Plauen. Der VFC Plauen steht kurz vor dem Ziel. Am Sonntag geht's um 14 Uhr gegen den FC Einheit Rudolstadt um den Aufstieg. Parallel spielt Verfolger Bischofswerda. Einer von beiden steigt in die Fußball-Regionalliga auf.
Bedingungsloser Optimismus
So ein Meistertitel, das ist ein Reifeprozess. Noch zwei Prüfungen muss der VFC Plauen bestehen. Cheftrainer Karsten Oswald rechnet vor: "Wir brauchen aus zwei Spielen vier Punkte. Die wollen wir uns gegen Rudolstadt und in Magdeburg holen. Dann wären wir durch und aufgestiegen." Trainer und Umfeld, Sponsoren und Fans: Sie alle haben verstanden, dass so ein Aufstieg nur zusammen funktioniert. Auch nach 21 Siegen wird Karsten Oswald nicht müde jedem zu erzählen, "dass wir als VFC keine Übermannschaft und auch nicht besser als die anderen sind. Wir sind aber Plauen, wir sind das Vogtland und wir sind eine tolle Region. Das bringen wir rüber und so muss es auch am kommenden Sonntag wieder sein", fordert der Übungsleiter das Vogtlandstadion zu bedingungslosem Optimismus auf.
Rudolstadt: Der Gegner steht mit dem Rücken zur Wand
14 Mal hat der VFC zu Hause gewonnen. 37:5 Tore sind der beste Wert der Oberliga. Die Plauener Fußballer kann in der Heimspieltabelle keiner mehr überholen. Angesprochen auf diesen wertlosen Titel staunt Karsten Oswald: "Echt? Wir sind Heimspiel-Staffelsieger? Jetzt schon? Das freut mich." Spätestens in dem Moment wird klar: Karsten Oswald schaut nicht auf andere Plätze. Als Fußballarbeiter analysiert der Coach ständig sein Team und die nächsten Gegner. "Wenn ich mich als Trainer mit dem Drumherum befasse, fokussieren meine Spieler auch nicht. Wir haben mit Rudolstadt einen Gegner vor der Brust, der eigentlich längst raus sein müsste aus dem Abstiegskampf", schätzt Karsten Oswald ein. Der FC Einheit Rudolstadt kletterte erst mit dem 3:0-Heimsieg gegen Wernigerode auf einen Nichtabstiegsplatz. "Unser Gegner wird sich mit Händen und Füßen wehren. Wer mit dem Rücken zur Wand steht, der entwickelt manchmal Bärenkräfte", warnt Karsten Oswald.
Landrat Thomas Hennig: "Wir meckern nicht!"
Mit einer klaren Spielidee und ganz viel Geduld schickt der VFC-Trainerstab die Plauener Fußballer ins letzte Heimspiel. Fehlen wird nur der gelbgesperrte Max Winter. "Wir brauchen wieder jeden Fan. Wirklich jeden", bittet VFC-Urgestein Thomas Sesselmann zum kollektiven Support. "Die positive Stimmung steckt an. Das ist gut, dass wir auf der Tribüne nicht nach jedem Fehlpass meckern", reiht sich Landrat Thomas Hennig ein. Oberbürgermeister Steffen Zenner: "Plauen zurück in der Regionalliga. Das wär' geil!" Und Sternquell-Geschäftsführer Jan Gerbeth übermittelt "die herzlichsten Grüße von unseren Brauerei-Mitarbeitern. Wir sind als Hauptsponsor stolz auf diese tolle Saison. Unsere Jungs haben in den letzten zwei Spielen nichts zu verlieren und wir drücken natürlich auf der Tribüne die Daumen", freut sich der Brauerei-Chef. Im Falle eines Plauener Sieges spendiert Sternquell am Sonntag 1.000 Becher Freibier.
Auch das Torverhältnis kann eine Rolle spielen
Es ist also angerichtet. "Und es wird spannend. Der kommende Sonntag wird schon deshalb aufregend, weil da ja auch noch das Torverhältnis eine Rolle spielen könnte", weiß VFC-Präsident Thomas Fritzlar. Die Konstellation: Der VFC liegt drei Punkte vor Verfolger Bischofswerda. Plauen hat ein um zehn Treffer besseres Torverhältnis, spielt aber noch gegen Rudolstadt und beim 1. FC Magdeburg II. Bischofswerda empfängt das Mittelmaßteam aus Sandersdorf und fährt dann zum bereits feststehenden Absteiger Arnstadt. Alexander Gleis ist der Sportliche Leiter beim Bischofswerdaer FV: "Zehn Tore kann man schon aufholen in zwei Spielen. Im Fußball ist viel möglich. Das wird aber eher schwierig, denn Plauen hat alles in der eigenen Hand", betont Alexander Gleis. "Und jetzt wisst ihr, weshalb ich nicht groß diese Statistiken angucke. Nur unser Spiel ist wichtig", hat Karsten Oswald wie immer das letzte Wort.
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