BLICK.de: Was werden die herausragenden Projekte innerhalb des Kulturhauptstadtjahres 2025 in Chemnitz sein?
Stefan Schmidtke: Es sind weit über 100 Projekte für das Kulturhauptstadtjahr geplant. Ich würde sagen, herausragend am Programm ist, dass die Menschen aus der Stadt und der Region das Programm der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 aktiv und engagiert gestalten. Dazu gehören neben den großen Kulturinstitutionen viele Vereine, Initiativen, Festivals und Kreative. Einheimische und Gäste werden ein sehr vielfältiges Programm erleben: von der Blockbuster Ausstellung zu Edvard Munch in den Kunstsammlungen bis zum Skaterfestival, von der Opern-Weltpremiere bis zur Feier der internationalen Klubszene.
Wie will Chemnitz Auswärtige überzeugen, im Kulturhauptstadtjahr nach Chemnitz zu kommen?
Chemnitz ist die vierte deutsche Stadt, die den Titel Kulturhauptstadt Europas tragen darf. Allein das schafft eine enorme internationale Aufmerksamkeit. Auf allen Ebenen spüren wir das zunehmende Interesse an Chemnitz und der Region. Kongresse und Jahrestagungen werden nach Chemnitz verlegt, Journalisten und Journalistinnen aus dem In- und Ausland kommen zu Besuch, die verschiedenen Tourismusverbände von der Deutschen Zentrale für Tourismus bis zu unseren regionalen Tourismus-Verbänden werben aktiv mit dem Thema Kulturhauptstadt Europas. Das Programm für Chemnitz 2025 ist so vielfältig, dass es von der Tagesbesucherin aus Leipzig bis zu Kultur interessierten Städtereisenden aus dem Ausland sehr viele unterschiedliche Menschen anspricht.
Welche Erwartungen haben Sie persönlich an das Kulturhauptstadtjahr?
Das Motto für das Kulturhauptstadtjahr ist "C the Unseen", was soviel heißt wie "Sieh das Ungesehene". Man kann das als Aufforderung verstehen, in der eigenen Stadt mal wieder richtig hinzuschauen. Aber das Motto ist auch eine Einladung an unsere Gäste, eine Stadt und eine Region kennen zu lernen, die bislang nicht im Zentrum der touristischen Aufmerksamkeit stand. "C the Unseen" heißt auch, dass die Menschen sich zeigen und ihre Geschichten erzählen werden. Meine Erwartung an das Kulturhauptstadtjahr? Ich wünsche mir, dass die Chemnitzerinnen und Chemnitzer mit Stolz ihre tolle Stadt und die Region vorstellen. Alle zusammen sind Gastgeberinnen und Gastgeber - weltoffen und gastfreundlich. Alle dürfen eine überraschende Kulturhauptstadt erleben.
Wie wird sich Chemnitz Ende 2025 verändert haben?
Das wird sich zeigen. Es hat sich schon jetzt viel verändert. Zahlreiche Akteure arbeiten zusammen, haben neue Netzwerke geknüpft, internationale Kontakte aufgebaut, große Projekte umgesetzt und erfolgreich Fördergelder akquiriert. All das bleibt und wird das kulturelle Leben auch inZukunft prägen. Chemnitz und die Region sind jetzt auf der touristischen Landkarte markiert. 2025 wird ein außergewöhnliches Jahr mit vielen großartigen Veranstaltungen. Ich hoffe, dass wir diesen Schwung beibehalten und Chemnitz auch zukünftig an Anziehungskraft gewinnt. Gemeinsam haben wir mit der Kulturhauptstadt Europas ein einzigartiges Projekt auf die Beine gestellt. Das wird nicht nur die Stadt, sondern auch die Menschen verändern, die mit einer Menge Optimismus in die Zukunft blicken können.