"Dr Meester" wäre am Samstag 95 Jahre alt geworden

Gedenken Im Gedenken an das Geländesport-Urgestein Walter Winkler

Grießbach. 

Grießbach. Es gibt meist viele Väter des Erfolgs in allen Sportarten. Und auch sie mussten durch Täler gehen, um irgendwann Erfolg zu ernten. "Man muss sich selbst besiegen, um andere zu besiegen." So der Aphorismus eines Mannes, dessen Passion, dessen Leben der Geländesport war.

Sieben mal zum Trophysieg

Die MZ-Mannschaftsleiterlegende Walter Winkler, der mit beispiellosen Erfolgen seinen Sport prägte, wäre am Samstag 95 Jahre geworden. Der gebürtige Hohndorfer, den es später nach Grießbach zog, führte die Geländesportler des ehemals größten Motorradwerkes der DDR, MZ, in den Jahren zwischen 1963 und 1967, 1969 und 1987 innerhalb der drei Jahrzehnte als Mannschaftsleiter ganze sieben Mal zum Trophysieg bei einer Sechstagefahrt. 1953 waren erstmals DDR-Geländesportler bei einer Sechstagefahrt präsent. Die DDR-Motorsportler wurden von der internationalen Konkurrenz belächelt und mussten eine Menge Lehrgeld bezahlen. So wurde Walter Winkler, der seit 1952 im Geländesport unterwegs war, nicht selten aufgrund von banalen technischen Schwächen seiner Motorräder um ein gutes Resultat gebracht. Bei seinen drei Starts 1953, 1956 und 1957 kam er nur 1956, als er im gleichen Jahr DDR-Meister (250ccm) wurde, ins Ziel und erhielt Silber. Zwei Jahre später schickte die DDR erstmals eine gemischte Trophy-Mannschaft auf Zschopauer und Suhler Maschinen unter seiner Leitung zu einer Sechstagefahrt, die auf Anhieb mit Platz 4 heimkehrte. Im Geburtsjahr der Europameisterschaft 1968 fuhren die MZ-Fahrer Peter Uhlig (175ccm) und Werner Salevsky (250ccm) die ersten beiden Titel ein, zusammen waren es 13. MZ-Werksfahrer Harald Sturm konnte noch einmal für MZ den Titel in der 250ccm-Klasse für die Zschopauer gewinnen.

Im Jahr der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten musste Walter Winkler mit ansehen, wie die Sportabteilung in Hohndorf, die unter seiner Ägide 1957 entstanden war, aufgelöst wurde. Es traf ihn mitten ins Herz. Am 28. Januar 2010 verstarb "Dr Meester" wie er von seinen Schützlingen genannt wurde, nach längerer Krankheit im Alter von 83 Jahren.

 



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