Zschopau. Normalerweise ist Graeme Lewis mit einer MZ auf britischen Rennstrecken unterwegs. Als Mitglied des British MZ Racing Clubs hat es der 57-Jährige aus Nordwales auf gute Platzierungen im MZ-Cup abgesehen, der mehrere Stationen umfasst. Nun aber legte Lewis mit seiner Frau zahlreiche Kilometer in der Heimat seiner so sehr geliebten Maschine zurück, denn ihm geht es um die Wurzeln dieser traditionsreichen Marke und Kontakte dorthin. "Auch einige Teamkollegen würden hier gern an Rennen wie der Zschopau Classic teilnehmen", erklärt der Brite, der in Zschopau den Grundstein für eine Zusammenarbeit gelegt hat.
Historische Trophäe gibt den Anstoß
Auslöser für die Aktion war eine erstaunliche Entdeckung auf der Trophäe für den Gesamtsieg, den sich ein Freund in der 250er-Klasse gesichert hatte. Als sich Lewis beim gemeinsamen Festdinner den Pokal mal genauer ansah, fand er darauf den Namen von Alan Shepard. Jenen bekannten britischen Rennfahrer, der von 1961 bis 1964 als MZ-Werksfahrer an Weltmeisterschaftsrennen teilnahmen und dabei zwei Grand-Prix-Siege feierte. Auch für Lewis ist Shepard ein Idol. Er kennt viele legendäre Geschichten wie die, dass der Pilot vor seinem Sieg beim Großen Preis der USA im Jahr 1964 ausgiebig mit Walter Kaaden aus der Rennabteilung von MZ telefoniert haben soll, der aus der Ferne wichtige Tipps gab.
Wie eine große Familie
Das Telefon war Graeme Lewis nicht genug. Er hat nun in Zschopau die Nachfahren von Walter Kaaden getroffen. Zusammen mit Sohn Norbert Kaaden und Enkel Jens Kaden führte er interessante Gespräche. Vermittelt wurde das Ganze durch die Hilfe des MC MZ Zschopau, an den sich Lewis zuvor per E-Mail gewandt hatte. So kam auch der Kontakt zu Bernd Baumgartl zustande, der von 1982 bis 1996 als Chefkonstrukteur bei MZ gearbeitet hatte. Der 73-Jährige zeigte dem Ehepaar aus Nordwales die Region. Unter anderem stand der Besuch des Zschopauer Enduro-Museums auf dem Programm. "Das ist die MZ-Familie. Obwohl sie uns nicht kannten, wurde so viel organisiert", zeigte sich Graeme Lewis begeistert und versprach ein baldiges Wiedersehen. Beim nächsten Mal will er dann noch mehr britische MZ-Biker mitbringen.
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