Auerbach. Lieferengpässe etwa bei Antibiotika oder Krebsmedikamenten stellen Patienten und Pharmazeuten vor große Herausforderungen. Auf Initiative von Landtagsabgeordneten Sören Voigt (CDU) kamen am Montag die Akteure vor Ort an einem Tisch zusammen. Apotheker, Vertreter von Pflegeeinrichtungen und Krankenkassen tauschten sich mit Politikern über die aktuelle Situation und Wege aus dem Dilemma aus. Das Treffen fand im Bistro der Arbeiterwohlfahrt an der Eisenbahnstraße statt. In der Runde nahm auch Bundestags-Vizepräsidentin Yvonne Magwas (CDU) zu den Problemen Stellung.
Lage in Apotheken spitzt sich zu
Apothekeninhaber Daniel Mädler von der Ellefelder Löwen-Apotheke erlebt den Mangel täglich. "Man weiß nicht, was als nächstes fehlt." Seit vier Jahren habe sich die Lage immer weiter zugespitzt. Im Bestand fehlen laut Mädler 200 bis 300 und manchmal sogar mehr Medikamente, die nicht vorrätig sind. Rar seien unter anderem Antidepressiva und Blutdrucksenker. Als Ursache für die Lieferengpässe nannte er beispielsweise die Produktions-Konzentration von Arzneimitteln in Asien sowie die starke Erkältungswelle der vergangenen Wochen. Seiner Einschätzung nach ist man aber noch weit von dem Punkt entfernt, dass Patienten gar nicht mehr versorgt werden können.
Statt Kostendruck mehr Eigenverantwortung
Von der Politik wünscht sich der Pharmazeut, dass der Kostendruck aus dem Gesundheitssystem rausgenommen wird. Nach den bisherigen Richtlinien sind Ärzte in die Pflicht genommen, immer das kostengünstigste Medikament zu verschreiben. Bei der Auswahl der Arzneien pocht Mädler auf mehr Eigenverantwortung der Apotheker.
Schnelle Lockerungen nötig
Aufgrund der akuten Situation macht sich Landesparlamentarier Voigt für möglichst schnelle Lockerungen stark. Er plädiert dafür, dass bestimmte Medikamente in Apotheken hergestellt werden können. Zu den primären Zielen gehören zudem Importerleichterungen. Der Politiker aus dem Vogtland geht mit dem von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion geforderten Beschaffungsgipfel rund um lebenswichtige Arzneimitteln konform. Zum Plan gehört die Etablierung eines Frühwarnsystems mit entsprechender Datenbank sowie bessere Verteilungs- und Austauschmöglichkeiten von Medikamenten. Als Teil der Lösung steht die Produktion von wichtigen Medikamenten in Europa zur Debatte. Dafür müssten in absehbarer Zeit Voraussetzungen geschaffen werden.
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