Traurige Nachricht: Bernd Winkelmann ist verstorben

Nachruf Seine Familie, ganz Theuma und viele Vogtländer trauern

Theuma. 

Theuma. "Ohne Bernd Winkelmann geht es nicht!" Mit dieser Schlagzeile titelte einst der BLICK. Jetzt ist der verdienstvolle Multifunktionär verstorben. Nicht nur die Theumaer trauern um Bernd. Er hatte in fünf Jahrzehnten 2.000 Veranstaltungen organisiert. Bürgermeister Uwe Riedel schrieb gestern in einem ersten Nachruf: "Ein großes Herz hat aufgehört zu schlagen. Ich habe gerade die Nachricht erhalten, dass unser Bernd Winkelmann heute verstorben ist. Aufrichtiges Beileid für seine Brigitte und die Familie. Mein Herz ist mit großer Trauer erfüllt", so der Bürgermeister und fährt fort: "Unser 'Deime' hat Bernd viel, nein sehr viel zu verdanken. Generationen von Kindern hat er als Lehrer fit fürs Leben gemacht und in den legendären 'Anker' die besten Bands der DDR geholt. Bernd, ich hoffe dir geht es gut da oben. Ruhe in Frieden", schreibt Uwe Riedel.

Funktionär und Unternehmer

Der BLICK-Reporter erlebte Bernd Winkelmann immer, als wäre der von ewiger Jugend gesegnet. Bernd stürzte sich von einem Projekt ins nächste. Der gelernte Zimmermann mochte keine halben Sachen. Wohl auch deshalb konnte der Theumaer so gut wie keinen Urlaub machen. Der Vorsitzende des Museums- und Heimatvereins in Theuma hatte in fünf Jahrzehnten etwa 2.000 Veranstaltungen organisiert. Sein Ehrenamt betrachtete als Full-Time-Job. "Bernd ist unbezahlbar", sagten die Theumaer im Ort. Auch als Immobilienmakler, als Haus- und Hof-Eigentümer sowie als Gründungs-Mitglied des Fußball-Fanclubs "Die Vogtland-Veilchen" beim FC Erzgebirge Aue war Bernd Winkelmann erfolgreich. Er lebte 82 Jahre.

Hohe Schlagzahl das Lebenselixier

"Ich soll eigentlich kürzer treten. Aber es geht nicht", erzählte Bernd Winkelmann bei einem Treffen im Jahr 2017. Er war immer auf der Überholspur. Wahrscheinlich ist genau diese unfassbar hohe Schlagzahl sein Lebenselixier gewesen. Denn "zum Bernd" gingen sogar die A-Jugendfußballer vom SV Theuma immer wieder gern, wenn das gemeinsame Champions League-Gucken wartete.

Ein gewiefter Halbsystemkritiker

Fünf Jahrzehnte hat Bernd Winkelmann in Theuma die Veranstaltungstätigkeit maßgeblich geprägt. Sein Geschick, sich erst anzupassen und dann durchzusetzen, es zeichnete ihn aus. Genauso sattelte er auch als junger Mann zum studierten Lehrer um. Bernd unterrichtete 26 Jahre lang Geschichte und Deutsch. Weil er sein Herz auf der Zunge trug, hatte er eine Stasi-Akte. Er schwankte gewissermaßen zwischen Vaterländischem Verdienstorden und dem Stasi-Knast in Bautzen. Dem gewieften Halbsystemkritiker gelang dieser Seiltanz.

Bernd bleibt unvergessen

Nach dem Mauerfall sowie dem Ende der DDR startete Bernd als Finanzberater und Immobilienmakler durch. Bernd war aber nicht nur Pädagoge und Chef-Organisator. Der Mann hat auch zwölf Bücher (darunter drei Ortschroniken) veröffentlicht. Ohne diesen positiv verrückten Macher wäre im Dorf ganz sicher vieles anders. Und ganz gewiss wäre ohne Bernd Winkelmann in Theuma nichts besser. Seine einmaligen Leistungen in der Kulturszene und sein unglaubliches Wissen um die Historie werden dafür sorgen, dass Bernd Winkelmann in den Geschichtsbüchern des Ortes einen festen Platz bekommt und so nie in Vergessenheit geraten wird.



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