Freiberg. Die Fans der HSG Freiberg rieben sich am Samstagabend in der Ernst-Grube-Halle die Augen, als sie vor Anpfiff des Heimspiels gegen den NHV Delitzsch die Aufstellung ihrer Teams studierten. Auf dem Papier fehlten die Namen von 5 Spielern. Weder eine Corona-Infektion, noch diverse Verletzungen oder Sperren waren Gründe dafür.
Wirtschaftliche Zwänge führen zu Trennung von Quintett
Vielmehr hat der Handball-Oberligist aus wirtschaftlichen Gründen Filip Veverka, Semir Feka, Michal Naimann, Martin Kovarik und Ondrej Simunek den Laufpass gegeben. " Wir haben mit den Aktiven schon seit Oktober vertrauliche und faire Gespräche geführt. Ausschlaggebend sind allein wirtschaftliche Aspekte und nicht die sportliche Leistungen der Männer", versicherte HSG- Manager Stefan Lange. Der Freiberger Trainer Friedrich Zenk sei in die Debatte eingebunden gewesen.
Zwei Sponsoren hätten in ihren Verträgen weitere Zahlungen davon abhängig gemacht, dass Freiberg im Saisonverlauf nicht auf einem Abstiegsplatz steht. Doch gerade dies ist seit Monaten der Fall.
Weniger Zuspruch durch die Fans
Zudem führten die gesunkenen Zuschauerzahlen zu nicht unerheblichen Mindereinnahmen. "Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen, aber wir tragen für den Verein die wirtschaftliche Verantwortung und mussten diese Personalentscheidungen fällen", machte Lange deutlich.
Nunmehr sind die jungen Eigengewächse mehr gefordert als zuvor. "Jetzt erhalten sie auch die Einsatzzeiten, die sie im Vorfeld zum Teil auch eingefordert haben", so Lange. Gegen Delitzsch blieb eine Überraschung aus. Die HSG verlor 23:28 (10:13), kassierte damit die 12. Saisonniederlage und geht auf einem Abstiegsplatz in die Feiertagspause. Jens Tieken, Sven Hesse und Marc Schreiber trafen je viermal. Beide Seiten leisteten sich während der 60 Minuten viele Fehler.
Nach ausgeglichenem Beginn (3:3/8.Minute) setzten sich die Gäste auf 9:5 ab. Freiberg verkürzte auf 7:9, lag Mitte der zweiten Hälfte jedoch 14:21 und 10 Minuten vor dem Abpfiff 17:23 hinten. Die HSG gab nicht auf und traf in der Schlussphase durch Schreiber zum 22:25. Doch dann tütete Delitzsch den Sieg endgültig ein.
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