Auf die Frage, ob denn wochentags nicht die Tobertitzer Sonntagsrunde entlang gehen kann, konterte Mitiniitiator Jonas Hommel sogleich und meinte: "Nein, da ist der Weg gesperrt." Natürlich ein Scherz. Denn natürlich kann man die rund vier Kilometer immer entlang wandern oder spazieren. Die ersten Wanderer, einige mit Nordic-Walking-Stöcken ausgerüstet, nahmen die Strecke gleich nach der offiziellen Einweihung in Angriff.
Zuvor hatten Jonas Hommel aus Tobertitz und Steffen Raab, der Weischlitzer Bürgermeister, die Wandertafel am Trafohaus in der Dorfmitte feierlich enthüllt. Heike Löffler vom Fremdenverkehrsverein Rosenbach sagte: "Unser Verein hat gemeinsam mit dem Heimatverein Tobertitz und Jonas Hommel den Wanderweg entwickelt. Damit verschwindet ein weißer Fleck in der Region, wird eine Lücke in unserem Wegenetz geschlossen."
Große Pläne fürs Voigtland
Und: "Ausgedacht hatte sich die Sonntagsrunde eigentlich Jonas", freute sich Heike Löffler über das Engagement des jungen Mannes. "Er hatte mir die Stationen am Weg beim ersten Begehen schon gezeigt." Jonas Hommel machte übrigens schon von sich Reden, weil er eine Streuobstweise in seinem Ort angelegt hat und das Vogtland zu einer Arche-Region machen will. Jetzt also ein weiteres Projekt. Warum der Wanderweg Sonntagsrunde heißt, erklärte er so: "Sonntags nach dem Mittagessen geht man mit der Familie ja gerne mal raus, um etwas zu laufen. Oft trifft man da ja auch andere Leute, die unterwegs sind. Die Wanderung dauert ungefähr so lange, dass man pünktlich zum Kaffeetrinken zurück ist." Also zwei Stunden etwa bei normalem Tempo.
Wanderweg für den Verdauungsspaziergang
Sigrid Unger vom Heimatverein Tobertitz, die auch als Kreisarchivarin tätig ist, hat die Wandertafel neben der Route mit vielen interessanten Fakten und Zahlen zur Historie ihres Ortes, zu den Bewohnern, Häusern und zum Rittergut sowie über das Goldbachtal versehen. Erklärt wird zudem auf vogtländische Art und mit Humor die Tobertitzer Sonntagsrunde. Da ist vom Verdauungsspaziergang nach den "Griegenifften" (grüne Klöße) und vom "Pflaumekung" (Pflaumenkuchen) danach die Rede. Schöne Ausblicke habe man unterwegs, so hat Sigrid Unger geschrieben, bis nach Schöneck und auch zur Reuther Linde. Dem nicht genug, hat die Tobertitzerin auf fünf Tafeln, auf die man beim Wandern am Wegesrand stößt, mit Wissenswertem zur Region bestückt. Da erfährt man mehr zur Rodersdorfer Wunderfichte, zur Schubertbank am alten Telegrafensteig oder auch zur historischen Viehwaage. Die Beschilderung des Wanderweges und die Tafeln am Wegesrand wurden mit Fördermitteln des Kleininfrastrukturfonds der neuen Wander- und Pilgerakademie Sachsen finanziert. Insgesamt wurden 1.600 Euro ausgegeben, informierte Heike Löffler.
Umleitung geplant
Gleichwohl hat der Heimatverein Tobertitz mit Unterstützung der Sparkasse Vogtland zwei neue Willkommensschilder für den Ort aufgestellt sowie eine neue Wanderraufe auf dem Dorfplatz. Diese wurde gleich eingeweiht, als die Wanderer von ihrer Sonntagsrunde, die diesmal am Samstag stattfand zurückkamen. Denn der Heimatverein bewirtete die Ankömmlinge mit Kaffee und Kuchen.
Was als nächstes vom Fremdenverkehrsverein Rosenbach geplant ist? "Wir wollen den Wanderweg Kürbitz - Mehltheuer in Tobertitz umleiten, damit er weg kommt von der vielbefahrenen Straße. Der Streckenweg wurde nach der Wende angelegt, führt vom Bahnhof Mehltheuer zum Bahnhof Kürbitz", erklärt Heike Löffler. Er würde dann von Rodau aus kommend zum Start der Tobertitzer Sonntagsrunde führen. Genauso kommt man auch zum Vogtland-Panorama-Weg und "Genusspfad Vogtlands Früchte".
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