Plauen. Frank Speer hätte heute Geburtstag. Sein 67. Ehrentag wird jedoch nicht gefeiert. Stattdessen gedenkt die Familie und trauert um den lieben Ehemann, Papa, Bruder, Schwager, Onkel, Neffen und Cousin. Frank Speer war Anfang des Jahres, am 6. Februar 2024 nach langer Krankheit eingeschlafen. Auch beim VFC Plauen werden heute einige Leute an ihn denken. Denn der Fußballfan hat in einer Zeit Verantwortung übernommen, wo gar keiner mehr wollte, weil der Verein gerade erst die zweite Insolvenz verhindert hatte. Der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Stark erinnert sich: "Das wäre der absolute Exitus für unseren Verein gewesen. Wir haben damals zusätzliches Geld gegeben und so das Allerschlimmste abgewendet. Aber Geld allein hat damals nicht geholfen. Der Verein hat einen Neustart benötigt", verrät der Unternehmer. Nach der Fast-Insolvenz wurde es im Vogtlandstadion noch schwieriger.
Zehn Jahre ist das her...
Rückblick: Der VFC Plauen war bereits im Sommer am Ende und hatte letztlich im Dezember 2014 Insolvenz angemeldet. Danach wollte der Verein sich in der Fußballoberliga rehabilitieren, doch der Klub scheiterte ein zweites Mal. Und zwar an viel zu hohen Ansprüchen, den eigenen Strukturen und fortwährend neu auftauchenden Altlasten. Der Vertrauensverlust in der Geschäftswelt war riesig. Bis heute dauert er bei manchen an. Das manövrierunfähige Schiff in den sicheren Hafen zu lenken, glich einem Kunststück. "Vor allem wollte keiner mehr in den Vorstand", berichtet Ulrich Fischer, der zusammen mit seinem Freund Frank Speer einsprang und genau diese Aufgabe übernahm. Es war aus Vereinssicht nur ein kurzes Intermezzo. Aber unglaublich wichtig. Denn der VFC wäre in Folge des geschilderten Szenarios beinahe in die 6. Liga abgestiegen. Frank Speer war im Nachhinein heilfroh: "Wir standen kurz vor dem Abstieg in die Sachsenliga. Hätten wir diesen weiteren Absturz heute nicht verhindert, wäre das für unseren VFC der Untergang gewesen", ließ Frank Speer den BLICK-Reporter am 19. Mai 2019 wissen. Zum Glück gewann die Mannschaft von Trainer Falk Schindler in Gera. Von da an ging's beim VFC aufwärts.
Abschied von einem Freund
"Die Hauptaufgabe, die wir hatten war es, Geld einzusparen. Solche Maßnahmen sind unpopulär. In so einer schweren Zeit lernt man die Menschen richtig kennen", sagt Ulrich Fischer, der sogar zwischenzeitlich VFC-Präsident wurde, dann aber Platz machte für Neuwahlen. Auch Frank Speer wollte nur helfen. An seine kurze Amtszeit im Vorstand und seine jahrzehntelange Verbundenheit zum VFC Plauen als Fan- und Sicherheitsbeauftragter wollen wir heute erinnern. Ulrich Fischer hat ihn bis zum Ende am Krankenbett besucht. Es war der Abschied von einem Freund. Frank Speer soll gerade jetzt, wo der VFC endlich wieder in die Regionalliga aufgestiegen ist, nicht in Vergessenheit geraten. Denn es ist gerade für die jüngeren Fans wichtig zu wissen, wo der VFC herkommt.
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