Bad Elster. Es war der perfekte Tag für die Vogtländer an ihrem Ehrentag, dem "Tag der Vogtländer".
Bestes Wetter
Bestellt hatten sie Königswetter, nicht zu warm, mit ein paar Wölkchen durchzogen. Ein Tag also, an dem es sich in der Gemeinschaft prächtig feiern lässt. Ja! Beim Tag der Vogtländer am Sonntag, 22. September, im Kur- und Heilbad Bad Elster. Einige meinten sogar: "Wir haben Kaiserwetter!", hieß es von vielen Seiten. Wahrlich: Die Ausrichter des Tages der Vogtländer im Sächsischen Staatsbad mit Chursächsischer Veranstaltungs GmbH (CVG), der Sächsischen Staatsbäder GmbH und natürlich der Stadt bad Elster und der Vogtlandkreis hatten mit der Wahl des Datums voll ins Schwarze getroffen.
700 Jahre Elster
Schon tags zuvor, am Samstag beim Jubiläumsjahr Stadtfest "700 Jahre (Bad) Elster" glänzte der Kurort im Sonnenschein und vereinte Tausende von Menschen, nicht nur aus dem Vogtland, sondern auch aus den angrenzenden Regionen bei einem amüsanten wie ereignisreichen, kulturellen und festlichen Spektakel.
Erst 20. Auflage
Der "Tag der Vogtländer", der 20. in der noch jungen Geschichte des Vogtlandkreises, wurde mit seinen imposanten Programmpunkten zu einem Spiegelbild der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des Vogtlandkreises der letzten Jahre. Die Besucher erlebten eine tolle Sause an verschiedenen Spielstätten mit dem Musikpavillon am Badeplatz, im Park und an der Marienquelle und den zusätzlichen Wochenend-Fest-Aktionen mit "Castra eous" - Lagerleben im Mittelalter im Naturbad, dem Konzert mit Family Brass in der Sankt Trinitatiskirche und dem Quellenquiz und der Bastelstraße an der Marienquelle. Beide Tagen waren für alle Beteiligten und Besucher ein exzellentes Familienfest.
700 Jahre war Auslöser
Anlass, den "Tag der Vogtländer" im Sächsischen Staatsbad Bad Elster auszurichten, ist und war das Ereignis 700 Jahre Ersterwähnung im Jahr 1324. Ein kurzer Blick in die geschichtlichen Anfänge: Damals gehörte das Dorf Elster zu dem Besitzer von Ritter Cunrad. Die einzige Möglichkeit für ihn, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, nachdem er einen Landboten aus Eger erschlug, war das Schreiben eines sogenannten Urfehde-Briefes, in dem er schwor, dass von seinem Hofe zu Elster keine Gefahr mehr für die Stadt Eger ausgehen soll. Dieser Urfehde-Brief ist die älteste nachweisbare Erwähnung der heutigen Stadt. Das Original dieser Urkunde befindet sich im Kreisarchiv von Eger in der Tschechischen Republik.
Es sei für Thomas Hennig, Landrat des Vogtlandkreises, eine "Herzensangelegenheit, unseren Tag der Vogtländer gemeinsam mit und im Staatsbad zu feiern". Er sprach allen Beteiligten, sprach ein großes Dankeschön an alle Mitwirkenden und Beteiligten für das große Engagement aus.
Festumzug am Sonntag
Der Sonntag, 22. September, stand ganz im Zeichen des Festumzuges. Er bestand aus zwei Teilen: Bad Elster informierte in 13 lebendig gestalteten Bilder über die 700-jährige Ortsgeschichte, weitere 11 Bilder wurden gestaltet von ortsansässigen Vereinen, Einrichtungen und Firmen. Daran schlossen sich weitere 26 Bilder von verschiedensten Vereinen aus der ganzen Vogtland-Region an. Sie präsentierten die kulturelle und künstlerische Vielfalt des Vogtlandes, kreativ und unterhaltsam.
Michael Kretschmer zu Besuch
Und mittendrin war der Sächsische Ministerpräsiden Michael Kretschmer, der zusammen mit Thomas Hennig, dem Landrat des Vogtlandkreises, den prunkvollen Tag nach dem Festzug eröffnete. Mit in einem der offenen Wagen saßen Florian Merz, Generalmusikdirektor und Geschäftsführender Intendant der Chursächsischen Veranstaltungs GmbH (CVG), Bürgermeister Olaf Schlott, Jens Böhmer, Geschäftsführer der Sächsischen Staatsbäder GmbH Bad Elster.
Wahl der Brunnenkönigin
Für die neue Brunnenkönigin Mirjam die I. war es der zweite öffentliche Auftritt nach ihrer Wahl am Samstag. Die neue "Regentin" des Staatsbades erhielt zum Auftakt der 700-Jahr-Feier unter der Musik von "God save the King" Krone und Schärpe von ihrer Vorgängerin Christl I., mit bürgerlichem Namen Christl Jacob. Diese gab nach fünf Jahren ihr Amt ab. Die neue Brunnenkönigin tant seit mehr als zehn Jahren im Elsteraner Fosnetclub (EFC). Die angehende Lehramtsstudentin wird ihren Heimatort im Vogtland und weit darüber hinaus repräsentieren.
Ein Amerikaner ist dabei
Vor Beginn des Festzuges machte eine Nachricht schnell die Runde: Habt ihr es schon gehört? Im Festzug läuft eine "echter" Amerikaner mit. John Conner ist der Mann mit der weitesten Anreise nach Bad Elster. Der junge Mann, 26 Jahre alt, kommt aus Philadelphia aus dem US-Staat Pennsylvania. Er nutzte den Tag der Vogtländer dazu, um seine Verwandtschaft im Staatsbad zu besuchen. Der Großcousin der Wirtin vom Goldnen Anker, Nicole Schneider, konnte das vogtländische Flat also hautnah mit erleben. Ein Au-Pair-Jahr und die Region Bad Elsters hinterließen bei John Conner einen nachhaltigen Eindruck. Jedes Jahr zum Brunnenfest weilt er in Bad Elster, wurde Mitglied im Elsteraner Fosnetclub. Für den Verein trug er beim Festumzug das Schild des Elsteraner Fosnetclubs und trat am Vortag, am Samstag beim Stadtfest, bei der der Showveranstaltung des Vereins auf dem Badeplatz mit auf.
Umzug voller Stolz
Sichtlich stolz lief an der Spitze des Schaubildes "Dorfclub Sohl e.V. Siegfried Werner. Er wurde erst vor wenigen Tagen mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Bad Elster, der Großen Elster, geehrt. Siegfried Werner baute für das Schaubild des Vereins den Wagen. Der Jubiläumsfestzug startete mit der Polizeistaffel, dem Startorchester Markneukirchen, den Vogtländischen Hoheiten und dem 1. Traditionsverein Markneukirchen Berg e.V. Moderiert wurde der Festzug von Ingo Dubinski, bekannt aus Funk und Fernsehen. Das erste Schaubild blickte zurück in das Jahr 1324 - der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes Elster. Das Schlussbild gestalteten mit Geknatter und den mit dem untrüglichen und markanten Duft des Benzingemischs historischer Fahrzeuge der Vogtländische Oldtimerklub.
Unter den Klängen der Formation "Die Böhmischen Bengel" genossen die Vogtländer und die Gäste das Nachmittagsprogramm, an dem sich 16 Gruppen, Formationen und Tanzvereine beteiligten. Fazit: Das Elsteraner Jubiläumsstadtfest und der "Tag der Vogtländer" zeigten sich genauso wie das Wetter: einfach wunderbar und hinterließen nachhaltige Eindrücke.