Oelsnitz. Der Krieg erschüttert seit zwei Monaten die Grundfeste Europas. Am 24. Februar 2022 startete Russland einen groß angelegten Überfall auf die Ukraine. Auch im Vogtland ist man noch immer völlig entsetzt. Daniel Petri von der Kultur GmbH Oelsnitz meldete sich öffentlich zu Wort: "Mit dem Einmarsch der russischen Truppen auf ukrainisches Staatsgebiet wurde ein längst überwunden geglaubtes dunkles Kapitel europäischer Geschichte erneut geöffnet. Unsägliches Leid, millionenfache Fluchtbewegungen und die Zerstörung kultureller und geschichtlicher Werte und Denkmäler fanden ihren Anfang", schreibt der Verantwortliche.
Die "Goldkehlchen" flohen aus Lviv
So floh auch das Lemberger Bandura-Quartett "Goldkehlchen" aus der Heimatstadt Lviv (Lemberg) vor dem Krieg. Die Musikerinnen sind seit über 20 Jahren auf den Bühnen Europas zu Hause und sie haben in dieser Zeit mehrere internationale Musikpreise errungen. Mit insgesamt neun Kindern fanden die "Goldkehlchen" bei Bayreuth in Franken Aufnahme. In Oelsnitz formierte sich in diesem Monat ein kleiner Kreis von Menschen, die vom Schicksal der Gruppe erfuhren. Die Vogtländer waren sich schnell einig: "Wer helfen kann, sollte das auch tun", stellte sich der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Heinz in den Dienst der guten Sache.
Stefanie Hertel vermittelte, OB Mario Horn übernahm Schirmherrschaft
Auf Vermittlung von Stefanie Hertel und unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Mario Horn fanden sich dann 50 Besucher zu einem kostenfreien Konzert im Fürstensaal auf Schloß Voigtsberg ein. Die vier Musikerinnen brillierten als professionelle Sängerinnen und als Virtuosen auch am typisch ukrainischen Instrument, der Bandura. Das ist eine Art Lautenzither. Daniel Petri berichtet: "Mit Konzerten auf höchstem Niveau singen und spielen sie sich die Seele aus dem Leib, um für Frieden und Freiheit zu streiten mit den einzigen 'Waffen', die sie besitzen, ihre goldenen Stimmen und ihren Instrumenten."
Die "Goldkehlchen" vermittelten den Zuhörern ein noch nie dagewesenes Solidaritätsgefühl und das Verständnis für ihre Situation. Mit ihren Darbietungen sind sie nicht nur ganz großartige kulturelle Botschafter der Ukraine geworden, sondern auch Stütze, Rückhalt und starke Hoffnungsträger der ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland. Am Ende eines unvergesslichen Konzertes stand die stolze Summe von 1.500 Euro zu Buche. Das Spendengeld ist für die "Goldkehlchen" ihre Kinder, ihre Familien und Verwandten in der Heimat, die auf Hilfe von außen angewiesen sind.
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