Sonderausstellung "Dali meets Goya" auf Schloss Waldenburg

Ausstellung Meisterwerke des Unbewussten ab 7. September zu sehen

Waldenburg. 

Waldenburg. "Dali meets Goya" ist der Titel einer außergewöhnlichen Sonderausstellung, die am 7. September 2024 im Schloss Waldenburg eröffnet wird. Sie bietet erstmals seit Jahrzehnten die Gelegenheit, seltene Handzeichnungen und Originalentwürfe in dieser Form zu bestaunen.

Die Meister des Unbewussten: Salvador Dali und Francisco de Goya

Salvador Dali und Francisco de Goya zählen zu den bedeutendsten Künstlern Spaniens. Beide waren tief mit der Weltliteratur verbunden und von der Unberechenbarkeit des Menschen fasziniert - sei es durch Intrigen, Standesdünkel, Betrug oder die Darstellung gesellschaftlicher Konflikte.

Francisco de Goya: Ein Meister der grafischen Kunst

Francisco de Goya, geboren 1746, widmete sich ab 1790 verstärkt dem grafischen Werk. 1799 entstand unter Verwendung der Aquatinta der aufsehend erregende und bedeutende grafischen Zyklus "Los Caprichos", in dem er sich scharfsinnig mit den politischen und sozialen Themen seiner Zeit auseinandersetzte. Die Aquatinta ist eine besondere Form der Radiertechnik, die Goya zur Meisterschaft entwickelte. "Los Caprichos" heißt so viel wie die "launigen Einfälle". Menschliche Laster und Irrtümer verbergen sich hinter einer phantastischen Bilderwelt. Die Arbeiten sind "durchtränkt von erotischer Atmosphäre und beißender Satire", so die Madrider Tageszeitung 1799. Goya kommt es im Zyklus "Los Caprichos" darauf an, den Menschen den Spiegel vorzuhalten. Mit "Los Caprichos" lotete er wie kein anderer die Grenzen seiner Darstellungen aus und war damit seiner Zeit weit voraus. Der Zyklus, bestehend aus 80 Radierungen, zählt heute zu den absoluten Meisterwerken gesellschaftskritischer Kunst. Goya zeichnete Wege auf, die später andere Künstler gingen, nicht nur in der Bildenden Kunst, sondern auch in der Musik und Literatur.

 

Von Freud beeinflusst: Dalis Entdeckung der Traumwelt

So auch fast 200 Jahre später Salvador Dali. Geboren 1904, fand er seinen persönlichen Stil etwa um 1929 mit der Welt des Unbewussten, der Welt der Träume (angeregt durch Sigmund Freud). Gemeinsam mit Rene Margritte und Max Ernst u.a. galt Dali als Hauptvertreter der surrealistischen Bewegung. Er beschäftigte sich in seinem Werk mit modernen Wissenschaften, Philosophie, Paranoia, Traumdeutung und Psychoanalyse und entwickelte die für seine Kunst bedeutende paranoisch-kritische Methode. Salvador Dali hat Goyas Druckserie "Los Caprichos" knapp 180 Jahre später wiederbelebt. Er schuf seine Fassung der "Caprichos" 1977 für eine Ausstellung des Goya-Museums im französischen Castre. Für seine Bildinterpretation nutzte er, anders als beim Original, kräftige, leuchtende Farben und die für ihn bekannte Symbolsprache, wie die fließenden Uhren oder überzeichnete Fabel-, Gnom- und Tierwesen. Ein Teil der Grafikzyklen wurde 2005 im Nationalmuseum Warschau gezeigt. Und nun ergibt die einmalige Gelegenheit auf Schloss Waldenburg, die gesamten 80 Originalblätter der "Los Caprichos" von Francisco de Goya und die komplette Originalfassung von Salvador Dali in Augenschein zu nehmen.

 

Die beeindruckende Dali-Sammlung von Helmut Rebmann

Arbeiten stammen aus der Sammlung Rebmann. Helmut Rebmann sammelt seit Jahrzehnten Kunst und gilt heute international als einer der bedeutendsten Sammler von Dali. Seine Sammlung umfasst weit mehr als 800 Original-Dalis, darunter u.a. die bedeutenden Grafikserien der "Göttlichen Komödie" oder die Grafiken aus dem Künstlerbuch "Die Apokalypse des heiligen Johannes", die 1962 von Papst Johannes XXIII gesegnet wurden. Die einzigartige Kunstschau "DALI MEETS GOYA" mit insgesamt mehr als 160 Originalarbeiten von Salvador Dali und Francisco de Goya ab 7. September auf Schloss Waldenburg. Es ist ebenfalls ein Katalog erhältlich.



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