Verkehrsknoten: Busbahnhof Rodewisch wird modernisiert

Nahverkehr ZVV bringt neue ÖPNV-Projekte für 2022 in die Spur

Auerbach. 

Die zweite Verbandsversammlung des Zweckverbandes Öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ZVV) in 2022 leitete erstmalig der seit 7. Oktober 2021 neue Stellvertretende Vorsitzende und Oberbürgermeister der Stadt Plauen Steffen Zenner, da der Verbandsvorsitzende und Landrat Rolf Keil wegen einer Coronainfektion fehlte. Ein wesentlicher Themenschwerpunkt war die Sanierung Busbahnhof Rodewisch. Kerstin Schöniger, Bürgermeisterin der Stadt Rodewisch, stellte die Neukonzeption des Rodewischer Busbahnhofs vor. "Vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates Ende März wollen wir gemeinsam mit dem Zweckverband ÖPNV Vogtland den zweitgrößten Verkehrsknotenpunkt im Landkreis sanieren. Im modernen Design und nutzerfreundlich soll sich unser Busbahnhof künftig zeigen, weshalb dieser insgesamt baulich erneuert werden soll", hielt Bürgermeisterin Schöniger in der Sitzung fest. Aktuell sind die einzelnen Steige räumlich getrennt, was den Umstieg erschwert und Fahrgäste beim Wechsel zwischen den Linien den Witterungsbedingungen aussetzt. Künftig soll eine Zentralachse alle Steige überdacht verbinden. Ohne Höhenunterschiede und mittels Leitsystem für Sehbehinderte wird auch der Barrierefreiheit Sorge getragen. Mit Baubeginn werden Ersatzhaltestellen auf der Parkstraße hinter dem Busbahnhof geschaffen, um weiterhin das gewohnte ÖPNV-Angebot vorzuhalten. ZVV-Pressesprecher Fabian Holst: "Bis Jahresende soll das Bauprojekt fertiggestellt werden, das aktuell mit einer Investitionssumme von 1,8 Millionen Euro dotiert ist. Hiervon übernehmen der ZVV sowie die Stadt Rodewisch jeweils 338.000 Euro, die weiteren Kosten werden über Fördermittel des Freistaates Sachsen finanziert." 

 

Anpassungen im Verbundtarif Vogtland ab 1. August 2022

 

Auf der Verbandsversammlung wurde auch ein Ausblick auf die Tarifanpassung zum Sommer diesen Jahres gegeben. "Seit 2018 haben wir keine Anpassungen im Tarif vorgenommen. Jedoch macht die Kostenentwicklung der letzten Jahre diesen Schritt nun notwendig, da beispielsweise Diesel um rund 30 Prozent und Benzin rund 20 Prozent teurer geworden ist. Wir wissen, dass eine durchschnittliche Preissteigerung von 4,75 Prozent erstmal sehr viel klingt, jedoch bewegen wir uns hiermit noch unter der historischen Inflationsrate", hält Michael Barth, ZVV-Geschäftsführer, im Hinblick auf die Maßnahme fest. Die Anpassung betrifft das gesamte Fahrscheinsortiment mit Ausnahme vom Bildungsticket, Azubiticket, Länderticket, Ferienticket Sachsen und EgroNet-Ticket. Die konkreten Preise der einzelnen Fahrscheine und Preisstufen sowie relationsbezogene Preisauskünfte werden nach Genehmigung des Tarifes durch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) veröffentlicht. Anhand von Beispielrechnungen kann man bereits jetzt grobe Tendenzen aufzeigen: So wird beispielsweise der Preis für den regulären Einzelfahrschein in den Stadtverkehrszonen und den Preisstufen 1 bis 4 Tarifeinheiten (zum Beispiel von Auerbach nach Rodewisch) von 1,60 Euro auf 1,70 Euro angehoben. Der gleiche Einzelfahrschein, allerdings mit vogtland card mobil+ (vcm+) oder mit Handyticket gekauft, wird lediglich um 5 Cent teurer (1,15 Euro zu 1,20 Euro). Beim ermäßigten Einzelfahrschein (Kind) ergeben sich auch Veränderungen, beispielsweise bei der Verbindung Oelsnitz - Werda (11 TE) steigen die Kosten von 2,00 Euro auf 2,10 Euro.

 

Bestellung Jahresfahrplan 2022/2023 im Schienenpersonennahverkehr

 

Ein weiterer Ausblick war die Bestellung der Verkehrsunternehmen im Bereich des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) für das Fahrplanjahr 2022/2023. Mit der Entscheidung stellt der Zweckverband die Weichen ab dem 11. Dezember 2022 und sichert so auch weiter den Nahverkehrsraum Vogtland auf der Schiene ab. Weiterhin werden Die Länderbahn GmbH (DLB) mit den Zügen der Vogtlandbahn, die Erfurter Bahn GmbH (EB) und die Bayrische Oberlandbahn GmbH (BOB) im vogtländischen SPNV-Netz verkehren. Um die Verkehrsleistung anbieten zu können werden 34.755.000 Euro zur Verfügung gestellt. Ebenfalls fiel die Entscheidung 1.072.000 Euro für die Vergabe der Expresslinie Gera-Zeulenroda-Hof im Zeitraum vom 12. Juni 2022 bis 14. Dezember 2024 bereitzustellen. Somit wird die Übergangszeit bis zur Harmonisierung des Vogtlandnetzes und des Ostthüringen-Netzes überbrückt und den Fahrgästen kann die gewohnte Verkehrsleistung angeboten werden. Neben der künftigen Bestellung wurde auch die Leistung und Qualität im vogtländischen Schienenpersonennahverkehr in 2021 ausgewertet. Festzuhalten ist, dass die Fahrgastzahlen in 2021 im Vergleich zu 2020 gestiegen sind. Zugleich war auch ein überdurchschnittlicher Anstieg von Baumaßnahmen zu verzeichnen, der einen vermehrten Schienenersatzverkehr im Vogtlandnetz verursachte. Trotzdem konnte das Beförderungsangebot in adäquater Qualität angeboten werden und es kam nur zu einem marginalen Anstieg der Verspätungen (vorrangig im Rahmen bis zu fünf Minuten).

 

Vergabe der letzten Einzelaufträge im freigestellten Schülerverkehr

 

ZVV-Pressesprecher Fabian Holst teilt mit: "Bereits am 3. Februar 2022 konnte in der ersten Verbandsversammlung dieses Jahres 68 der 76 Einzelaufträge (Lose) im Bieterverfahren des freigestellten Schülerverkehrs vergeben werden. Binnen der letzten Wochen konnten auch für die übrigen acht Lose passende Bieter, vorrangig aus der Region, gewonnen werden, sodass die Verbandsräte die Erteilung der Zuschläge beschließen konnten." Bei den Angeboten wurde der Erwartungswert von 500.000 Euro pro Jahr unterboten, womit nur Kosten in Höhe von 311.000 Euro pro Jahr für die Leistungen anfallen. Mit dem Beschluss ist die Beförderung im freigestellten Schülerverkehr zum kommenden Schuljahr vollumfänglich abgesichert. 



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