Seit über einer Woche galt die 9-jährige Valeriia aus Döbeln als vermisst. Nachgroßangelegten Suchmaßnahmen mit teilweise über 400 Polizeibeamten, Hubschraubern und Spürhunden, informierte die Kriminalpolizei am Mittwochmittag über den aktuellen Stand der Ermittlungen. Am Dienstag wurde eine leblose Person während der Suche entdeckt.(BLICK.de berichtete)
Dabei handelt es sich um Valeriia aus Döbeln, wie die Polizei am Mittwoch bestätigte.
Pressekonferenz der Polizei
Laut Angaben der Polizei handelt es sich um ein Tötungsdelikt. Man werde alles tun, um den Täter oder die Täterin zu finden. Aktuell werte die Polizei die Daten zu dem Fall aus. Bisher ist bekannt, dass am Montag um 14.30 Uhr eine leblose Person im Wald gefunden wurde, bei der es sich mit Gewissheit um die Vermisste 9-Jährige handelt. Die Leiche wurde 4 Kilometer fußläufig von dem Wohnort entfernt, in einem Wald, tief im Unterholz, fernab von Wegen, gefunden. Es ist gewiss, dass das Kind gewaltsam zu Tode gekommen ist, ein Sexualdelikt wird ausgeschlossen. Die Mordkommission hat die Ermittlungen wegen Totschlags und Mords aufgenommen.
Keine Tatverdächtigen bekannt
Aktuell gibt es keine konkreten Tatverdächtigen. Es gibt Gerüchte über einen weißen Transporter mit Riesaer Kennzeichen, die Polizei sieht darin keinen Zusammenhang. Der Todeszeitpunkt wird aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgegeben. Laut Aussagen der Polizei hatte sich am 5. Juni eine Zeugin gemeldet, die am späten Nachmittag des 3. Juni Schreie gehört haben soll. Die Zeugin hatte die Schreie, wie sich nun herausstellt, etwa zwei Kilometer vom Fundort entfernt gehört, konnte diese aber nicht konkretisieren, also aus welcher Richtung sie genau kamen. Die Polizei geht davon aus, dass der Fundort des Mädchens auch der Tatort ist.
Mädchen war am 3. Juni nicht in der Schule erschienen
Valeriia war am Montagmorgen nicht in den Bus zur Schule eingestiegen und es gibt derzeit keine weiteren Anhaltspunkte oder Hinweise von Zeugen. Die Polizei ist sich sicher, dass sie das Haus verlassen hat. Außerdem hat sie ein Prüfverfahren zur Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht gegen die Schule gestellt, hält sich zu dem Thema jedoch bedeckt. Es wird aktuell noch ermittelt, ob die Schule versucht hat Kontakt mit der Mutter aufzunehmen oder nicht. Die Ermittlungen zum Täter / Täterin werden vordergründig in Richtung des sozialen Umfelds und der Familie der 9-Jährigen fokussiert. Außerdem werden und wurden rückfallgefährdete Straftäter überprüft.
Polizei richtet sich an Eltern
Eltern sollen ihre Kinder zu dem Thema sensibilisieren, mit niemand Fremden mitzugehen oder sich in Gespräche verwickeln zu lassen. Außerdem sollten Kinder zur Schule gebracht werden oder gemeinsam den Schulweg antreten.
Am 3. Juni zuletzt gesehen
Das Mädchen hatte sich am Montagmorgen des 3. Juni, gegen 6.50 Uhr, auf den Weg zur Schule in der Bayerischen Straße gemacht. Meist nutzte sie dazu den Bus der Linie C. Ob sie diesen am Freitag nutzte, ist nicht bekannt. Valeriia war etwa 1,40 Meter groß und hatte dunkelblonde, mittellange Haare. Sie war mit einem lila T-Shirt, einer schwarzen Jeans, einer hell-türkisen Jacke sowie dunkelblauen knöchelhohen Schuhen bekleidet. Sie hatte einen rosa Schulranzen bei sich und kann gebrochenes Deutsch, da sie aus der Ukraine kam.
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Die 9-jährige Valeriia kam mit ihrer Mutter aus der Ukraine und war zuletzt in Döbeln gemeldet. Foto: Polizeidirektion Chemnitz
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Die 9-jährige Valeriia kam mit ihrer Mutter aus der Ukraine und war zuletzt in Döbeln gemeldet. Foto: Polizeidirektion Chemnitz
Zum Verlauf der Vermisstensuchte
Valeriia war Montag, den 3. Juni nicht von der Schule nach Hause gekommen, sodass die Polizei verständigt wurde. Dabei stellte sich heraus, dass die 9-Jährige gar nicht am Morgen in der Schule angekommen war. Seitdem fehlt von dem Kind jede Spur. Die Polizei begann mit der Suche nach dem Mädchen. Es wurden Polizeihubschrauber, Drohnen, Fährtensuchhunden und Taucher der Wasserschutzpolizei eingesetzt. Letztere suchten die umliegenden Gewässer, wie den Teich und die Freiberger Mulde ab. Auch der Verbund sächsischer Rettungshunde und das Technische Hilfswerk (THW) unterstützten die Suche. Gesicherte Videoaufnahmen wurden überprüft und mit Anwohnern gesprochen. Super-Recogniser der Polizei, also Beamte, die sich Gesichter besonders gut merken können, wurden zur Sichtung des Videomaterials eingesetzt.
Auch die Polizei und Behörden im Ausland wurde zur Vermisstensuche herangezogen, da sich der Vater des Mädchens in der Ukraine aufhält. Auch zu Tschechien und Polen sei der Kontakt da, da diese Länder mögliche Transitwege darstellen. In der Sendung "Aktenzeichen XY", die am Mittwoch, 5. Juni im ZDF ausgestrahlt wurde, bat die Kripo öffentlich um Mithilfe im Fall Valeriia. Am Dienstag veröffentlichte die Polizei, dass eine leblose Person während der Suche gefunden wurde.
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