Auerbach. Seit dem Ausbruch der Pandemie rückt das Thema häusliche Gewalt beim Opferverein Weisser Ring stärker in den Fokus. Annerose Baumann ist ehrenamtliche Leiterin der Außenstelle Auerbach. Beratungen sind in den Räumlichkeiten der Auerbacher Verbraucherzentrale (VZ) Plauensche Straße 7 möglich. Nach ihren Informationen erfasst die Polizei deutschlandweit jährlich rund 140.000 Fälle von häuslicher Gewalt. Betroffen seien überwiegend Frauen. Laut den Statistiken werde nur jede fünfte Tat angezeigt. Während in den Großstädten die gemeldeten Fälle der Opfer in den vergangenen Monaten angestiegen sind, bleibt der ländlichen Raum auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau. "Wir hoffen, dass das so bleibt." Insider gehen allerdings davon aus, dass es im Lockdown aufgrund der psychischen Ausnahmesituation in den Familien und Partnerschaften insgesamt noch einmal zu deutlich mehr Taten kommt. Um Vertrauen zu gewinnen, muss die 70-Jährige am Telefon genau zuhören und entsprechend reagieren. "Manche Opfer sind traumatisiert." In den Gesprächen geht es um Missbrauch in der Kindheit, Mobbing, Diebstahl, Stalking und Körperverletzung. Schon vor der Eröffnung der Außenstelle Anfang 2020 hat die Leiterin ein Netzwerk zu Fachleuten wie Anwälte, Psychologen sowie sozialen Einrichtungen aufgebaut. "Wir verstehen uns als Lotsen." Alle zum Team gehörenden Mitarbeiter erhalten mehrere kostenlose Schulungen. Hilfesuchende können sich nach Voranmeldung (Tel. 0151-55164613 oder E-Mail/ abaumann@vzs.de) vor Ort beraten lassen. Das Büro der Außenstelle ist immer dienstags ab 9.30 Uhr besetzt.
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