Rodewisch. Der erste "Runde Tisch des Kleingartenwesens" in Sachsen auf Landkreisebene hat in Rodewisch stattgefunden. Die beiden Regionalverbände nutzten diese Form der Diskussion, um mit den Abgeordneten des Vogtlandkreises und den Bürgermeistern ins Gespräch zu kommen. 30 Leute waren erschienen. Ein toller Erfolg! "Die aktuellen Probleme des Kleingartenwesens näher bringen, das ist unser Ziel. Wir möchten aber auch Erreichtes den Vertretern der vogtländischen Kommunalpolitik vermitteln. Die beiden Kleingartenverbände des Vogtlandes haben sich in den letzten Jahren zu modernen Dienstleistern entwickelt, auch hier haben wir eine Vorbildfunktion für das gesamte Bundesgebiet erreicht", teilte Tommy Brumm in seiner Einleitung mit. Der Präsident des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner e.V. freut sich über die Initiative im Vogtland.
Vorreiter in Sachsen
"Der Regionalverband Vogtländischer Kleingärtner e.V. und der Regionalverband Göltzschtal der Kleingärtner e.V. haben zur Bündelung ihrer Kräfte am 10. Februar 2023 eine Arbeitsgemeinschaft gegründet", teilen die beiden Verbände mit. Präsident Tommy Brumm betont: "Unsere beiden vogtländischen Kleingartenverbände wurden zu Vorreitern für ganz Sachsen in der Bewältigung des demographischen Wandels. Dies wäre ohne die kommunale Unterstützung undenkbar gewesen. Besonders das Modell des Pachtzinsrücklaufes für den Rückbau nicht mehr belegbarer Parzellen, hat sich zum Erfolgsmodell entwickelt", lobt Tommy Brumm. Er schätzt es sehr, "dass die Kommunen auch jetzt in diesen für die Finanzhaushalte schweren Zeiten zur Unterstützung stehen. Dieses Modell findet auf kommunaler Ebene eine immer größere Anerkennung und könnte der erste Schritt zu einer bedarfsgerechten Entwicklung des Kleingartenwesens in Sachsen werden", blickt der Präsident, der im Vogtland zu Hause ist, nach vorne.
"Wir müssen da dran bleiben!"
Als Landtagsabgeordneter stimmt Andreas Heinz den Ausführungen von Tommy Brumm zu: "Das Kleingartenwesen rückt wieder in die Mitte der Gesellschaft. Dennoch stehen weiterhin große Probleme im Raum. So bleibt der demographische Wandel weiterhin eine große Bedrohung für das Kleingartenwesen im Vogtland. Wir müssen da dran bleiben", berichtet Andreas Heinz, der als Nebenerwerbslandwirt das Thema Natur und Umwelt seit Jahrzehnten verfolgt. In den beiden vogtländischen Kleingartenverbänden werden 11.470 Parzellen aktiv bewirtschaftet. 23.000 Vogtländer verbringen hier ihre Freizeit. Das Kleingartenwesen steht für: "Wir ermöglichen den Menschen eine gesunde Betätigung in der Natur, wir bringen Menschen zusammen und erfüllen hiermit eine wichtige soziale Komponente, wir ermöglichen den Menschen eigenständig gesunde Nahrungsmittel anzubauen und wir leisten einen großen Beitrag zum Artenschutz."
Es geht weiter
Der "Runde Tisch" war der Auftakt zu einer Vielzahl ähnlicher Beratungen auf Landkreisebene in Sachsen. So werden die nächsten Beratungen dieser Art im Landkreis Nordsachsen und im Landkreis Görlitz stattfinden. "Ein erstes Vorbereitungsgespräch mit dem Landrat des Erzgebirgskreises findet bereits am 21. April 2023 statt", kündigt Tommy Brumm an. Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Yvonne Magwas, die Landtagsabgeordneten des Vogtlandkreises und die Bürgermeister der Region wollen an diese Veranstaltung im Ratskellersaal in Rodewisch anknüpfen, so heißt es.
"Entwicklungskonzepte sind wichtig!"
Der Landtagsabgeordnete Sören Voigt sagte dem BLICK: "Weil zusätzliche Fördermittel akquiriert werden müssten, braucht es ein jeweils individuelles Entwicklungskonzept für die Kleingartenanlagen, da örtlich unterschiedliche Strukturen vorzufinden sind. Eine Integration in städtebauliche Planungen ist zwingend notwendig." Dass solche Entwicklungskonzepte über die jeweiligen Gemeindegrenzen hinausgehen sollten und gemeinsam von Städten und Gemeinden erarbeitet werden, erachtet Sören Voigt als sinnvoll. "Das heutige Treffen war ein wichtiger Auftakt für Gespräche, die neben der kommunalen Ebene Freistaat Sachsen und im Bund fortgesetzt werden sollen", so der Politiker.
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