Mayrhofen/Österreich. Hoch oben in den Alpen steht seit nunmehr 125 Jahren die Plauener Hütte. Sie bietet Wanderern Schutz und Unterschlupf in 2.363 Metern über dem Meeresspiegel. An diesem Wochenende feiern die Plauener den Geburtstag dieses Alpenjuwels. Mit dabei ist Fotoreporter Oliver Orgs, der aus Österreich Bilder geschickt hat.
70 Schlafplätze in Zwei- und Mehrbettzimmern
Angeführt wurde die Plauener Reisegruppe von Hüttenwart Jens Winkelmann. Der Plauener Funktionär gehört mit seinen Leuten zur Sektion Plauen-Vogtland des Deutschen Alpenvereins (DAV) ist. Rund 1.600 Mitglieder hat die Sektion mittlerweile. Auf über 2.363 Metern Höhe steht seit 1899 die Schutzhütte, die über die Jahre immer wieder saniert und modernisiert wurde. Heute wird den Besuchern unter anderem eine sanierte historische Gaststube, eine Sonnenterrasse sowie rund 70 Schlafplätze in Zwei- und Mehrbettzimmern bei dem beliebten Ausflugsziel geboten.
Bergmesse mit dem Plauener Pfarrer Martin Kochalski von der Pfarrei Herz Jesu
"Die Jubiläumsfeier begann mit einer Bergmesse, die der Plauener Pfarrer Martin Kochalski von der Pfarrei Herz Jesu gehalten hatte", berichtet Oliver Orgs. Danach wurde die Plauener Hütte gesegnet. Außerdem wurde das neue Gipfelkreuz geweiht und ein Stück des Weges zum Rainbachköpfl getragen. "Mit vereinten Kräften haben alle angepackt", erzählt die Plauener Spitzenprinzessin Maxi Schulz. Den Geburtstag feiert vor Ort einiges an Prominenz. Bürgermeister Tobias Kämpf war am Freitag gemeinsam mit dem ehemaligen Plauener Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer, dem Vogtland-Botschafter Prof. Dr. Bernd Märtner sowie Sternquell-Marketingleiter Thomas Münzer aufgestiegen.
125 Jahre lang: Plauener Hütte war immer in Besitz der Vogtländer
Am Samstagabend erlebten die Geburtstagsgratulanten einen spannenden Vortrag über die Geschichte der Hütte. In geselliger Runde wurde das Jubiläum gefeiert. Bemerkenswert: Die Plauener Hütte war über 125 Jahre immer im Besitz der Plauen. "Und zwar nur deshalb, weil sich immer Plauener gefunden haben, die sich um die Hütte kümmern. Sogar während der 40 Jahre DDR war das so", verrät Jens Winkelmann. Ausgereiste Spitzenstädter hatten sich vom "Westen" (BRD) für das Domizil in Österreich engagiert und es auch finanziert.
Direkte Nachbarn: Reichenspitze und Kuchlmooskopf
Nach der Wende und dem Ende der DDR hatten die Vogtländer zunächst andere Dinge im Kopf, als zur Plauener Hütte aufzusteigen. Das ist inzwischen ganz anders. Hüttenwart Jens Winkelmann: "Mit den Besucherzahlen sind wir über die Jahre hinweg immer zufrieden. Die Plauener Hütte ist stets gut besucht. Dass das Ausflugsziel auch wetterabhängig ist und dadurch auch mal weniger los ist, gehört mit dazu", so Jens Winkelmann.
2.200 Übernachtungen im vergangenen Sommer
Die Schutzunterkunft für Berggeher ist durch eine umfassende Modernisierung und umweltbewussten Ausbau zu einem Alpenjuwel geworden. Direkt unter der Reichenspitze (3.303 Meter) und dem Kuchlmooskopf (3.214 Meter) verbindet das Hochgefühl der Plauener Hütte immer mehr nationale und internationale Gäste. 2.200 Übernachtungen wurden 2023 verbucht. Die Plauener haben im Zillertal die Sanierung des historischen Gastraumes in die Hand genommen. In die neue "Sperkenstube" soll unter anderem ein neuer Kamin eingebaut werden.
"Ein kleines bisschen Plauener Heimat in dieser wunderbaren Bergwelt"
Die Gratulanten haben nun eine gerahmte Luftaufnahme Plauens als Gruß aus der Spitzenstadt mitgebracht. Bürgermeister Tobias Kämpf: "Trotz der Entfernung von zu Hause, haben wir hier in Mayrhofen doch ein kleines bisschen Heimat in dieser wunderbaren Bergwelt. Die Plauener Hütte ist quasi ein kleines Aushängeschild der Spitzenstadt und eine gute Möglichkeit, um die Besucher auf unsere Stadt aufmerksam zu machen." Der Beschluss zum Bau der Hütte fiel 1896, im Herbst 1897 begannen die Arbeiten und am 19. Juli 1899 wurde die Schutzhütte geweiht.