Kühnhaide. Die Revitalisierungsmaßnahmen des Moorgebietes Bauernhaide nahe des Marienberger Ortsteils Kühnhaide sind abgeschlossen. In den zurückliegenden vier Jahren hat der Naturpark Erzgebirge/Vogtland auf einer Fläche von etwa 40 Hektar eine Vielzahl von Maßnahmen zur Wiedervernässung umgesetzt.
460 Hektar revitalisiert
Damit hat der Naturpark seit der Wende insgesamt 460 Hektar Moorflächen revitalisiert. Mit dem Forstbezirk Marienberg im Staatsbetrieb Sachsenforst als Flächeneingentümer hatte der Naturpark einen wichtigen Partner. In der Bauernhaide haben die Verantwortlichen 335 Einzelmaßnahmen in drei Bauabschnitten vorgenommen. Die Strecke der einst angelegten Entwässerungsgräben dort würde sich aneinandergereiht auf etwa 15 Kilometer erstrecken. Diese dienten über 200 Jahre lang zur Ableitung des Wassers aus dem Moorgebiet.
Mittel von Sachsen und EU
In den vergangenen Jahren wurde nun eine Vielzahl von Anstauen errichtet. ür die Revitalisierungsmaßnahmen wurden finanzielle Mittel der Europäischen Union und des Freistaates Sachsens in Höhe von insgesamt 280.000 Euro bewilligt. Diese stammen aus der Förderrichtlinie Natürliches Erbe. Nun braucht die Natur Zeit, damit sich das Wasser hier wieder aufstauen kann.
Hundert Jahre Genesung
So bildet sich ein einzigartiger Lebensraum mit seiner typischen Flora und Fauna. Ohne die Revitalisierungsmaßnahmen hätten die für das Moor typischen Pflanzen und Tiere keine Chance. "Noch sieht die Bauernhaide nicht sehr gut aus", räumt Anke Haupt ein. Sie war für die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort verantwortlich. Demnach lässt das Gelände sein moortypisches Aussehen noch vermissen. Im Zuge der Arbeiten mussten mehrere Fichten gefällt werden. Diese wurden in den Dämmen verbaut. Außerdem hat die sehr lange anhaltende Trockenheit dem Moor sehr zugesetzt. Der Torf ist aufgerissen und die Wiederbesiedlung mit Pflanzen dauert wahrscheinlich drei, vier Jahre. Bis sich das Moor tatsächlich revitalisiert hat, werden Hunderte von Jahren vergehen.
Torfmoos und Wollgras: Wichtige Torfbildner
Trotzdem sind Maßnahmen wie diese sehr wichtig, wie auch Anke Haupt findet. "Moore speichern in Deutschland genau so viel Kohlenstoff wie Wälder", begründet sie das. Daran ändert auch der geringe Flächenanteil der Moore in Deutschland nichts. Intakte Moore speichern den Kohlenstoff um ein Vielfaches effektiver als Waldflächen. Ein höherer Wasserstand fördert die Ansiedlung der Torfmoose und des Wollgrases. Sie sind die wichtigsten Torfbildner in den erzgebirgischen Mooren. Momentan gibt es hier kleinere offene Wasserflächen. Diese haben unter anderen verschiedenen Libellenarten schon wieder für sich entdeckt. Zu Anke Haupts Aufgaben wird in Zukunft die Überwachung des Wasserstandes in der Bauernhaide gehören.
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