Ranspach. Durch Ranspach rollt momentan kein Kraftverkehr. Es herrscht Vollsperrung. Darauf wird schon auf der Bundesstraße B282 zwischen Mühltroff und Oberpirk am Abzweig Waldfrieden hingewiesen. Gebaut wird die gesamte Ortsdurchfahrt Ranspach auf 730 Meter Länge. Nach vielen Jahren des Wartens seitens der Einwohner ob des desolaten Zustandes der Straße.
Diese Woche werden an verschiedenen Punkten der Straße Vorbereitungsarbeiten getätigt, um die Bordsteine rechts oder links zu setzen. Dafür wird jeweils rund 25 Zentimeter tief das Erdreich ausgeschachtet, die Gräben werden mit Frostschutz versehen. André Morgenstern und seine Kollegen von einer Pflasterbaufirma aus Schönfels setzen die Bordsteine einzeln ein. "Erst nächste Woche wird die Straßendecke abgefräst", sagt René Renkwitz, der mit Oliver Seidel und weiteren Mitarbeitern der Firma Hoch- und Tiefbau Reichenbach auf der Baustelle tätig ist.
Endlich geht es los
"Wir sind froh, dass jetzt etwas passiert", sagt Ortsvorsteherin Gudrun Müller. "Es war eine einzige Huckelpiste." Doch zufrieden sind nicht alle im Ortsteil von Pausa-Mühltrroff. "Es ist kein grundhafter Ausbau, die Decke wird nur abgefräst. Es gibt Bedenken, dass die nächsten 20 Jahre wieder nichts passiert", so die Ortschefin. "Die Planung liegt dafür liegt vor und ist immer noch aktuell."
Der Dorfbewohner kämpften viele Jahre für den Bai der Straße im Ort, ihr Zustand wurde immer schlechter. "Die Straße fällt jedem Besucher, der in den Ort kommt, sofort auf." Für Gudrun Müller war die Sanierung der kaputten und immer wieder geflickten Straße in all den Jahren die größte Aufgabe. "Darüber wird am meisten im Ort geredet." Sie hatte das Thema Straßenbau in Ranspach immer wieder in Stadtratssitzungen in Pausa-Mühltroff angesprochen und sich sogar bis nach Dresden an die verantwortliche Stelle gewandt. Es wurde vom Ortschaftsrat ein Dringlichkeitsantrag gestellt, nachdem - das war die Voraussetzung - die Stadtverwaltung einen solchen stellte. Die Ortsstraße, die außerhalb des Dorfes in beide Richtungen gebaut wurde, liegt in der Verantwortung des Freistaates. "Wir haben auch sehr viel Verkehr, richtig große Laster fahren. Es ist von Greiz aus die kürzeste Entfernung zur Autobahn", so Gudrun Müller.
Warum wird jetzt gebaut?
Warum erst jetzt gebaut wird, wo doch der desolate Zustand seit Jahren bekannt ist? "Bisher wurde die Verkehrssicherheit durch Unterhaltungsleistungen der Straßenmeisterei des Vogtlandkreises gewährleistet. Die Grenze der Anwendbarkeit mit den in diesem Rahmen zur Verfügung stehenden Mitteln ist erreicht", informiert Rosalie Stephan vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) auf Anfrage. "Bei den laufenden Arbeiten handelt es sich um eine Instandsetzungsmaßnahme im Auftrag der Niederlassung Plauen. Sie dient der Verbesserungen des Straßenzustandes."
Und warum die Straße nicht grundhaft ausgebaut wird, denn doch die Planung augenscheinlich bereit liegt? "Die angesprochenen Planungsunterlagen waren nicht vollständig und sind inzwischen technisch überholt. Die Planungen zum grundhaften Ausbau der Ortsdurchfahrt nach aktuell gültigen technischen Normen befinden sich zur Zeit in der Phase der Vorplanung. Es ist abzusehen, dass bei einem grundhaften Ausbau ein Planfeststellungsverfahren zur Erlangung des Baurechtes erforderlich wird." So lautet die Information vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Dresden. Und: "Das Vorhaben für den grundhaften Ausbau befindet sich in einer frühen Planungsphase. Ein Baubeginn kann deshalb noch nicht belastbar benannt werden."
"Die derzeitigen Bauarbeiten laufen wie geplant", teilt das Lasuv mit. "Die Kosten für die laufende Baumaßnahme belaufen sich auf rund 185.000 Euro." Der Verkehr wird über die B282 ab Waldfrieden nach Oberpirk umgeleitet, weiter über die S316 nach Pausa und zurück über die S318 nach Ranspach. In der Gegenrichtung verläuft die Umleitung analog dazu. Voraussichtlich bis 9. August sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.