Plauen. Elf Spiele in Folge blieb Bad Blankenburg ohne Niederlage. Jetzt hat der SV 04 Oberlosa den HSV mit 30:25 (14:14) und damit auch seinen früheren Lehrmeister besiegt.
Es war ein ganz besonderes Handballspiel. Erstmals nach seiner Beurlaubung im März 2022 kehrte der frühere Coach Petr Hazl zurück nach Plauen. Der Ex-Trainer hatte Oberlosa in die 3. Bundesliga geführt, musste jedoch nach 0:18 Punkten gehen. Aushilfsweise übernahm der verletzte Rückraumspieler Ladislav Brykner. Und weil der Interimscoach trotz Abstieg seine Sache recht gut macht, ist der 33-Jährige inzwischen Teamchef in der Mitteldeutschen Oberliga.
Spannendes Duell
Vielleicht lag es ein Stück weit auch an dieser Brisanz, dass der SV 04 Oberlosa in Durchgang eins gleich viermal die Drei- oder Vier-Tore-Führung immer wieder aus der Hand gab. Pünktlich mit dem Halbzeitpfiff begann dieses spannende Duell beim Stand von 14:14-Unentschieden von vorne. Routinier Ivan Kucharik redete seinen Kameraden in der Kabine ins Gewissen: "Wir dürfen nicht an unseren Nerven scheitern. Wenn wir in Führung liegen, müssen wir unsere Angriffe geduldig ausspielen. Ihr werdet sehen: Wir gewinnen das Ding", war sich der Plauener Rückraunschütze sicher. Doch zunächst zeigten die Gäste noch einmal ihren Siegeswillen. Josef Jonas sorgte für die zweite Führung des Tabellenvierten. Die Vogtländer aber hatten sich perfekt vorbereitet auf Bad Blankenburg. Nach diesem Rückstand (14:15) drehten die Plauener richtig auf und beherrschten den Gegner.
SV 04 auf Tabellenplatz sieben
Mit ihrem starken Torwart Benas Vaicekauskas im Rücken zog die Oberlosaer Abwehr den Gästen den Zahn. HSV-Routinier Ivo Havel stellte im Nachgang fest: "Die Plauener haben uns zu insgesamt 18 technischen Fehlern gezwungen. Das haben wir in den elf Spielen zuvor viel besser gemacht." Die aggressive Prellwand der Spitzenstädter, das euphorische Publikum und die enorme Plauener Wucht sorgten für Dauerstress in den Reihen der Thüringer. "Wir hatten immer eine Antwort. Und wir haben im zweiten Durchgang gezeigt, wer der Herr im Hause ist", freute sich Teamchef Ladislav Brykner über Sebastian Naumann (22:17/43. Minute), Libor Hanisch (27:22/55.) und die endgültige Entscheidung durch Max Scheithauer (28:26/57.). Damit belegt der SV 04 nach Abschluss der Hinrunde mit 19:11 Punkten Platz sieben. Lutz Petzoldt blickt nach vorn: "Wir liegen drei Punkte hinter dem Tabellendritten und müssen deshalb kommenden Samstag zu Hause gegen Hermsdorf gewinnen, weil unser Saisonziel der Medaillenplatz ist", so der Geschäftsführer der SV04 Spielbetriebs GmbH. Gästetrainer Petr Hazl verließ direkt nach Spielschluss die Kurt-Helbig-Sporthalle Richtung Kabine und schickte zur Pressekonferenz Ersatz.
Statistik
SV 04 Oberlosa: Vaicekauskas, Flämig - Ebert, Wetzel, Beketov, Roth (6 Tore), Trommer-Ernst, Richter, Schauer (1), Scheithauer (1), Duschek, Hertel (4), Hanisch (6) Kolomaznik (1) Flämig, Kucharik (7/davon 3 Siebenmeter), Naumann (4/1)
Rote Karte: Michael Konarik (Bad Blankenburg, 54., Foulspiel)
Zeitstrafen: Oberlosa (5), Bad Blankenburg (2)
Zuschauer: 512