Rennfahrer aus Mittelsachsen zwischen Adrenalin, Leidenschaft und Risiko

Motorradleidenschaft Mehr als ein Hobby: Nach dem Verlust des besten Freundes bleibt René weiter im Sattel

Taura. 

René Grundei, geboren im März 1979 im mittelsächsischen Taura bei Burgstädt, lebt ein Leben, das von Leidenschaft und Risiko geprägt ist. Beruflich als selbstständiger Fliesenleger tätig, schlägt sein Herz seit vielen Jahren für den Motorsport. Es ist eine Liebe, die ihn seit seiner Kindheit begleitet und zu einem festen Bestandteil seines Lebens geworden ist. Doch diese Leidenschaft bringt auch Gefahren mit sich - Gefahren, die René sehr bewusst sind und die seine Familie hautnah miterlebt.

Der Anfang einer Leidenschaft - Mit dem Vater auf zwei Rädern

René's Faszination für das Motorradfahren begann früh. Schon als Kind fuhr er mit seinem Vater auf dem Sozius viele Runden, bevor er endlich selbst den Führerschein machen konnte. Von da an gab es kein Halten mehr: Das erste eigene Motorrad, die ersten Rennen, der Nervenkitzel auf dem Sachsenring. Bereits um das Jahr 2000 nahm René an offiziellen Rennen teil. Die Geschwindigkeit, das Adrenalin, die Herausforderung - all das zog ihn immer weiter in diese Welt hinein. Und obwohl er heute in der aktuellen Rennsaison "nur" im Mittelfeld fährt - auf Platz 14 von über 30 Startern - bleibt der Reiz ungebrochen.

Zwischen Leidenschaft und Gefahr 

Was René antreibt, ist nicht nur der Wunsch nach Geschwindigkeit und Erfolg, sondern auch das Miteinander, das in der Rennwelt herrscht. Für ihn ist die Gemeinschaft der Fahrer wie eine zweite Familie. Doch die Gefahren sind immer präsent. Besonders hart traf es ihn vor drei Jahren, als er seinen besten Freund bei einem Rennen verlor. Viele hätten nach einem solchen Verlust aufgegeben. Nicht so René. "Es wäre nicht im Sinne des Verstorbenen gewesen, das Motorradfahren aufzugeben", erklärt er ruhig. Der Tod gehört zum Risiko dieses Sports dazu, doch er ist sich sicher: Diese Leidenschaft ist es wert.

Familie steht an seiner Seite

Trotz der ständigen Gefahr lässt René sich nicht von seinem Weg abbringen. Seine Familie steht dabei immer fest an seiner Seite. Seine Freundin Sabine plant sogar ihren Urlaub so, dass sie René zu den Rennen begleiten kann. Tochter Zoé, heute 14 Jahre alt, kommt so oft es geht mit an die Rennstrecke - besonders in den Ferien. Für René ist es unglaublich wichtig, diesen Rückhalt zu haben. "Sie machen den ganzen Zirkus mit", sagt er. Die Rennen sind nicht nur Wettkämpfe, sie sind gemeinsame Erlebnisse, bei denen die ganze Familie dabei ist.

Rennsport - Mehr als nur Geschwindigkeit

René fährt nicht einfach Rennen, um zu gewinnen. Für ihn ist der Rennsport viel mehr: Es geht um die Menschen, die er trifft, um die Freundschaften, die entstehen, und die Gemeinschaft, die sich auf und neben der Strecke entwickelt. "Es ist wie eine große Familie", beschreibt er es. Der Erfolg ist dabei schön, aber nie das Wichtigste. Es sind die Verbindungen zu anderen Fahrern und das Feedback der Zuschauer, die seinen Mut und seine Leistung anerkennen, die ihm am meisten bedeuten.

Der Fokus am Start - Respekt und Konzentration

Am Start eines Rennens hat René nur eines im Sinn: nach vorn zu kommen. Dabei verliert er jedoch nie den Respekt vor der Strecke und seinen Konkurrenten. "Man ist fokussiert, aber der Kopf ist nicht komplett aus. Man muss das, was vor einem liegt, mit Respekt angehen."

Der Reiz des Risikos - Rennstrecken mitten durch Städte

René fährt inzwischen nicht mehr nur klassische Rennen auf abgesicherten Strecken. Er hat den Schritt zu den Roadraces gewagt, bei denen die Strecken oft mitten durch Städte führen. Mit über 200 km/h rast er durch enge Gassen, auf Geraden erreicht er Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h. Hier gibt es keine schützenden Kiesbetten oder Pufferzonen - jeder Fehler könnte fatale Folgen haben. Aber genau diese Herausforderung liebt er. Besonders schätzt er Strecken mit vielen Kurven, wo ihm seine Erfahrung und sein Können zugutekommen.

Verluste und der Wert von Freundschaften

Der Verlust seines besten Freundes hat René hart getroffen. Er weiß, dass der Motorsport gefährlich ist und jeder Fahrer das Risiko kennt. Trotzdem ist er nicht bereit, diese Leidenschaft aufzugeben. Auch dank seines Freundes Didier Grams, der ihn motivierte weiterzumachen, fährt René heute noch in der Klasse der Irrc Superbikes. "Aufhören wäre nie eine Option gewesen", betont er. Es wäre nicht der Wunsch seines Freund gewesen, ihm bedeute auch die Gemeinschaft rund um das Rennen unglaublich viel.

Der Blick in die Zukunft

René weiß, dass er nicht ewig Rennen fahren kann. Aber selbst wenn der Tag kommen sollte, an dem er das Motorrad "an den Nagel" hängen muss, wird er weiterhin Teil der Rennwelt bleiben. "Die Freundschaften, die durch den Sport entstehen, sind für mich das Wichtigste", sagt er nachdenklich. Auch ohne Rennen würde er weiterhin an die Strecken kommen, um seine Freunde zu besuchen. Der Motorsport hat ihm so viel gegeben - Erfolge, Erfahrungen, aber vor allem tiefe Bindungen zu Menschen, die dieselbe Leidenschaft teilen.

Internationale Rennen und lokale Unterstützung

René ist weit herumgekommen. Er hat auf Rennstrecken in Tschechien, Italien, Holland, Belgien und Finnland sein Können bewiesen. Unterstützung erhält er dabei von regionalen Sponsoren, die ihn finanziell und teils sogar mit Lebensmitteln versorgen. Motorsport ist ein teures Hobby, aber René hat treue Partner, die ihn auf seinem Weg begleiten. 



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