Balingen. Es klingt paradox. Aber die Coronapandemie kam für den Profihandballer Benjamin Meschke (Foto 1 und 2) gerade zur richtigen Zeit. Denn der 1,96-Meter-Hüne hätte sonst wohl den Wadenbeinbruch und die Sprunggelenkluxation nicht bis zur vollständigen Wiederherstellung seiner Leistungskraft auskuriert. Das Tagesgeschäft in der stärksten Liga der Welt lässt niemandem eine Atempause. Deshalb kehrte der Kämpfer schnell zurück auf die Platte. Oft spielte und trainierte er unter Schmerzen. Dann aber kam diese Pandemie. Und Benjamin Meschke durfte unter der Schutzmaske ganz tief Luft holen. Auszeit! Jetzt - nach einem Jahr Rehaphase mit dem ehemaligen Handballprofi und heutigem Personaltrainer Sascha Ilitsch sowie gezielter Physiotherapie - jetzt hat es der Torjäger geschafft. Zwar ist der Vertrag bei der HBW Balingen-Weilstetten ausgelaufen. "Aber ich bin fit wie ein Turnschuh, habe mich Ewigkeiten nicht so gut gefühlt. Und ich möchte nun wieder angreifen und noch ein paar Jahre auf höchstem Niveau spielen", kündigt der 30-Jährige an.
Mit offenem Visier zurück in die Zukunft!
Seinen Optimismus schöpft Benjamin Meschke auch aus seinen persönlichen Planungen für die Zukunft. "Ich habe bereits alles vorbereitet für die Zeit nach dem Profihandball. Durch das Jahr Pause bin ich mit meinem Studium fertig geworden und so kann ich mich nun noch einmal vollständig nur auf Sport konzentrieren. Ich freue mich riesig", wirkt der Kreisläufer angriffslustig wie lange nicht, ohne jedoch zu verraten, in welche Region es ihn verschlagen könnte. Zu Hause in Balingen sondiert der Vogtländer zusammen mit seinem Berater Erik Göthel (Berateragentur inteamsports) die Kontakte der letzten Wochen: "Ich bin offen für alles was Sinn macht. Gerade jetzt, wo sich durch die Coronapandemie die abstrusesten Entwicklungen ergeben haben, ist vieles vorstellbar", betont der 30-Jährige, der einst von Ex-Nationaltrainer Christian Prokop entdeckt und gefördert wurde. Auch privat läuft es beim 110-Kilo-Hüne so richtig rund. Nach vier Jahren an seiner Seite ist Freundin Claudia nicht mehr aus seinem Leben wegzudenken.
Der Weg des Benjamin Meschke ist noch nicht zu Ende
Zur Person: Benjamin Meschke begann mit dem Handball in seiner Heimatstadt Plauen beim SV 04 Oberlosa. Ab 2005 besuchte der Vogtländer das Sportgymnasium des SC Magdeburg, wo er alle Stationen durchlief und in den Kader der Deutschen Jugend- und Juniorennationalmannschaft berufen wurde. Benjamin Meschke bestritt über 50 Nachwuchs-Länderspiele. Sein Weg führte ihn im Männerbereich vom HC Empor Rostock (2011) über Post Schwerin (2012), Eintracht Hildesheim (2012) zum Bergischen HC (2013 - 2015) in die 1. Bundesliga. Der Aufstieg des Kreisläufers setzte sich fort. Von 2015 bis 2018 lief er für den SC DHfK Leipzig auf. Für die Leipziger absolvierte er 102 Spiele in denen er 109 Tore erzielte. 2018 wechselte Benjamin zur HBW Balingen-Weilstetten, wo er bis zur Verletzung (2020) aktiv war. Benjamin Meschke hat an der Universität in Leipzig Sportmanagement studiert und der 30-Jährige hat bereits die Abschlussarbeit zum BWL-Abschluss eingereicht. Lediglich eine Klausur steht noch an. Dann ist er fertig. Als Markenbotschafter seines SV 04 Oberlosa knüpft Benjamin Meschke hinter den Kulissen ein paar neue Strippen für den aufstrebenden Heimatverein. Denn auch in Plauen hat Benni nach wie vor ganz viele Freunde und Fans.
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