Plauen-Oberlosa ist Mitteldeutscher Vizemeister

Handball Die Spitzenstädter besiegen den HBV Jena mit 35:26

Plauen. 

Plauen. Die Oberlosaer Handballer sind Vizemeister der Mitteldeutschen Oberliga. Es war ein grandioser Abend voller Emotionen. Sieben Plauener Spieler wurden verabschiedet. Und beim 35:26-Heimsieg gegen den HBV Jena 90 feierten 563 Zuschauer einen "Auswärtsbesucherrekord". Das letzte Heimspiel musste der SV 04 Oberlosa nämlich beim Erzrivalen austragen. Der HC Einheit Plauen überließ den Schwarz-Gelben einen ganzen Tag lang die eigene Arena. "Die Kurt-Helbig-Sporthalle ist wegen des drohenden Deckeneinsturzes für nicht absehbare Zeit gesperrt. Zwei große Elemente sind bereits zu Boden gekracht. Gott sei Dank ist niemand verletzt worden", berichtet der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Bernd Märtner.

 

Oberlosa bedankt sich beim HC Einheit

Ganze 48 Stunden Zeit blieben den Verantwortlichen vom SV 04 wegen der kurzfristigen Sperrung, um mit dem letzten Heimspiel der Saison in die Wieprechtstraße umzuziehen. Es war ein riesiger Kraftakt. "Wir können dem HC Einheit nur Dankeschön sagen für dieses überragende Entgegenkommen. So etwas gibt es wohl nur im Sport", verkündete Bernd Märtner unter tosendem Applaus der 563 Zuschauer in der Einheit-Arena. Dann flossen Tränen. Denn der SV 04 Oberlosa verabschiedete mit Kapitän Torsten Wetzel und Publikumsliebling Paul Richter "zwei Sportlegenden, die unserem Verein seit zehn beziehungsweise zwölf Jahren die Treue hielten und die unglaublich viel bis hin zum Aufstieg in die 3. Liga geleistet haben", würdigte Pressesprecher Rico Michel die Abschiedszeremonie. Nicht weniger traurig macht die Plauener Fans der Abschied von Benas Vaicekauskas. Der Torwart wechselt zum HC Burgenland. Die Naumburger besiegten im Fernduell mit Oberlosa den USV Halle mit 32:28 und steigen damit als Mitteldeutscher Meister in die 3. Liga auf. Ebenso verabschiedet wurden Florian Wokan, Max Scheithauer, Erik Petzoldt und Jan Leppert.

 

Publikum feiert Torsten Wetzel, Paul Richter und Florian Wokan

Zum anschließenden Handballspiel gibt es gar nicht viel zu sagen. Die Plauener taten sich gegen den bereits feststehenden Absteiger aus Jena zunächst schwer. Fünfmal gingen die zunächst starken Thüringer in Führung. Beim Stand von 15:13 für Plauen wurden die Seiten gewechselt. "Im zweiten Durchgang haben wir es dann deutlich besser gemacht", bescheinigte der Oberlosaer Teamchef Ladislav Brykner seinen Männern eine klare Steigerung. Das Publikum feierte ganz besonders die Treffer von Torsten Wetzel (2), Paul Richter (2) und Florian Wokan (2).

 

Am Ende hatten sich alle lieb

Und auch Staffelleiter Ralf Seidler ließ das Publikum hochleben. Als technischer Assistent wollte der Verbandsfunktionär die beiden Schiedsrichterinnen Melanie Friedrich und Andrea Hesse unterstützen. Doch durch das permanente Einschreiten des "3. Schiedsrichters" ließen sich die Mädels in einem eigentlich fairen Spiel zu neun Zeitstrafen für Plauen hinreißen. SV04-Kreisläufer Jakub Kolomaznik sah nach 50 Minuten sogar Rot. Zu diesem Zeitpunkt führte Oberlosa jedoch bereits mit 30:20. Für sein Imponiergehabe handelte sich Ralf Seidler Faschingsmusik von Hallen-DJ Mario Martin ein. Das wiederum passte gut zum "Männertag". Der ungewöhnliche und von vielen Fans kritisierte Spieltermin geht ebenso auf das Konto den Mitteldeutschen Handballverbandes (MHV). Am Ende hatten sich aber alle wieder lieb. Bereits diesen Samstag schickt der MHV die Liga erneut auf die Platte. Oberlosa will um 19 Uhr im thüringischen Bad Blankenburg zum 17ten Mal in Folge ungeschlagen bleiben. Nächstes Jahr will der SV 04 in die 3. Liga aufsteigen!

 

Statistik

SV 04 Oberlosa: Vaicekauskas, Flämig - P. Ebert (3 Tore), Wetzel (2/davon 2 Siebenmeter), Beketov (4), Roth, Trommer-Ernst (4), Wokan (2), Richter (2), Schauer (2), Duschek (4), Hertel (2), Hanisch (3), Kolomaznik (1 - 50. Minute Rot), Kucharik (6/4). Zeitstrafen: Plauen 9 - Jena 3, Zuschauer: 564



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