Die kleine niederlagenfreie Serie hält: Der FC Erzgebirge Aue siegte gegen Rot-Weiß Essen mit 2:1 (2:0). Allerdings bleibt es auch dabei: Veilchen-Tore fallen im Erzgebirgsstadion nur in der ersten Halbzeit.
Machbare Aufgabe
Ein Blick auf die Tabelle zeigte, dass Rot-Weiß Essen für den FC Erzgebirge Aue eine machbare Aufgabe sein sollte. Und so kamen die zirka 7000 Veilchen-Anhänger sehr zuversichtlich ins Erzgebirgsstadion. Sie wurden nicht enttäuscht. Beide Mannschaften bauten ihre Angriffe kontrolliert auf. Die Veilchen hatten jedoch in den ersten Minuten ein leichtes Übergewicht. Zwingende Aktionen waren aber nicht zu verzeichnen. Der erste Eckball der Gastgeber landete fast auf dem Stadiondach. In der 11. Minute dann ein Angriff über links. Flanke in den Strafraum, die per Kopf verlängert wurde. Pascal Fallmann stand genau richtig und hämmerte den Ball ins Netz. Es war die 1:0 Führung der Veilchen.
Nachsetzen oder Zurückziehen?
Eine Führung der Hausherren hatte im Schacht in dieser Spielzeit nicht viel zu bedeuten. Viel zu oft zogen sie sich danach zurück. Würden sie diesmal nachsetzen?
Zunächst sah es nicht danach aus. In der 19. Minuten beispielsweise befand sich die Auer Abwehr offenbar im Sekundenschlaf. Die Gäste aus Essen spielten schnell über die rechte Seite. Eric Voufack flankte in den Strafraum der Gastgeber. Am Fünfmeterraum kam Leonardo Vonic angeflogen. Er brachte den Ball freistehend nicht im Tor unter. Glück für die Schützlinge von Chefcoach Pavel Dotchev. Dieser verfolgte die Begegnung nicht aus dem Stadioninnenraum. Er hatte gegen Saarbrücken seine vierte gelbe Karte gesehen und war deshalb gesperrt.
Veilchen haben Dusel
22. Minute. Katastrophaler Abwehrfehler. Pepic spielte an der Strafrumgrenze einen hohen Querpass direkt auf den Kopf von Ahmet Metin Arslan. Dieser konnte den Ball nicht kontrollieren, so dass der Kopfball ins Toraus trudelte. Essen drängte aber spürbar auf den Ausgleich.
Auch in der 38. Minute hatten die Veilchen wieder Riesendusel. Kelsey Aninkorah-Meisel erkämpfte sich in der eigenen Hälfte den Ball und sprintete in Richtung Auer Tor. Er setzte sich gegen zwei Auer durch. Erst Erik Majetschak trennte ihn im Strafraum mit einem sehenswerten Tackling fair vom Ball.
Vermutlich befand sich die Abwehr von RWE kurz vor der Halbzeit gedanklich beim Pausentee. Der Torschütz zum 1:0 Pascal Fallmann flankte in der 44. Minute unbedrängt von der rechten Strafraumecke. Diesmal stand Marvin Stefaniak goldrichtig. Vollkommen frei köpfte die Nummer 34 den Ball unbedrängt ins Tor. Mit 2:0 nach einer soliden ersten Halbzeit geht es für die Lila-Weißen in die Pause.
Sehenswertes Spiel in zweiter Halbzeit
Nach dem Zeitwechsel entwickelte sich die Begegnung zu einem sehenswerten und ausgeglichen Fußballspiel. Essen hatte in der 56. Minute die vorerst größte Chance. Leonardo Vonic setzte sich im Strafraum gegen zwei Auer durch, zog flach in den kurzen Winkel ab. Veilchen-Kapitän und Torwart Martin Männel reagierte perfekt, tauchte ab und verhinderte den Anschlusstreffer.
In der 64. Minute folgte eine Chance zum 3:0 für die Hausherren. Stefaniak flankte in den Strafraum. Die Flanke wurde abgefälscht, landete bei Kilian Jakob. Sehenswerter Seitfallzieher, der zur Ecke abgewehrt wurde. Nur zwei Minuten später war es wieder Marvin Stefaniak, der flankte - diesmal von links. Doch Marcel Bär war zwei Schritte zu spät.
Aue hatte immer wieder Möglichkeiten. Es sprang in dieser Phase nichts Zählbares heraus. In der 83. Minute hatten die Gäste eine Riesenchance Arslan, doch er brachte den Ball nicht ins Tor, sondern schoss vorbei.
In der 90. Minute schoss Arslan dann doch noch sein Tor. Er verkürzte auf 2:1. Kurz nach dem Wiederanstoß pfiff Schiedsrichter Weller die Partie ab. Der schon mit Gelb verwarnte Lucas Brumme war damit nicht einverstanden und diskutierte mit dem Schiedsrichter. Es folgte die gelb-rote Karte.
Der FC Erzgebirge Aue greift durch den Sieg wieder ob an. Mit 23 Punkten klettern sie auf den 6. Tabellenplatz. 25 Zähler hat Dynamo Dresden auf dem Aufstiegsrelegationsplatz.