Ziemlich bunt und locker, so präsentiert sich Tattoo-Model Sindy beim Besuch im Fotostudio. Die 35-Jährige zeigt sich gern unbeschwert vor der Kamera und lacht viel. "Ich war schon immer sehr offen und gesellig. Und bin die, die immer lacht", sagt die Glauchauerin, die als Verkäuferin in einer Tankstelle arbeitet und von ihrem Job auch deshalb begeistert ist, weil er so viel Kontakt mit Menschen bedeutet. Als humorvoll, spontan, offen, neugierig und manchmal auch etwas stur beschreibt sie sich. "Wenn ich was haben will bekomme ich es meistens auch", ergänzt Sindy, die auf diesem Wege auch schon eine Vielzahl von Tattoos bekommen hat.
Das rechte Bein ist ziemlich bunt
Viele Blüten und dazu Tiere, wie ein Schmetterling eine Schlange, zieren das linke Bein der jungen Frau, die schon ab und zu als Hobbymodel vor der Kamera war. Für das linke Bein hat sie noch große Tattoo-Pläne. "Das linke Bein wird auch noch ein Fullcover, aber dann schwarz/weiß werden. In Planung ist vieles aber ist auch eine Geld- und Zeit-Sache", sagt sie. Auch durch Unterstützung aus der Familie ist sie bisher recht günstig an die Tattoos gekommen, doch für die noch ausstehenden Ideen werden mehrere Tausend Euro nötig sein.
Den Söhnen ist der Rücken gewidmet
Und die sind nicht so einfach angespart, denn die 35-Jährige ist ja nicht nur für sich selbst verantwortlich, sondern auch für ihre beiden Söhne Ansgar und Ragnar. Ihre Namen und Geburtsdaten sind auf dem Rücken verewigt. Gesichter sollen noch dazu kommen. "An den Beiden merke ich, jeder Kampf hat sich gelohnt auch wenn ich aufgeben wollte und keinen Bock mehr hatte", erzählt Sindy, die schon Schlimmes erlebt hat.
Sindy war dem Tod schon sehr nah
Als Jugendliche war sie dem Tod nach einem dramatischen Erlebnis nah. Nach einem Streit mit ihrer "ersten Liebe" wurde sie vom Fensterbrett geschubst, auf dem sie saß. Sie stürzte sieben Meter in die Tiefe und zog sich schwerste Verletzungen zu, unter anderem offene Brüche der Arme, gebrochener Steiß und Hüfte sowie Milzriss, Lungenprellung und einiges mehr. Ihr Leben hing am seidenen Faden. Sechs Wochen konnte sie im Krankenhaus nur liegen und musste danach vieles neu lernen. Ob sie den Arm wieder richtig bewegen kann, war lange unklar. Deutliche Narben erinnern an die schweren Verletzungen von damals. Aber Tattoos gibt es auch hier: "Mein Arm steht für meinen Unfall. Der Wolf ist der Täter, die Frau bin ich", sagt Sindy. Eine Uhr symbolisiert auch noch ihren zweiten Geburtstag.