Pobershau. Sie ist bekannt und beliebt. Man schätzt ihre Erfahrungen und Zuverlässigkeit. Das Essen schmeckt, der Service funktioniert. Wer ihre Gaststätte "Huthaus Zum Molchner Stolln" in Pobershau betritt, fühlt sich sogleich in einem urigen und geschichtsträchtigen Ambiente herzlich willkommen. Die Rede ist von Cornelia Bratfisch, der Wirtin dieser Einkehr. Schon seit frühster Jugend war es ihr Traum, eine Gastwirtschaft zu führen. So erlernte sie den Beruf der Restaurantfachfrau und legte noch ein Studium zur Betriebswirtin für Hotel- und Gaststättenwesen nach.
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Erfahrungen im Ausland gesammelt
Um die Branche in all ihren Facetten kennenzulernen, sammelte sie zudem Erfahrungen im Ausland. Im Mai 2006 verliebte sie sich in das Areal des Huthauses, unterschrieb einen Pachtvertrag und folgte somit den Ruf ihres Herzens nach Eigenständigkeit. "Alles prima, könnte man meinen. Bis Corona auf der Bildfläche erschien. Es folgten sehr schwere Zeiten. Nach der Pandemie konnte ich dann quasi bei Null beginnen", erinnert sich die 49-Jährige. Doch die Leute kamen wieder, das Bestellbuch füllte sich. Alles wieder beim Alten?
Bei großen Feten ist man an der Grenze
"Bei weitem nicht. Die Probleme, mit denen ich aktuell zu kämpfen habe, sind bekannt. Ich kriege kein Personal. Wir sind zu zweit! Meine Köchin und ich. Meine Tätigkeit splittet sich in Büro, Küche, Service, Reinigung ab. Meine Köchin kümmert sich um alle Gaumenfreuden. Bei Feierlichkeiten mit 50 und mehr Personen gehen wir an unsere Grenzen. Es ist alles kaum noch zu stemmen. Und dennoch: Wir sind Erzgebirger und mit dem Herzen dabei. Dazu gesellen sich hohe Energiekosten, die neue CO2-Abgabe, höhere Gebühren für Wasser und die Mehrwertsteuer, die wieder auf 19 Prozent bei uns angehoben wird. Mir wird angst, wenn ich an die Zukunft dieses Hauses denke. Ja, man kann es kurz ausdrücken: Was mir früher wie ein Traumjob erschien und der es auch viele Jahre lang war, könnte bald in einen Albtraum gipfeln", so Frau Bratfisch.
Natur als Ausgleich
Um sich einen Ausgleich zu den Existenzängsten zu schaffen, geht sie - sofern es die Zeit erlaubt - gern raus in die Natur und widmet sich der Familie, die ihr übrigens immer den Rücken stärkt. Schon längere Zeit arbeitet sie nach einem Bestellsystem und passt die Öffnungszeiten denen der Nachfrage an. Fazit dieser Angelegenheit? Die Schönheiten des Erzgebirges und ihr Stellenwert als Montanregion reichen alleine nicht aus. Das Überleben entsprechender Gastlichkeiten, die dem Ganzen das i-Tüpfelchen verleihen sollte schon gesichert werden.
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