Food-Bloggerin Fitgreenmind im Talk mit BLICK.de: "Mache immer noch die gleichen schlechten Flachwitze wie früher"

INTERVIEW Als Fitgreenmind begeistert Maya Leinenbach im Internet Millionen von Menschen. Jetzt sprach sie mit BLICK.de über ihre Karriere

Noch vor wenigen Jahren war Maya Leinenbach ein unbekanntes Mädchen aus dem Saarland - heute zählt sie zu den erfolgreichsten Influencern Deutschlands. Als Fitgreenmind steht Maya regelmäßig vor der Kamera und versorgt ihre Millionen von Follower mit veganem Food-Content. Jetzt ermöglichte sie uns einen exklusiven BLICK hinter die Kochkulissen und zeigte sich im Interview ganz offen. Wurde die Influencerin am Anfang ihrer Karriere belächelt? Wie gingen ihre Mitschüler mit ihr um, als sie bereits erfolgreiche Bloggerin war? Und wie gelang es Maya, bei all ihrem Erfolg bodenständig zu bleiben?

Fitgreenmind: "Dachte, man muss verrückt sein, um sich vegan zu ernähren"

BLICK.de: Hi Maya! Kochen ist deine große Leidenschaft - kannst du dich an den Moment erinnern, in dem du das erste Mal den Kochlöffel in der Hand hattest? Beziehungsweise kannst du ungefähr sagen, wann es begonnen hat, dass du dich regelmäßig vor dem Herd wiederfindest?

Maya: Das ist echt schwer zu sagen. Seit ich mich erinnern kann, haben meine Eltern schon immer viel selbst gekocht und ich war schon von klein auf sehr interessiert daran. Je älter ich wurde, desto mehr habe ich mir am Herd zugetraut und so richtig viel selbst gekocht habe ich dann, als ich vegan wurde: Anfang 2019.

BLICK.de: Was ist aktuell dein absolutes Lieblingsgericht und warum?

Maya: Hmm, da gibt es viele Sachen… ;) Aber Lasagne oder Butter-Tofu sind für mich so richtiges Comfort-Food, weil das schmeckt für mich so nach "zu Hause".

BLICK.de: Du bist für deinen Veganismus bekannt. Wann kam für dich die Entscheidung, dass du fortan nur noch vegan leben möchtest. Wie kam es dazu/was war der Anlass? Kannst du dich an eine bestimmte Situation erinnern, die für dich alles verändert hat?

Maya: Ich war diesem Thema eigentlich sehr skeptisch gegenüber eingestellt und dachte, man müsse verrückt sein, um sich vegan zu ernähren… Naja, für eine Schularbeit musste ich mich dann mit unserer Ernährung - und wie diese unsere Umwelt beeinflusst - auseinandersetzen. Als ich dann gelesen habe, wie viel zum Beispiel virtuelles Wasser in einem Kilo Rindfleisch steckt, war für mich klar, ich will es mal ganz ohne tierische Produkte probieren.

BLICK.de: Wie war die erste Reaktion von Freunden und Familie, als du festgestellt hast, dass du vegan leben möchtest? Wie man in deinen Videos heute sieht, wirst du in deiner veganen Ernährungsweise sehr unterstützt - aber waren die Menschen in deinem Umfeld anfangs evtl. etwas skeptisch, haben es hinterfragt? Wenn ja, inwiefern?

Maya: Natürlich war es für alle etwas Neues, aber glücklicherweise war mein Umfeld sehr offen. Natürlich gab es hier und da auch mal blöde Kommentare, aber ich wusste, warum ich das mache und habe mich davon nicht beirren lassen.

 

Fitgreenmind über ihre Anfänge als Bloggerin: Sie war "ziemlich frustriert"

BLICK.de: Wann kam für dich die Idee, dein Kochen via Social Media präsentieren zu wollen? Wie waren darauf die ersten Reaktionen? Wurdest du beispielsweise anfangs - als sich die Click-Zahlen noch in Grenzen hielten - nicht ernstgenommen, belächelt oder Ähnliches?

Maya: Ursprünglich war mein Traum, mit meiner Mama mal ein Kochbuch zu veröffentlichen, aber ich dachte, wenn ich jetzt eines veröffentliche, kauft es ja keiner, da mich keiner kennt. Also habe ich zuerst angefangen, mir eine Community aufzubauen. Manche fanden es am Anfang natürlich ein bisschen verwunderlich, aber insgesamt waren meine Freunde und Bekannte sehr cool damit und sogar interessiert daran, wie es denn läuft und sich entwickelt.

BLICK.de: Wann war für dich ein Schlüsselmoment, ab dem du gemerkt hast, dass deine Videos und dein Content in der Social-Media-Welt gut ankommen? Gab es ein bestimmtes Ereignis, welches für dich alles verändert hat?

Maya: Im Oktober 2020 war ich ziemlich frustriert, ich habe Tag und Nacht an meinen Videos gearbeitet, um immer besser zu werden, aber so richtig voran ging es nicht. Zu der Zeit wurde das Feature "Reels" von Instagram ausgerollt. Zuerst habe ich mich nicht rangetraut, weil ich dachte, mein Content passe nicht dazu. Irgendwann habe ich mich dann (teils auch des Frustes wegen) entschlossen, mal eine Woche lang nur Reels zu posten, und das hat den Unterschied gemacht: Mein zweites Reel hat schon über eine Million Views erzielt und von da an ging's eigentlich richtig bergauf.

BLICK.de: Viele Fans sind der Meinung, du bist die wohl bodenständigste Influencerin überhaupt: Wie schaffst du es, mit all dem Ruhm, den du erlebst, so bodenständig zu bleiben?

Maya: Naja, warum sollte ich nicht "bodenständig" bleiben oder mich irgendwie verändern. Im Endeffekt bin ich ja immer noch die gleiche Maya wie vor ein paar Jahren, zwar um einige Erfahrungen reicher, aber ich mache immer noch die gleichen schlechten Flachwitze wie früher. ;)

 

Fitgreenmind über ihre Schulzeit: "Viele meiner Lehrer kannten meine Videos"

BLICK.de: Du hast letztes Jahr dein Abi gemacht und warst also - während du auf Social Media bereits erfolgreich warst - noch Schülerin. Warst du auf deiner Schule ein Star, hast du das so wahrgenommen? Schließlich passiert es nicht alle Tage, dass man eine äußerst erfolgreiche Food-Bloggerin bei sich in der Klasse sitzen hat… Nur keine falsche Bescheidenheit! :D

Maya: Irgendwann war's einfach normal und hat irgendwie dazu gehört. Es war schon lustig, manchmal auf dem Schulhof erkannt zu werden oder auch viele meiner Lehrer kannten meine Videos, aber die größte Frage war eigentlich immer: Kocht Maya für unser nächstes Schulfest? :D

BLICK.de: Du bist auch sportlich sehr aktiv. Kannst du dir vorstellen, in Zukunft auch in Bezug auf Content mehr in Richtung Sport zu machen?

Maya: Ich liebe Sport, aber für mich ist es eher ein Ausgleich für meinen Alltag. Deswegen glaub ich nicht, dass ich aus meinem Sport mehr Content machen möchte. Außerdem folgen mir ja die meisten Leute für das gute Essen.

BLICK.de: Gibt es bestimmte Influencer-Kollegen oder Promis, mit denen du gern mal zusammenarbeiten würdest / eine Kollaboration machen würdest? Oder gibt es bestimmte Promis, die du generell gern mal treffen würdest (um dein "inneres Fan-Girl" zu stillen)? Hast du vielleicht auch schonmal bestimmte Stars angeschrieben, um Kontakt aufzubauen? Wenn ja, wen?

Maya: Ich war noch nie so ein krasses Fan-Girl für irgendwen, auch nicht als Teenagerin. Aber letztens hatte ich die Ehre, Jamie Oliver zu treffen, das fand ich schon sehr cool, da mich sein Kochstil sehr inspiriert. Ansonsten fände ich es auch mal lustig, mit Joshua Weissman (US-amerikanischer Food-Blogger) oder einem Fußball-Profi zu kochen.

BLICK.de: Gibt es irgendwelche Bereiche (Hobbys, Interessen, etc.), in denen du dich unbedingt auch noch ausprobieren möchtest - es aber bisher noch nicht getan hast?

Maya: Ich liebe Abenteuer und die Natur, weswegen ich auch gern in den Bergen wandern gehe. Ich habe mal mit meinem Papa aus Spaß darüber geredet, vielleicht irgendwann eine Alpenüberquerung mit ihm zu machen… Das wäre auf jeden Fall sehr cool!

 

Food-Bloggerin Fitgreenmind: Das ist ihr Plan B

BLICK.de: In der Doku: "Vegane Food-Bloggerin Maya Leinenbach: Von der Familienküche zum Food-Star" des Saarländischen Rundfunks erzählst du, dass du dich dafür entschieden hast, ein etwaiges Studium erstmal auf später zu verschieben. Aber wenn du dich doch jetzt für ein Studium entscheiden müsstest: Was würdest du studieren und warum?

Maya: Gute Frage! Da sich während der Oberstufe schon relativ schnell herauskristallisiert hat, dass ich meinen Foodblog nach dem Abi auch hauptberuflich betreiben kann, habe ich mir da nie so intensiv Gedanken darüber gemacht. Aber ich finde den menschlichen Körper und die ganzen biologischen Prozesse, die damit zusammenhängen, super interessant (ich hatte auch Sport-LK in der Oberstufe). Also wenn, dann etwas in diese Richtung.

BLICK.de: Du wohnst mittlerweile in Stuttgart: Gefällt es dir dort? Was sind deiner Meinung nach Pro- und Contra-Punkte der Stadt?

Maya: Es gefällt mir ganz gut, allerdings war ich seit meinem Umzug durch meinen Beruf so viel unterwegs, dass ich noch gar nicht richtig viel Zeit hatte, mich einzuleben. Dementsprechend kann ich auch keine wirklich ausführliche Pro- und Kontra-Liste erstellen, aber "Pro" wären: die guten Öffis, eine gute Auswahl an veganen Restaurants und Cafés. "Kontra": natürlich die Entfernung zu meiner Familie.

BLICK.de: In jungen Jahren hast du dein eigenes Business aufgebaut und erreichst auf Social Media ein Millionenpublikum. Was würdest du sagen, sind die größten Unterschiede von Maya heute zu Maya damals (vor oder am Anfang deiner Social-Media-Laufbahn)?

Maya: Also mein Content hat sich auf jeden Fall verbessert und weiterentwickelt und generell durfte ich viele Erfahrungen im Bereich Foto- und Videocontent, aber auch bei öffentlichen Auftritten sammeln. Durch die Gründung der Firma ("Fitgreenmind") lerne ich auch immer mehr in geschäftlichen Angelegenheiten dazu, während ich mich früher rein auf die Erstellung von Content konzentriert habe.

BLICK.de: Grob zusammengefasst: Was sind deine Ziele für die nächsten Jahre?

Maya: Natürlich will ich meine Reichweite weiter ausbauen und so immer mehr Menschen dazu inspirieren, öfter vegan zu essen. Dazu gehören auch neue Formate wie regelmäßige lange YouTube-Videos, eine gute Website und mehr. Langfristig wollen wir "Fitgreenmind" als Marke etablieren, die sowohl online als auch offline funktioniert - beispielsweise mit Pop-up-Restaurants, eigenen Produkten und so weiter. Langweilig wird's auf jeden Fall nicht.

 

BLICK.de bedankt sich bei Maya für das äußerst angenehme Interview!

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