Wie ein junges Ehepaar aus dem Vogtland einen Beitrag für die Zukunft leistet

Betrieb Frisch gepresster Saft und Honig aus Kürbitz

Kürbitz. 

Kürbitz. Es ist ein Familienprojekt und eines für die Zukunft. Es geht um frisch gepresste Säfte und um Honig, um Obst und Gemüse sowie Honig.

Langfristige Idee ist gereift

Daniela und Eric Büchold aus Kürbitz aus Kürbitz haben im August ihr "Saftwerk" gegründet. Wie es dazu kam, dies ausgerechnet dieses Jahr zu tun, wo es wegen des späten Frostes im Frühjahr wenige Äpfel gibt? "Wir haben selbst schon seit einigen Jahren unseren eigenen Saft aus unseren Äpfeln pressen lassen", sagt Eric Büchold. "Das war aber immer schwierig." Es gab kaum Termine, weil es in der Region kaum Anbieter dafür gibt. So reifte längerfristig die Idee, selbst Äpfel pressen zu wollen.

Lagerhalle wird "Saftwerk"

Eine Lagerhalle im Metallbaubetrieb von Erics Vater in Kürbitz, die auch als Garage genutzt wurde, wurde ausgebaut. Luisa Büchold, die jüngere Schwester von Eric, hat das Marketing übernommen. Sie hat den Namen "Saftwerk" und das Logo entworfen, ist in den sozialen Medien aktiv, um das kleine Unternehmen bekannt zu machen. Die technische Anlage wurde neu gekauft. "Wir hatten von Anfang an Kontakt mit dem Gesundheitsamt", sagt Daniela Büchold. "So wussten wir gleich, auf was wir alles achten müssen." Auch zur Abnahme zum Start des kleinen Unternehmens Ende August war ein Vertreter der Behörde da.

Saft nach 10 Minuten

Kunden können mit dem Auto oder dem dazugehörigen Hänger direkt vorfahren an das Tor der Halle und die Früchte in den großen Behälter zur Aufnahme schütten. Sie werden gewaschen, dann mehrfach gepresst. "Auf 80 Grad wird der Saft erhitzt, damit er haltbar bleibt", so Eric Büchold. Pasteurisierung nennt man diesen kurzzeitigen Vorgang. Nach rund zehn Minuten, es kommt natürlich immer auch auf die Menge der Früchte an, kann man den ersten Saft erhalten. Der wird in Packs zu je drei oder fünf Liter abgefüllt. "Gerne füllen wir auch Glasflaschen, die man selbst mitbringen kann", sagt Daniela Büchold. "Das ist nachhaltiger." Es sollten dunkle Flaschen sein wegen der Lagerung, ab 0,5 Liter groß und sie sollten eine nicht zu große Öffnung (wie etwa Milchflaschen) haben.

Apfelsaft für die Kinder

Rund 125.000 Euro hat die Familie investiert, für die es ein längerfristiges Projekt ist. "Unsere drei Kinder sind große Apfelsafttrinker. Sie sind sechs, acht und 13 Jahre alt, gehen zur Schule. "Sie sind total happy. Dass wir einen Apfelladen haben, sagen sie gerne." Die Mutter lacht. Bestimmt würden die drei sich zukünftig auch gerne mit beim Saftpressen einbinden lassen. Es soll ja für alle sein, man wolle gemeinsam als Familie etwas aufbauen. Die Eltern haben beide Hauptberufe. Daniela Büchold ist Büroleiterin bei einer Versicherung in Kürbitz. Eric Büchold ist im Bauhof der Gemeinde Weischlitz tätig.

Region soll animiert werden

Wichtig ist den beiden Kürbitzern bei ihrem neuen Projekt auch die Regionalität. "Wir wollen die Leute animieren, dass sie ihre Äpfel im Garten ernten." Daniel Büchold ergänzt: "Es können auch Möhren, Rote Beete oder Tomaten sein, die wir pressen." Die junge Familie, er ist 36, sie 33 Jahre alt, hat noch weitere kreative Ideen für die Zukunft, etwa das Entsteinen von Kirschen oder Pflaumen anzubieten. "Vielleicht auch einen Saftverkauf an Leute, die keine Äpfel haben oder keinen Saft pressen lassen können." Daniel Büchold will dann auch seinen Honig mit anbieten, denn er hat seit vier mehrere Völker. "Die Bienen gehen jetzt bald in Winterschlaf", zeigt er auf die Beunten. Nur einige einzelne der Insekten fliegen noch umher.

Selbstgepresster Saft in der Gaststätte

Saft gepresst wird gegenwärtig von Familie Büchold nur am Freitagnachmittag und am Samstag. "Wer nicht dabei sein will beim Pressen, kann die Früchte auch vorher bringen." Familienkontakte sind auch beim Verkauf der Produkte nützlich. "Meine Tante hatte Äpfel im Großhandel gekauft, um Saft pressen zu können." Den bietet sie in ihrer Gaststätte "Zur Scheune" in Thiergarten an, schenkt ihn aus. Auch Honig ihres Neffen Eric ist dort bereits zu haben.



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