Plauen. Krautrock - das war vor 50 Jahren der Fortschritt. Denn die progressive Musikszene versuchte sich Ende der 1960er Jahre im experimentellen Improvisationsrock, der durch Einflüsse wie "Psychedelic" oder "Space" einen ganz speziellen Sound entwickelte. Auch in Plauen erfreuten sich die Schallplattensammler am Krautrock. Im Einkaufszentrum gibt es dazu jetzt eine wunderbare Ausstellung. Auch das 8. Kultur-Fenster in den Kolonnaden ist zum Raritätenkabinett geworden.
Der Krautrock kam aus dem Westen
Heinz Tonndorf hat wieder über 20 Stunden investiert. Die Schau ist selbsterklärend und umfangreich. Aber was soll denn bitte Krautrock sein? Der Begriff geht auf das Wort "Sauerkraut" sowie die abwertende Bezeichnung der Amerikaner "Krauts" für die deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg zurück. Heinz Tonndorf erinnert sich: "Mich hat die ganz spezielle Spielart und Vielfältigkeit interessiert. Dieser Reichtum, der ausschließlich aus dem Westen kam, er war in der DDR kaum zu bekommen." Bands wie "Ton Steine Scherben" oder "Kraftwerk" kennt man auch heute noch. Heinz Tonndorf war gerade erwachsen. Die elektronische Musik, die Synthesizerklänge - sie haben seinerzeit den jungen Leuten in der DDR die Weltoffenheit des Westens verdeutlicht. Als die Band "Kraftwerk" 1974 ihren Welterfolg "Autobahn" veröffentlichte, sahen viele Experten die ursprüngliche Basis dieses Titels im Krautrock.
Heinz Tonndorf hat nach dem Ende der DDR seine Sammlung vervollständigt und diesen Schatz zeigt der 69-jährige Plauener bis 31. Mai der Öffentlichkeit. "Ich möchte die Interessierten einladen und sie zu einem musikalischen Ausflug animieren."
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