," sagt sie heute. Doch dabei blieb es nicht. "Es fing alles ganz harmlos an, jetzt bin ich überall bunt!"
Bedeutungsvolle Motive: Familie und Leidenschaft
Alle Tattoos, die danach folgten, haben für Fanny eine tiefere Bedeutung. Ihre Kinder Moritz und Martin wurden 2008 und 2016 in altdeutscher Schrift mit Blumen und Schmetterlingen auf ihrem linken Bein verewigt. Die Wahl der altdeutschen Schrift spiegelt Fannys Vorliebe für diesen besonderen Stil wider.
Eine ihrer größten Leidenschaften sind Pferde - so ließ sie sich 2020 eine greifende Hand und einen Pferdehuf auf dem oberen Rücken stechen, als Hommage an ihren eigenen Pferdehof mit 23 Pferden. "Es ist mein größtes Tattoo und das einzige, das über die obere Körperhälfte geht", erklärt sie. Alle anderen Tattoos sind auf der linken Körperhälfte verteilt.
Eine ganz besondere Erinnerung: Die Großeltern
Eines von Fannys bedeutendsten Tattoos ist die Umrisszeichnung des Hochzeitsportraits ihrer Großeltern. "Meine Großeltern waren 68 Jahre verheiratet und sind 2022 innerhalb von nur 8 Tagen verstorben", erzählt sie. Um diese besondere Beziehung zu würdigen, ließ sie sich deren Hochzeitsbild sowie ihre Unterschriften in Kombination mit den Geburtsblumen Narzisse und Gladiole auf den linken Oberarm tätowieren. "Das Tattoo bedeutet mir alles, sie waren immer für mich da."
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Fanny lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern (16 und 8) auf ihrem eigenen Pferdehof, wo sie 23 Pferde versorgt und züchtet. Foto: Christian Grube
Kleine Kunstwerke aus Kinderhand
Besonders stolz ist Fanny auf das Tattoo, das 2021 aus Zeichnungen ihrer Kinder entstand. Um ein verblassendes Bild am Kühlschrank zu retten, ließ sie die Zeichnungen ihrer Kinder - einen Planwagen mit Pferden und ein Familienporträt der "Kartoffelfamilie" - auf ihrem linken Bein verewigen. "Es sind genau diese Momente, die man für die Ewigkeit festhalten möchte", sagt sie strahlend.
Schmerzhafte Erinnerungen und besondere Details
Trotz all der farbenfrohen und bedeutsamen Tattoos, bleibt auch der Schmerz nicht aus. "Die rote Blume am Namen meines Sohnes Martin tat am meisten weh", erinnert sie sich. Überraschenderweise empfand sie das Stechen hinter dem linken Ohr, wo sie ihr Sternzeichen Löwe verewigen ließ, als recht angenehm, obwohl sie dort mit mehr Schmerzen gerechnet hatte.
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2024 ließ sich Fanny ihr bisher letztes Tattoo auf der Tattoo Convention Chemnitz stechen. Foto: Christian Grube
Tattoos und Familie: Eine Verbindung für die Ewigkeit
Für Fanny ist klar: "Mein Stil verbindet Familie, Hobby und auch mal etwas Lustiges." Die Tattoos ihrer Großeltern sind und bleiben ihr am wichtigsten. "Sie waren alles für mich, immer da, immer hilfsbereit, und hatten immer ein offenes Ohr." Diese starke Verbindung zu ihrer Familie spiegelt sich nicht nur in ihren Tattoos wider, sondern auch in ihrem Leben.
Der Alltag auf dem Hof: Pferde, Familie und ein Fotogewerbe
Fanny lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern (16 und 8) auf ihrem eigenen Pferdehof, wo sie 23 Pferde versorgt und züchtet. "Die Tiere lassen nicht viel Raum für Urlaub, aber wir machen das Beste daraus," erzählt sie. Neben der Arbeit auf dem Hof betreibt sie auch ein kleines Gewerbe als Fotografin und hat in ihrer Freizeit ein Fernstudium zur Tierheilpraktikerin und Tierpsychologin absolviert.
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Der Alltag auf dem Hof: Pferde, Familie und ein Fotogewerbe - auch ihre Pferdeleidenschaft ist auf ihrer Haut verewigt. Foto: Christian Grube
Zukunftspläne: Neue Tattoos in Sicht
2024 ließ sich Fanny ihr bisher letztes Tattoo auf der Tattoo Convention Chemnitz stechen: das isländische Vegvisir, ein Symbol für den Wegweiser. Doch das war noch lange nicht das Ende. 2025 will sie zur nächsten Messe gehen und weiter an ihren farbenfrohen Hautkunstwerken arbeiten. Auch ihr großer Sohn ist bereits vom Tattoo-Fieber angesteckt und hat sich sein erstes Tattoo ebenfalls auf der Messe stechen lassen.
Fanny ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Tattoos Geschichten erzählen und für immer einen Platz in unserem Leben haben können - auf der Haut und im Herzen.
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Fanny ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Tattoos Geschichten erzählen und für immer einen Platz in unserem Leben haben können - auf der Haut und im Herzen. Foto: Christian Grube