Plauen. 40:18! 22 Tore Vorsprung. Mit dem höchsten Oberligasieg der Vereinsgeschichte hat der SV 04 Oberlosa seinen Anhang beglückt. Die Machtdemonstration gegen den SV Hermsdorf avancierte in der Schlussphase zu einem Sturmlauf für die Galerie. Am späten Samstagabend gab es aus Plauener Sicht sogar noch ein Happyend. Denn im Fernduell kassierte Spitzenreiter Concordia Delitzsch in Bad Blankenburg die zweite Saisonniederlage (21:25). Das perfekte Handballfest wurde so mit der Tabellenführung gekrönt.
Großer Sprung für die Eigengewächse Tim Steglich und Henric Ebert
Mittendrin konnte ein 22-jähriger Neuzugang sein Glück kaum fassen. Für Tim Stäglich war es "das bisher größte Handballspiel meines Lebens. Ich habe heute viel Spielzeit bekommen, durfte zwei Tore beisteuern und bin einfach nur überwältigt", jubelte der Linksaußen. Vor einem Jahr stand der junge Mann noch im Aufgebot der zweiten Mannschaft und spielte gegen den SC DHfK Leipzig III. "Jetzt darf ich hier mit um den Aufstieg in die 3. Bundesliga kämpfen. Das ist schon verrückt", freute sich der Oberlosaer, der mit Torwart Henric Ebert (19) das gleiche Schicksal teilt. Als der junge Keeper glich von Beginn an in den Kasten durfte, war das auch eine Ansage von Cheftrainer Ladislav Brykner. "Junge Draufgänger, erfahrene Strategen. Die Mischung muss stimmen", weiß der Coach.
Nach sieben Minuten zündet Oberlosa die Rakete
Das Duell zwischen dem neuen Spitzenreiter und dem Tabellenzwölften war quasi nach sieben Minuten entschieden. Hermsdorf erzielte durch den starken Felix Reis (7 Tore insgesamt) das dritte Mal den Ausgleich (4:4). Von da an begann das Scheibenschießen. Und auf der Tribüne liefen die Handys heiß, weil der Oberligaticker schon bald einen Sechs-Tore-Rückstand der Delitzscher in Bad Blankenburg verkündete. SV04-Kapitän Jakub Kolomaznik: "Wir haben heute alles rausgehauen. 60 Minuten lang. Jetzt wollen wir natürlich Erster bleiben." Tim Stäglich traf nach 21 Minuten zum 15:8. Zur Pause stand es bereits 21:12. Dann setzte sich Oberlosa kontinuierlich immer weiter ab. Die Flugshow von Mirsolav Nedoma brachte per Kempatrick das 31:16 (42.). Nico Schneider stellte die Anzeigetafel kurz vor Schluss auf 40:18.
Es war ein Rekordsieg
David Woitke wusste sofort: "Das ist der Rekordsieg in der Oberliga", stellte der Co-Trainer der Oberlosaer fest. Pressesprecher Rico Michel bestätigte: "Den bisher höchsten Sieg landete unser Team beim 37:18 gegen Staßfurt in der vergangenen Saison. Heute haben wir also eine neue Bestmarke gesetzt." Routinier Ivan Kucharik stellte fügt hinzu: "Wenn alles ganz leicht aussieht, dann steckt dahinter richtig viel Arbeit. Es liegt noch ein langer Weg vor uns. Wir sind hier wie eine Familie. Fans, Mannschaft und die Funktionäre, lasst uns weiter kämpfen." Cheftrainer Ladislav Brykner zog genau deshalb Tino Albert zum Abschlussfoto aufs Spielfeld. Als einer der größten Sponsoren hatte Gealan dem SV 04 Oberlosa ohne Bedingung den Rücken gestärkt. "Wir machen unser Engagement nicht abhängig von der Spielklasse, weil der Verein sonst nicht wirklich planen kann", ließ der Gealan-Geschäftsführer wissen.
Statistik
SV 04 Oberlosa: Ebert, Foluszny - Tim Stäglich (2 Tore), Roch, Roth (5), Pfeiffer (4), Schauer (5), Schneider (5), Duschek (1), Hertel (3), Hanisch (4), Kolomaznik (1), Nedoma (3), Kucharik (5/ davon 2 Siebenmeter), Naumann (2)
Schiedsrichter: Raimo Füßler / Dennis Schneider
Zeitstrafen: Oberlosa 2 - Hermsdorf 6
Siebenmeter: Oberlosa 2 - Hermsdorf 0
Zuschauer: 527
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