BLICK.de-Reporterin Simone Esper hat mit Marc Hoffmann gesprochen. Der Inhaber vom Bikesport Hoffmann in Frankenberg hat mit drei Freunden 1000 Kilometer im Sattel gesessen. Gestartet wurde nach der Arbeit. Nach über 37 Stunden reiner Bewegungszeit rollten sie zwei Tage später ins Ziel. In Summe kamen sie auf 6000 Höhenmeter.
BLICK.de: Wie kommt man auf so eine verrückte Idee?
Die Idee entstand spontan bei einer Radtour von Frankenberg nach Wien. Auf dem Rückweg stellten wir uns die Frage, was wir als nächstes machen. Scherzhaft meinte einer von uns, dass wir 1.000 km im Rossauer Wald fahren könnten. Wir haben alle kurz gelacht, fanden es dann aber doch irgendwie geil - so war die Idee geboren.
BLICK.de: Warum habt ihr den Rossauer Wald gewählt?
Die Location "Rossauer Wald" haben wir gewählt, weil er in der Nähe ist, wir keine Strecke planen mussten und es logistisch einfach ist, falls irgendetwas fehlt.
BLICK.de: Welche Strategie habt ihr verfolgt?
Hoffmann: Wir haben versucht die Pausen recht kurz zu halten, um im Rhythmus zu bleiben. Im Durchschnitt sind wir ca. 10 Runden gefahren, haben kurz gegessen und dann gings weiter. Längere Pausen haben wir beim Frühstück und Abendessen gemacht, welches von unseren Frauen, die uns über die ganze Zeit betreuten, absolut spitzenmäßig bereitgestellt wurde.
BLICK.de: Wann war der schwerste Kampf gegen den inneren Schweinehund?
Hoffmann: Der innere Schweinehund war nachts am schwersten zu überwinden. Vor allem in der zweiten Nacht von Freitag auf Samstag. Das war so um die Hälfte der Strecke. Jeder hatte mal sein persönliches Tief. Da wir aber zu viert waren, konnte jeder dem anderen helfen da wieder herauszukommen. Als es in der zweiten Nacht kurz regnete, hatte- glaube ich- jeder drüber nachgedacht, aufzuhören.
BLICK.de: Wie waren die Reaktionen?
Hoffmann: Wir hatten unglaublich viele Besucher auf der Strecke. Zum einen gab es radbegeisterte Sportler, die einfach ein paar Runden mit uns mitgefahren sind. Zum anderen erhielten wir auch vom Streckenrand aus Unterstützung. Freunde und Familie haben uns dort angefeuert.
BLICK.de: Was war es für ein Gefühl es geschafft zu haben?
Hoffmann: Ein wunderschönes! Man ist so froh diese unglaubliche Zahl auf dem Rad geschafft zu haben. Danach will man auch nicht mehr sitzen - sondern am besten nur noch liegen und gar nichts mehr bewegen.
BLICK.de: Noch ein paar persönliche Worte?
Hoffmann: Wir danken allen unseren Mädels, die uns so toll unterstützt haben - ohne euch wäre das Event nicht möglich gewesen. Und auch ein großes Dankeschön an all die Leute, die uns an der Strecke oder auf der Strecke unterstützt haben. Wir waren überwältigt von so einer Anteilnahme, obwohl die Veranstaltung fast geheim war.