Auerbach. Das war ein Wahnsinnsspiel. Der VfB Auerbach hat gegen den VfL Halle 96 mit 4:3 (2:2) gewonnen. "Ein Sieg wäre unglaublich wichtig, damit wir nicht in die unmittelbare Abstiegszone rutschen", fieberte VfB-Urgestein Frank Löwe dem Anpfiff entgegen. Wegen der vielen Spielausfälle in dieser Saison zeigt die Oberligatabelle ein schiefes Bild. Und gerade der Regionalligaabsteiger ist deshalb besonders gefährdet, weil die junge, völlig umformierte Mannschaft natürlich unter enormen Druck gerät, wenn die rote Zone von hinten drängelt. Jetzt hat man zur Freude von Finanzvorstand Carsten Gündel erst einmal drei Punkte Puffer.
Pressesprecher Marcus Schädlich: "Wir erleben eine unglaublich spannende Saisonschlussphase."
Um es kurz zu machen: Die Auerbacher Fußballer haben alles rausgehauen, dabei jede Menge Fehler gemacht, den Gegner aber mit voller Wucht in die Knie gezwungen. Drei schallende Ohrfeigen kassierten die Göltzschtaler von den Hallensern, die als Tabellenfünfte nur fünf Punkte vom aktuellen Relegationsplatz entfernt sind. Experten wissen: Von den 18 Oberligisten in der Südstaffel sind aktuell nur vier Vereine - nämlich Eilenburg, Plauen, Krieschow und Freital - nicht mit dem Blick nach unten beschäftigt. VfB-Pressesprecher Marcus Schädlich ist sich sicher: "Wir erleben eine unglaublich spannende Saisonschlussphase."
Präsident Ronny Kadelke: "Das war nichts für schwache Nerven"
In der pfeift der VfB Auerbach zwar personell wie so viele Oberligisten aus dem letzten Loch. Doch Cheftrainer Sven Köhler hat offenkündig seine Jungs nach zuletzt nur einem Punkt aus vier Spielen bei den Haaren gepackt und auf die Tugenden der Drei-Türme-Städter gesetzt. VfB-Präsident Ronny Kadelke war nach dem Abpfiff fix und fertig: "Wir hatten drei Auswechselspieler auf der Bank. Und der Gegner hatte zwei Auswechselspieler auf der Bank. Es war also für beide Teams ein sehr hartes Spiel. Es ging hin und her. Das war nichts für schwache Nerven", räumte der "Präsi" ein.
Für die Fußballfans war es ein Riesenfest, sieben Tore zu sehen!
Für die Fußballfans war es ein Riesenfest, sieben Tore zu sehen. Ronny Kadelke zog folgende Bilanz: "Wir haben durch unseren Kampf gezeigt, dass wir unbedingt wollten und haben die fünf Prozent herausgekitzelt, die nötig waren für die drei Punkte. Auf tiefem Geläuf, bei straffem Regen und starken, eisigen Wind wurden die Beine schwer. Das war schon auf der Tribüne unangenehm. Aber auf dem Platz haben die Männer beider Teams alles gegeben. Und von uns kam eine tolle Reaktion nach der 0:1-Niederlage gegen Rudolstadt." Der Präsident fügt hinzu: "Ich bin unwahrscheinlich stolz auf mein Team, meine Trainer, auf alle Helfer und Sponsoren, die hier durchhalten und mit uns fiebern. Und unsere tollen Fans, die hier bei Wind und Wetter eine stimmungsvolle Kulisse gebildet haben, sind ebenso wichtig!"
Jetzt geht's für Auerbach nach Wernigerode und Nordhausen
VfB-Kapitän Stefan Schmidt: "Wir haben den Sieg erzwungen! Die Rückschläge während des Spiels haben uns nicht umgehauen. Und wir sind immer wieder zurückgekommen und haben bis zum Schluss an uns geglaubt." Der VfB Auerbach ist jetzt Tabellenachter und muss als nächstes zu den unmittelbaren Konkurrenten Wernigerode (So., 2.4., 14 Uhr) und Nordhausen (Do., 6.4., 17 Uhr). Das sind zwei ganz wichtige Spiele für die Schwarz-Gelben aus dem Göltzschtal.
Statistik
Schiedsrichter: Reinhard Meusel (Neuhaus-Schierschnitz)
Torfolge: 1:0 Vojtech Cermus (22./Foulstrafstoß), 1:1 Max Matthias Kowalski (23.), 1:2 Jegor Jagupov (30.), 2:2 Ondrej Brejcha (37.), 3:2 Marc-Philipp Zimmermann (59.), 3:3 Jegor Jagupov (64.), 4:3 Vojtech Cermus (77.)
Zuschauer: 346
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