Limbach-Oberfrohna/Leipzig. Die Versetzung des beliebten Tierpflegers Jörg Gräser aus dem Zoo Leipzig in einen anderen Bereich des Parks schlägt auch nach Wochen immer noch hohe Wellen. Auf Nachfrage beim Zoo bekommt man folgende Antwort: "Bei dem Revierwechsel von Jörg Gräser in die Erlebniswelt Südamerika handelt es sich um eine sorgfältig abgewogene Entscheidung, die die Entscheidungsgremien nicht leichtfertig getroffen haben. Wir bedauern die Entwicklung und wissen, dass Jörg Gräser ein absoluter Sympathieträger ist. Der Personaleinsatz und die Entscheidung über den Einsatzort richtet sich jedoch nach organisatorischen sowie sonstigen Belangen. Wir müssen um Verständnis bitten, dass betriebsinterne Entscheidungen durch den Zoo Leipzig als intern betrachtet und nicht im Detail öffentlich kommuniziert und erklärt werden, um betriebsinterne Angelegenheiten und Persönlichkeitsrechte zu wahren. Auch das Arbeitsrecht darf nicht verletzt werden." Der Leipziger Zoo kommt immer noch nicht zur Ruhe.
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Nachzüchtung höher als genutzt werden kann
Bis heute wird darüber diskutiert, ob der Vorfall, als im Bereich der Löwen plötzlich die Überreste eines Zebras zu sehen waren, dabei eine Rolle gespielt hat.Klaus Eulenberger hatte bereits erklärt, dass überzählige Tiere, die nicht vermittelt werden können, auch zur Fütterung genutzt werden. "Das Problem ist ja, dass in allen Zoos mehr Tiere nachgezüchtet werden als man unterbringen kann. Deswegen kommen immer wieder auch Kontrazeptiva, also Verhütungsmittel, zum Einsatz. Aus meiner Sicht sind die jedoch eher tierschutzwidrig als fördernd. Wir erleben im Anschluss oft, dass die weiblichen Tiere an der Gebärmutter erkranken und sterben." Laut dem langjährigen Cheftierarzt des Leipziger Zoos und nun Vorsitzenden des Fördervereins des Amerika-Tierparks Limbach-Oberfrohna sieht man dieses Krankheitsbild erst dann, wenn das Tier auf dem Sektionstisch liegt: "Zum natürlichen Leben einer Gruppe gehört es nun mal, dass ständig Nachwuchs da ist, der von den Eltern betreut wird. Das fällt bei Verhütungsmitteln weg. Und auch trotz Kontrazeptiva kann es zu Durchbrüchen kommen. Wenn die Mittel nicht wirken, muss also wieder Nachwuchs vermittelt werden." Klaus Eulenberger sieht vor allem folgendes Problem: "Die Tiere werden in unserer Gesellschaft zu sehr vermenschlicht, was aber niemandem hilft."
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Symbolbild. Foto: Pixabay
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Viele Schlagzeilen herrschen derzeit um den Zoo Leipzig. Foto: Kim Hofmann/Archiv
Jungtiere getötet und ausgestopft
Klaus Eulenberger hat vor 15 Jahren in Äthiopien selbst erlebt, dass man auch dort nicht mehr wusste, was mit jungen Löwen geschehen soll: "Man hat den Kollegen damals unterstellt, dass die überzähligen Jungtiere getötet und 'ausgestopft' werden. Weil wir in Leipzig damals eine Städtepartnerschaft mit Addis-Abeba hatten, wurden wir um Hilfe gebeten." Laut Eulenberger haben die weiblichen Löwinnen damals die modernsten Kontrazeptiva bekommen. Sie mussten unter die Haut gesetzt und einmal im Jahr unter Narkose erneuert werden. Die Löwinnen haben daraufhin zwar noch mehrmals Junge bekommen, aber leider nie mehr aufgezogen. Mittlerweile ist die dortige Löwengruppe bis auf wenige Tiere ausgestorben. Genetische Untersuchungen haben ergeben, dass es sich möglicherweise um einen speziellen äthiopischen Löwen gehandelt hat. Laut dem MDR bereitet sich der Zoo Leipzig aktuell auf eine Löwengeburt vor. Schon in Kürze könnte die alleinlebende Kigali Nachwuchs bekommen.
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Mayo (l.) und Kigali waren bis zuletzt das Löwenpaar im Zoo Leipzig. Mayo verstarb kürzlich. Foto: Zoo Leipzig/Archiv
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Die Löwen im Leipziger Zoo spielen seit Wochen in den Medien eine große Rolle. Foto: A.Büchner
Leipziger Löwin Kigali tötete schon mehrfach Jungtiere
Auf die Frage, wie es rund um die durch die Medien bekannte Leipziger Löwin Kigali steht, heißt es von Seiten des Zoos: "Kigali hat 2019 ihren ersten Wurf getötet und auch zwei Jungtiere des zweiten Wurfes im Jahr 2020. Die verbliebenen drei Jungtiere hat Löwenvater Majo aufgezogen. Einen Viererwurf in 2021 hat das Löwenpaar gemeinsam großgezogen. Ein im September 2022 geborenes Jungtier hat Kigali schwer verletzt, sodass es erlöst werden musste und auch das zuletzt im Januar geborene Jungtier wurde eingeschläfert, da Kigali es nicht angenommen und versorgt hat. In allen Fällen wurden Anfragen von Besuchern und Medien zum Zeitpunkt der Ereignisse beantwortet. Der Zoo kommuniziert entsprechend auf verschiedenen Wegen."
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Symbolbild Foto: Zoo Leipzig
Jörg Gräser kommentiert die Vorfälle nicht
Von Jörg Gräser kommt zu solchen Fragen keine Antwort. Auch bei seinem Vortrag in Limbach-Oberfrohna, den er kürzlich zugunsten des Amerika-Parks hielt, kommentierte der erfahrene Revierpfleger die Fakten nicht.
Jörg Gräser als Influencer unterwegs
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Auf seinem Youtubeaccount bastelte er für seine Erdmännchen. Screenshot: Youtube @joergbasteltwieder
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Jörg Gräser zeigte sich beim Vortrag in Limbach-Oberfrohna als gut gelaunt und voller Pläne. Foto: A.Büchner
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Auf seinem Youtubeaccount bastelte er für seine Erdmännchen. Screenshot: Youtube @joergbasteltwieder
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In seinem ersten Video begrüßt er die Follower. Screenshot: Youtube @joergbasteltwieder
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Auf seinem Youtubeaccount bastelte er für seine Erdmännchen. Screenshot: Youtube @joergbasteltwieder
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Auf seinem Youtubeaccount bastelte er für seine Erdmännchen. Screenshot: Youtube @joergbasteltwieder
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