Neuer Zuschauerrekord am Sachsenring

MOTORSPORT 232.202 Fans machten Kultrennstrecke zum Tollhaus

Sachsenring. 

Sachsenring. Trotz extremer Hitze kamen beim Comeback der Zuschauer nach zwei Corona-Jahren 232.202 Fans zu "ihrem" Sachsenring und damit mehr als jemals zuvor auf dem neuen Kurs. Sie verwandelten diesen beim größten Einzelsportevent in Deutschland, dem LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland 2022, in ein wahres Tollhaus und machten auf den Rängen und auch beim ganzen Drumherum eine Stimmung, mit der die Kult-Rennstrecke ihrem Ruf als Mekka des deutschen Motorrad-Rennsports wieder vollauf gerecht wurde.

 

Izan Guevara gewinnt Moto3

Der erste sportliche Wettstreit des Rennsonntags war jener zur Moto3-Weltmeisterschaft. Dabei gelang dem Spanier Izan Guevara vom GASGAS Aspar Team frühzeitig ein Ausreisversuch, der der Schlüssel zu seinem souveränen Start-Ziel-Sieg war. Nach 27 Rennrunden gleich 99,117 Kilometern hatte er im Ziel 4,853 Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Dennis Foggia aus Italien vom Team Leopard Racing. Dieser wetzte wiederum nur 0,011 Sekunden vor dem Dritten Sergio Garcia, ebenfalls Spanier und ebenfalls vom GASGAS Aspar Team, über den Zielstrich. Eine weitere Sekunde später traf der Japaner Ayamu Sasaki vom Team Sterilgarda Husqvarna Max von Max Biaggi und Peter Öttl als Vierter ein. Nichts bzw. nicht viel zu holen gab es für die beiden Piloten vom direkt am Sachsenring beheimateten Team CFMOTO Racing PrüstelGP. Carlos Tatay löste gleich nach dem Start in der ersten Kurve einen kleinen Massensturz aus, fuhr zwar weiter, gab aber nach 17 Runden ohne Aussicht auf WM-Punkte auf. Zumindest deren drei kassierte sein spanischer Landsmann Xavier Artigas für Rang 13.

 

Schrötter knapp am Podest vorbei

Auch im nachfolgenden Moto2-Rennen gab es eine Solofahrt zum Sieg, und zwar durch den Spanier Augusto Fernandez vom Team Red Bull KTM Ajo. Dieser traf nach 28 Runden 7,704 Sekunden früher als Pedro Acosta im Ziel ein, wodurch es wie zuvor einen spanischen Doppelsieg zweier Teamkollegen gab. Er hatte sich in einer Dreiergruppe durchgesetzt, aus der sich der Brite Sam Lowes vom Team Elf Marc VDS Racing Team den dritten Rang sicherte und somit ebenfalls zur Siegerehrung gerufen wurde. Diese blieb dem Deutschen Marcel Schrötter leider verwehrt. Anfangs lag der Pilot vom Memminger Team Liqui Moly Intact GP sogar auf der zweiten Position und griff kurzzeitig nach der Führung. Am Ende ging er als Vierter Podest-technisch zwar leer aus, doch die intensivsten und frenetischsten Beifallsbekundungen von den vollbesetzten Rängen galten trotzdem ihm.

 

Sieg des Gesamtführenden

Der Kern der Veranstaltung war aber auch am Sachsenring die Top-Klasse MotoGP. Deren Rennen verlief ähnlich der beiden vorangegangen, sprich ein Fahrer machte sich schnell aus dem Staub und gewann souverän. Der letztjährige Weltmeister und aktuelle WM-Spitzenreiter aus Frankreich drehte mit seiner Werks-Maschine des Teams Monster Energy Yamaha MotoGP wie Izan Guevara und Augusto Fernandez zuvor einsam seine Runden. Nach seiner 30. wurde er 4,939 Sekunden vor seinem Landsmann Johann Zarco vom Ducati-Team Prima Pramac Racing abgewinkt. Dem wiederum folgte gut drei Sekunden später der Australier Jack Miller vom Ducati Lenovo (Werks-)Team, der sich im Kampf mit dem Aprilia-Piloten Aleix Espargaro durchsetzte. Der Trainingsschnellste Franceso Bagnaia aus Italien, der im Qualifying am Samstag als erster und bisher einziger Motorradfahrer den Sachsenring unter 1:20 Minuten umrundete und mit 1:19,931 Minuten den alten von Marc Marquez gehaltenen "All Time Lap Record" von 2019 pulverisierte, schied bereits in der vierten Runde auf Platz zwei liegend per Sturz aus. Stefan Bradl wurde als Ersatz des elffachen Sachsenring-Siegers Marc Marquez abgeschlagen Letzter.

 

Schneller Nachwuchs setzte die Schlusspunkte

Die Schlusspunkte setzten die beiden Rahmen- und Nachwuchsserien, der Red Bull MotoGP Rookies Cup und der Northern Talent Cup. Beim zweiten Rennen der Red-Bull-Junioren an diesem Wochenende kämpften sieben Fahrer bis zum Schluss um den Sieg, den schließlich der Spanier Angel Piqueras für sich verbuchte. Zweiter wurde der Niederländer Collin Veijer, gefolgt vom Italiener Filippo Farioli und dem souveränen Sieger des Rennens am Vortag, Jose Rueda, ebenfalls aus Spanien. Detr Lokalmatador Freddie Heinrich aus Lunzenau wurde 19.

Im abschließenden erneut bis zum Schluss engen Rennen des Northern Talent Cups setzte sich der Ungar Kevin Farkas durch. Ihn flankierten bei der Siegerehrung der Sieger vom Samstagnachmittag Rossi Moor, ebenfalls aus Ungarn, und der Schweizer Lenoxx Phommara. Dustin Schneider aus dem vogtländischen Adorf wurde in der bis zum Schluss neun Fahrer umfassenden Spitzengruppe Sechster.



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