Der ZWAV macht es möglich: Endlich gibt’s genug Wasser für alle Vogtländer

Trinkwasserversorgung Drei vogtländische Dörfer gehen ans Netz

Bad Brambach. 

Ein Wasserfest bildete den krönenden Abschluss. Jetzt läuft alles. Die Ortschaften Oberbrambach, Kleedorf und Frauengrün sind als eine der letzten Trinkwassererschließungen im Vogtland ans Netz gegangen. Brunnendörfer gibt es auch in Sachsen nur noch ganz wenige. "Brunnendörfer sind nicht oder nur teilweise an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Die Wasserversorgung der Anwohner wird bei diesen weniger als 1 Prozent der sächsischen Bevölkerung individuell, zumeist über Brunnen realisiert", verrät Henning Scharch, Geschäftsführer des Zweckverbandes Wasser Abwasser Vogtland (ZWAV). Vor fünf Jahren schlugen die Einwohner der genannten drei Dörfer Alarm!

 

Das Wasser war alle

Im Sommer 2019 erhielt der ZWAV die ersten Hilferufe aus Kleedorf. Die Anwohner konnten, bedingt durch lange Trockenperioden, nicht mehr genügend Wasser aus ihren Brunnen gewinnen. Die Versorgung konnte so nicht mehr sichergestellt werden. ZWAV-Pressesprecherin Nadine Mensdorf informierte den BLICK: "Das Projekt zur Erschließung der Trinkwasserversorgung in den Ortschaften Oberbrambach, Kleedorf und Frauengrün konnte nach Vorplanung und technologischer Umsetzungsplanung im Jahr 2022 beginnen. Über den Projektzeitraum wurden mehrere Einwohnerversammlungen zur Information der betroffenen Bürger organisiert", erläutert Nadine Mensdorf den Fortlauf.

 

Es wurden 3.500 Meter neue Trinkwasserversorgungsleitungen verlegt

Der eigentliche Bau wurde zwischen Mai und Oktober 2024 realisiert. Insgesamt wurden 3.500 Meter Trinkwasserversorgungsleitungen verlegt. Davon alleine 3.000 Meter in geschlossener Bauweise im Horizontalspülbohrverfahren, wobei auch Felsbohrungen nötig wurden. Nur ein kleiner Teil musste in offener Bauweise ausgeführt werden. "Darüber hinaus wurden in dieser Zeit bereits ein großer Teil der Hausanschlussleitungen und eine Druckerhöhungsanlage errichtet", fügt Henning Scharch hinzu. Die Druckerhöhung ist notwendig, um die Ortslagen Kleedorf und Frauengrün versorgen zu können. Das Trinkwasser erhalten die Anwohner nun aus dem Hochbehälter Rohrbach, welcher über die Fernwasserleitung Bad Brambach-Adorf mit Trinkwasser aus den Talsperren Dröda und Muldenberg gespeist wird.

 

Maßnahme wurde mit Steuermitteln gefördert

Die Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Förderrichtlinie "Sonderprogramm öffentliche Trinkwasserinfrastruktur - RL öTIS/2019" fördert die erstmalige Errichtung von Anlagen der öffentlichen Trinkwasserversorgung, um bisher nicht an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossene Grundstücke gemäß §43 Absatz 1 SächsWG in der jeweils geltenden Fassung, an eine öffentliche Trinkwasserversorgung anzuschließen sowie die Versorgung mit Trinkwasser zu gewährleisten", heißt es in dem Papier aus dem Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.



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