Weischlitz. Katzen über Katzen haben die Tierschützer in Weischlitz in ihrem Katzenhaus aufgenommen. Eigentlich zu viele, auch wenn viel Platz ist. Aber: "Wir wollen keinen abweisen, der ein Tier bringt", sagte Antje Haubold, die Vereinsvorsitzende von der Katzenhilfe Weischlitz. Man wisse nicht, ob dass das Tier ausgesetzt wird und im schlimmsten Fall den Tod findet. "Wir haben 147 Katzen." Das Katzenhaus sei längst nicht für so viele Tiere ausgelegt. Und: "Voriges Jahr hatten wir Kastrationskosten von 27.000 Euro." Das könne man nicht mehr allein stemmen. Man bettele in Dresden bei der Landesregierung um Geld für die Kastrationen. Ein solcher operativer Eingriff koste etwa einhundert Euro. "Wir bitten den Gemeinderat, über eine Kastrationspflicht nachzudenken. Deshalb sind wir als Verein hier zur Gemeinderatssitzung."
Anhaltendes Katzenproblem in Weischlitz: Kastrationspflicht gefordert
Es kommen jede Woche Anrufe, Katzen in Gartenanlagen oder auf Dörfern werden uns gemeldet", ergänzte Christine Krause. Auch samstags und sonntags werde angerufen. "Die Population ist ein Riesenproblem. Andere Tierheime nehmen die Katzen nicht auf, oder die Tiere stehen bei uns einfach vor der Tür." In vielen Städten in Deutschland gebe es bereits die Kastrationspflicht für Katzen. Das wolle man auch in der Gemeidne Weischlitz erreichen. Ihm sei das Problem bekannt, so Bürgermeister Steffen Raab. Aber: "Sachsen hat keine gesetzlichen Voraussetzungen für eine Kastrationspflicht." Wenn man diese als Gemeinde beschließen würde, sei dies nicht zu kontrollieren. "Wir können nicht als flächenmäßig größte Gemeinde im Vogtland der Vorreiter sein." Man habe ja als Gemeinde auch noch ein Tierheim, den Kandelhof in Krebes. "In mehr als einhundert Städten und Gemeinden in Deutschland gibt es die Kastrationspflicht bereits", so Antje Haubold. Man wisse, dass in anderen Orten im Vogtland die Frage nach der Kastrationspflicht von Tierschützern kommen werde. Und: Auch wenn man dies letztlich nicht zu kontrollieren sei, könnte man gegenüber Tierbesitzern viel besser argumentieren, wenn die Kastration Pflicht sein würde. "Wir wollen eine gemeinsame Lösung mit der Gemeinde", so Antje Haubold. "Wir werden uns im Gemeinderat eine Meinung bilden", sagte Steffen Raab abschließend. "Ich nehme die Anfrage auf." Benötigt werde vom Verein eine Zuarbeit, Zahlen und neue Erkenntnisse zur Kastrationspflicht in Sachsen.