Sachsenring. Üblicherweise gibt der erste Trainingstag eines Motorrad-Weltmeisterschaftslaufes wenige Aufschlüsse zum Kräfteverhältnis der Fahrer oder Marken. Das war insbesondere am heutigen Freitag des diesjährigen LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring der Fall. Nachdem die ersten Trainings im trockenen durchgeführt werden konnten, setzte um die Mittagszeit Regen ein und vermieste, außer den Fans vor Ort ein wenig die Stimmung, die nachmittäglichen Zeitenjagden teilweise komplett.
Wetterkapriolen am Ring
In der kleinsten Hubraumklasse, der Moto3, hatte am Morgen der Japaner Ayumu Sasaki vom Team Liqui Moly Husqvarna IntactGP aus Memmingen mit 1:25,840 min die schnellste Zeit markiert. Die beiden Piloten des direkt am Sachsenring stationierten Teams CFMOTO Racing PrüstelGP, der Spanier Xavier Artigas und der Australier Joel Kelso, kamen über die Plätze 18 und 23 nicht hinaus. Am Nachmittag bei regennasser Strecke kam der Schnellste, der Italiener Matteo Bertelle, gerade so unter 1:39 min. Auch die mittlere Hubraumklasse Moto2 fand für ihr zweites freies Training nasse Bedingungen vor. Zwar trocknete es allmählich ab, doch auch diese Piloten bekamen keine Zeitenverbesserungen mehr hin. Am Vormittag hatte der Schnellste, der aktuelle Tabellenzweite Pedro Acosta aus Spanien, eine 1:23,979 min vorgelegt. Dieser konnte der WM-Spitzenreiter Tony Arbolino aus Italien am Nachmittag als Bester lediglich eine 1:26,859 entgegensetzen.
Kleines Glücksspiel
Der Eberbacher Lucas Tulovic, der einzige deutsche Permanentstarter, von der Moto2-Abteilung des Teams Liqui Moly Husqvarna IntactGP scheint in der Zeitenliste des FP2 als Achter auf, vier Plätze vor seinem mit MotoGP-Erfahrung ausgerüsteten Teamkollegen Darryn Binder aus Südafrika. Allerdings waren die gefahrenen Zeiten auf der abtrocknenden Strecke ein kleines Glücksspiel, was 15 theoretisch nicht-qualifizierte Fahrer belegen. Die Top-Klasse MotoGP konnte beide freien Trainings auf trockener Fahrbahn bestreiten. Dabei lag die Bestzeit des zweiten, wie gewöhnlich, unter jener des ersten. Diese wurde vom Italiener Marco Bezzecchi von Valentino Rossis Mooney VR46 Racing Team auf Ducati in 1:20,271 auf den Asphalt gezaubert. Der Titelverteidiger und bereits wieder die WM anführende Francesco "Pecco" Bagnaia vom Ducati-Werksteam wurde hinter den Spaniern Jorge Martin (Ducati) und Aleix Espargaro (Aprilia) Vierter. Der Bayer Jonas Folger wurde als Test- und Ersatzfahrer des GasGas-Werksteams 19. und somit Vorletzter.
Erste Kämpfe um die Startplätze
Während es bei den altbekannten WM-Klassen heute im Prinzip um noch nicht allzu viel ging, fuhren die MotoE, die in diesem Jahr erstmals den offiziellen WM-Status hat, und die Nachwuchsklasse Northern Talent Cup bereits die Startplätze für ihre morgigen Rennen aus. In der Elektro-Bike-Klasse wird morgen der Spanier Jordi Torres seine Einheits-Ducati auf die Pole Position stellen. Trainingszweiter wurde Hector Garzo von der Elektro-Abteilung Dynavolt IntactGP MotoE des breit aufgestellten Memminger Rennteams. Sein Teamkollege Randy Krummenacher wurde Siebenter. Das Zeittraining des Northern Talent Cups war ein klare Angelegenheit des Gesamtführenden Lenoxx Phommara aus der Schweiz. Mit Rocco Caspar Sessler, Anakin Zelenak, Julius Coenen und Luca Hafeneger mischen hier vier Deutsche mit.
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