Bad Elster. "Ehre, wem Ehre gebührt." Diese Redensart aus dem Neuen Testament steht sinnbildlich für Personen, die Ehrungen in besonderem Maße verdient haben. Seit 2002 ehrt die Stadt Bad Elster Personen im Kurhaus, die, wie Bürgermeister Olaf Schlott in seiner Ansprache betonte, "sich für viele Menschen in um Bad Elster sowie den Ortsteilen Mühlhausen und Sohl in vielfältiger Weise engagieren" mit der Großen Elster, dem Ehrenamtspreis des Kurortes. Bisher trugen sich 51 Bürger in das Journal der Ehrung ein - das Ehrenamt in Bad Elster, Mühlhausen und Sohl umfasst unzählig viele Gesichter. Am Dienstagabend kamen zwei Personen hinzu: Siegfried Werner aus Sohl und Kai Hammerschmidt aus Bad Elster. Besonders schön für die Besucher der Gala war, dass über die Leinwand alle bisher Geehrten auf der Leinwand oberhalb der Bühne zu sehen waren.
Ein wohlgehütetes Geheimnis
Es ist im Staatsbad das wohl am besten gehüteste Geheimnis, welche Personen mit der Großen Elster geehrt werden. Lediglich Bürgermeister und Stadtrat befanden am 12. Juni in geheimer Wahl darüber, wer geehrt werden sollte. In altbewährter Tradition lockten ein paar Eingeweihte die zu Ehrenden unter einem Vorwand in Kurhaus. Allerdings: Bei Kai Hammerschmidt klappte dies nicht. Er hatte seinen Urlaub schon länger geplant und war deshalb für längere Zeit ortsabwesend.
Abschied der Brunnenkönigin
Für die scheidende Brunnenkönigin Christel I. war es eine ihrer letzten Amtshandlungen. Sie überbrachte den Blumengruß. Am Samstag wird im Rahmen des Stadtfestes eine neue Brunnenkönigin gewählt. Wer es ist - auch dies bleibt geheim. Bürgermeister Olaf Schlott nutzte die Stunde, um der "lieben Christel" ein herzliches Dankeschön zu sagen, dass Christel I. "in den zurückliegenden Jahren unser Sächsische Staatsbad, unsere Heimat so großartig repräsentiert hat".
Auch Landrat Thomas Hennig schloss sich den Glückwünschen an. Es ist bekannt, dass Hennig ein Mann der klaren Worte ist. So gab es unumwunden zu, dass er als Oberbürgermeister von Klingenthal "schon ein wenig neidisch nach Bad Elster geblickt" habe. "Da staunt man schon, was die vielen Ehrenamtler hier geschaffen haben. Sie alle tragen für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bei."
Engagement für die Gemeinschaft
"Wie sagt man so schön? Er tanzt nicht nur auf einer Hochzeit." Dies stellte Bürgermeister Olaf Schlott in seiner Laudatio in den Raum. Siegfried Werner, der gebürtige Bad Brambacher, hat sein Herz an den Elsteraner Ortsteil Sohl verloren. In der Sohler Blaskapelle spielt der heute 70-Jährige immer noch mit, ist deren Leiter und verhinderte mit seinem Engagement, dass nach dem Tod des Leiters der Kapelle, Joachim Sonntag, die Auflösung ausblieb. Weit über die Grenzen von Bad Elster hinaus ist der rührige Dorfclub Sohl e.V. in aller Munde; Siegfried Werner hat in mitgegründet. Des Weiteren kümmert sich der gelernte Autoelektriker und späterer Kfz-Ingenieur um die zwei Wanderhütten, insbesondere um die Heinkhütte, führt Reparaturen durch und hat die Bänke vor der Hütte selbst gebaut. Jährlich organisiert der zertifizierte Wanderführer die Dorfclub-Wanderung, betreut als ehrenamtlicher Wander- und Wegewart zusammen mit Jens Uebel das mehr als 40 Kilometer lange Wegenetz. Und: "Mit der Wiederbelebung unseres Waldparkes durch die "Etablierung eines Kur- und Heilwaldes am Brunnenberg in Bad Elster' geht auch sein Wunsch nach einer Aufwertung dieses Areals in Erfüllung", betonte Bürgermeister Schlott. Wenn am Sonntag beim Festumzug zum "Tag der Vogtländer" die Schaubilder und Vereine durch das Kur- und Heilbad ziehen, dann kann man beim Schaubild 18 - Dorfclub Sohl e.V. - die handwerklichen Fähigkeiten von Siegfried Werner bestaunen. Er hat den Wagen selbst gebaut.
Sportliche Verdienste
Der zweite Geehrte, Kai Hammerschmidt, hat sich ganz dem Sport verschrieben. So in der Abteilung Fechten der SG Medizin Bad Elster. Seit 2001 ist Hammerschmidt Mitglied im FSV Medizin Bad Elster, ist seit 2014 der 2. Vorsitzende. Im November 2022 verlieh ihm der Vogtländische Fußball-Verband den Titel - "Ehrenamtler des Monats". "Er ist da, wenn er gebraucht wird und einfach die gute Seele, die im Hintergrund die Fäden zusammenhält", so das Urteil von Bürgermeister Olaf Schlott. "Ohne ihn würde es den FSV Medizin Bad Elster wohl heute nicht mehr geben."
Dankeschön-Veranstaltung
Finanziell unterstützt wird die Dankeschön-Veranstaltung von der Stiftung der Sparkasse Vogtland. Annett Wunderlich übergab die Urkunde der Stiftung. Die festliche Veranstaltung klang angeregten Gesprächsrunden und einem Glas Sekt aus.
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