Zwickau. Rund 100 Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren sowie des technischen Hilfswerkes beteiligten sich Donnerstagnachmittag an einer groß angelegten Übung in der Straße Am Kraftwerk. Angenommen wurde, dass das Biomasse-Heizkraftwerk Zwickau-Süd nach einer Druckbehälterexplosion teilweise zerstört und im Außenbereich gelagerte Hackschnitzel dabei entzündet wurden. Vorbereitet wurde das Szenario durch das Feuerwehramt in enger Zusammenarbeit mit der Heizkraftwerk Zwickau Süd GmbH & Co. und der Bosch Energy and Building Solutions GmbH.
Rettungs-Szenario abgespielt
Nach der Alarmierung um 16 Uhr galt es gleich mehrere Aufgaben zu bewältigen: Neben der aufwändigen Brandbekämpfung musste eine vermisste Person im "zerstörten" Gebäude gefunden und eine verletzte Person aus 17 m Höhe gerettet werden. Eine weitere Herausforderung stellte die Löschwasserversorgung dar. Angenommen wurde, dass vor Ort nicht ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Die Entnahme erfolgte aus der Zwickauer Mulde im Bereich der Glück-Auf-Brücke und musste mit Tanklöschfahrzeugen zum Einsatzort gebracht werden. Ziel der Übung war, interne Alarmierungswege zu überprüfen, die Führungs- und Einsatzorganisation mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen aufzubauen und die Zusammenarbeit mit den eingesetzten Einsatzkräften zu erproben.
Erfolgreiche Übung
Für Marwin Kretschmer, stellvertretender Leiter des Feuerwehramtes und Abteilungsleiter Einsatz/ Technik/ Rettungsdienst, verlief der Nachmittag erfolgreich:"Der Verlauf dieser Einsatzübung ist sehr zufriedenstellend, da alle beteiligten Kräfte ein hohes Engagement und eine große Fachkompetenz zeigten. Kleinere Mängel passieren fast immer. Diese zu identifizieren und daraus zu lernen - dafür sind Übungen da!" Dementsprechend wird in den kommenden Wochen eine detaillierte Auswertung vorgenommen.
Biomasse-Heizkraftwerk Zwickau-Süd deckt 40 Prozent des Wärmeenergiebedarfs
Auch Mike Müller, Abteilungsleiter bei der ZEV und Geschäftsführer des Heizkraftwerks Zwickau Süd, ist dankbar für die Übung: "Das Biomasse-Heizkraftwerk Zwickau-Süd deckt 40 Prozent des Wärmeenergiebedarfs der Stadt Zwickau. Damit spielt die Anlage eine zentrale Rolle für die hiesige Wärmeversorgung. Umso wichtiger ist es, dass wir auch im Ernstfall gerüstet sind und dank der Übung nun alle Beteiligten mit den Abläufen in einem Notfall vertraut sind."
Zahlreiche Einsatzkräfte beteiligten sich
Stadt und HKW danken allen Einsatzkräften, die - zumeist ehrenamtlich - an der Übung teilnahmen. Beteiligt waren neben der Berufsfeuerwehr das Technische Hilfswerk, Ortsverband Zwickau, die Freiwillige Feuerwehr Reinsdorf sowie die Freiwilligen Feuerwehren Auerbach, Crossen, Mitte, Oberhohndorf, Planitz, Pöhlau und Schneppendorf. Die Wehren aus Planitz, Marienthal und Schlunzig sicherten die Einsatzbereitschaft der Berufsfeuerwehr in der Crimmitschauer Straße ab.