Oelsnitz. Aufatmen im oberen Vogtland. Nach 21 Monaten Bauzeit heißt es endlich wieder "Freie Fahrt" auf der B 92/Egerstraße in Oelsnitz. Die Arbeiten im Zuge des Gemeinschaftsvorhabens der Stadt Oelsnitz, den Stadtwerken Oelsnitz und dem Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland (ZWAV) können damit wie geplant fertiggestellt werden. Seit Februar 2020 wurde die Bundesstraße auf einer Länge von 1,5 Kilometern umfassend erneuert Ende 2020 wurde ein erster 700 Meter langer Abschnitt dem Verkehr übergeben.
Umfassende Arbeiten neben eigentlichem Straßenbau
Mit Abschluss der Maßnahme verfügt die Egerstraße auf einer Länge von rund 1,2 Kilometern über einen durchgängigen Geh-/Radweg, der maßgeblich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf diesem Abschnitt der Ortsdurchfahrt beiträgt. Im Auftrag der Stadtwerke Oelsnitz wurden neue Gas- und Stromleitungen verlegt und eine neue Straßenbeleuchtung installiert. Auch der ZWAV und die Deutsche Telekom haben ihre Anlagen zwischen "Letztem Heller" und Tirschendorfer Straße komplett erneuert. In einer Pressemitteilung heißt es: "Durch die aufwändige und entsprechend Zeit benötigende Modernisierung aller Medien sollen spätere Aufgrabungen der B 92 weitestgehend vermieden werden."
Diese Leistungen wurden erbracht
In den zurückliegenden 21 Monaten wurden neben dem eigentlichen Straßenbau durch die Beteiligten zudem: 1900 Quadratmeter Netzsicherung zwischen der B 92 und der Dr.-Fickert-Straße hergestellt | eine 45 Meter lange Stützwand aus Gabionen, gefüllt mit Theumaer Steinen, unterhalb der Dr. Fickert-Str. hergestellt | eine rund 220 Meter lange Stützwand oberhalb des Letzten Hellers einschließlich Absturzsicherung errichtet, die die Standsicherheit der Bundesstraße verbessert und die Sicherheit für die Anwohner erhöht | eine vorhandene Stützwand aus Natursteinen zwischen den Häusern Letzter Heller 11 und 13 fachgerecht saniert | eine 65 Meter lange Stützwand aus Gabionen im Bereich des Hauses Egerstraße 96 hergestellt | der Walkmühlenweg erneuert | 2,3 Kilometer Entwässerungskanäle verlegt | zwei unterirdische Regenklärbecken und ein unterirdisches Regenrückhaltebecken hergestellt | 1,2 Kilometer Geh-/Radweg mit einer Breite von 2,60 Metern gebaut | eine neue Linksabbiegespur und eine neue Fußgängerampel am Abzweig Görnitzer Weg errichtet | vier Bushaltestellen behindertengerecht hergestellt | Böschungen bepflanzt und Großbäume gesetzt.
Realisierung weiterer Maßnahmen zeitgleich und im Voraus
Gleichzeitig konnten im Schatten der Vollsperrung weitere Bauarbeiten mit erledigt werden. So wurde durch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr die B 92 zwischen Oelsnitz und dem Abzweig Leubetha in zwei Bauabschnitten auf einer Länge von 7,6 Kilometern erneuert. Im Sommer 2020 wurde zudem ein Durchlass unter der B 92 in Elstertal instandgesetzt, der vom Hochwasser stark geschädigt war. Die Stadt Oelsnitz erneuerte in dieser Zeit den Görnitzer Weg und den Letzten Heller. Bereits 2016/2017 wurde der Abschnitt zwischen Tirschendorfer Straße und Ortsausgang Oelsnitz einschließlich der Brücke über den Görnitzbach erneuert. Die Kosten beliefen sich dafür auf rund 1,7 Millionen Euro.
Zusammenarbeit aller Beteiligten ermöglicht planmäßige Fertigstellung
Eine Herausforderung im Zuge der aktuellen Maßnahme bildeten insbesondere die mehrmals wechselnden Verkehrsführungen. Der Bau unter Vollsperrung erwies sich dabei - in Hinblick auf die Sicherheit des Baustellenpersonals, aber auch der Verkehrsteilnehmer - als wirksam und begründet. Herausforderungen stellten in Teilen auch die Baugrundverhältnisse. Im Bereich Tanzermühle waren beispielsweise massive Reste alter Wasserkraftanlagen zu finden, an den Fahrbahnrändern mussten Altablagerungen beseitigt werden. Im Zusammenwirken aller Beteiligten konnte die Maßnahme auch trotz Corona-bedingter Lieferengpässe termingerecht abgeschlossen werden. Zu erledigen sind nun, in Abhängigkeit von der Witterung, noch einige Restarbeiten, die größtenteils abseits der B 92 stattfinden.
Kosten bleiben im Rahmen
Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LaSuV) teilt mit: "Zum jetzigen Zeitpunkt ist von einer wesentlichen Überschreitung der geplanten Kosten von rund 8 Millionen Euro für die Erneuerung der Egerstraße nicht auszugehen. Belastbare Aussagen zu den Kosten werden erst mit Abschluss des Vorhabens möglich sein." Das LASuV bedankt sich bei allen am Bau mitwirkenden Firmen und Planungsbüros sowie der Stadt Oelsnitz, den Stadtwerken Oelsnitz und dem ZWAV für die erfolgreiche Zusammenarbeit. "Den von den Bauarbeiten und dem Umleitungsverkehr betroffenen Anwohnern und Verkehrsteilnehmern danken wir für ihr Verständnis während der bauzeitlichen Einschränkungen und Erschwernisse", betonte Oberbürgermeister Mario Horn, der zusammen mit der Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas und Frank Weigel, dem Plauener Niederlassungsleiter des sächsischen Landesamtes für Straßenbau und Verkehr.
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