Zwickau. Obwohl die AvD-Sachsen-Rallye in diesem Jahr keine Berücksichtigung im Kalender der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) fand und demzufolge etwas kleinere Brötchen backen musste, säumten am Freitagabend in Zwickau und bei Hirschfeld sowie am heutigen Samstag im Zwickauer Land und im Vogtland wieder tausende Fans die Strecken.
Mit der Startnummer 1 und als Top-Favoriten auf den Gesamtsieg waren Ruben und Petra Zeltner aus Lichtenstein in einem von Philip Geipel besorgten Citroen DS3 R5 gestartet. Am Freitagabend sah auch alles danach aus, dass sie ihrer Favoritenrolle gerecht werden würden, doch ein technisches Gebrechen am hochmodernen Rallye-Boliden versprach nichts Gutes. Nach den ersten vier von insgesamt zwölf Wertungsprüfungen, auf denen sie jeweils Bestzeit gefahren waren, gingen sie mit über 46 Sekunden Vorsprung schlafen, doch am Samstagmorgen war für sie tatsächlich Feierabend.
Bayern feiern in Sachsen den Gesamtsieg
Das bayrische Duo Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser übernahm daraufhin mit seinem Toyota GR Yaris die Führung und gab sie nicht mehr ab. Nach insgesamt 120,460 Wertungsprüfungskilometern hatten sie im Ziel auf dem Zwickauer Kornmarkt 2:12,4 Minuten Vorsprung vor die Zweitplatzierten Jan Michel/René Meier aus Schwarzenbach am Wald in Bayern bzw. Wilkau-Haßlau in einem Opel Adam R2. Dritte wurden Nick Heilborn/Benjamin Melde aus Hermsdorf bzw. Weida in einem BMW M3 Compact. Gesamtfünfte sowie in der Klasse RC4 Vierte wurde das Ehepaar Jan und Ivonne Horlbeck aus Netzschkau mit einem Ford Fiesta R2.
Die Zwickauer Oldies Mirko Tautenhahn und Uwe Flechsig kletterten zu ihrer Heimrallye ausnahmsweise mal wieder in ein Rallye-Auto, konkret in einen Opel Corsa Rally4. Im Mittelpunkt stand für sie weniger der sportliche Erfolg, sondern die Promotion der Kampagne "Made for DAF". Damit will Mirko Tautenhahn in seiner Funktion als Geschäftsführer des DAF-Centers-Stollberg im Auftrag von DAF Deutschland dem Schwund an Kfz-Mechanikern bzw. -Mechatronikern entgegen steuern. Mit Gesamtrang sieben zeigten sie aber gleichzeitig, dass sie nicht viel von ihrem Können verloren haben.
Ebenfalls noch unter den Top 10 sowie auf Klassenrang zwei in der NC4 kamen Andreas Schramm und Sindy Schneider aus Schneeberg mit ihrem VW Polo 6N2 GTI. Sogar einen Klassensieg (in der NC 3) feierten Rigo Sonntag und Peter Messerschmidt aus Mülsen bzw. Reiser in ihrem Honda Civic Type R.
In der gleichen Klasse belegten Dominic Gräbner/Yannik Keller (Neuwürschnitz/Grünhain-Beierfeld) mit einem Ford Fiesta ST150 den dritten Rang. Ebenfalls Dritte wurden in der Klasse NC 6 Lucas Riedel und Andrea Rohrlack (Kirchberg/Dreetz) mit einem Peugeot 206 S16.
Schnelle Trabis im Geburtsort des Kultautos
Die schnellste der drei Trabi-Besatzungen waren in der Wiege des Kultautos Mike Knorn/Jens Krajewski (Neumark/Jahnsdorf). Allerding nur am Samstag, denn am Freitag mussten sie mit einem technischen Defekt die Waffen strecken und spielten somit in der Wertung nur eine untergeordnete Rolle. Das Ergebnis lautete in der Trabi-Kategorie NC 5 demzufolge Michael Schröder/Susann Finger (Bad Schlema OT Wildbach/Schneeberg) vor Bernd Knote/Frank Knote (Kirchberg/Zwickau) iund Knorn/Krajewski.
Wie Ruben und Petra Zeltner gehörten auch Frank und Martin Dietzsch (Netzschkau/Limbach OT Reimersgrün, Ford Focus ST170) zu den Ausfallopfern.