So einfach gelingt eine Herbst-Deko mit Kürbissen

Fratze, Vase oder Platzschmuck Freundlich, grimmig oder mit Zahnlücke: Leuchtende Kürbisköpfe sind an Halloween die Attraktion schlechthin. Auch ohne Fratze machen die kugeligen Früchte einiges her. So gelingt eine farbenfrohe Herbst-Deko.

Kamen. 

Kürbisse gibt es in vielen Farben und Formen. Das macht sie zum idealen Deko-Objekt. Sie lassen sich nicht nur hervorragend mit Blumen arrangieren. Auch zum Schnitzen sind die bunten Herbstfrüchte bestens geeignet.

Besonders beliebt bei Kindern: Kürbisse als schaurige Köpfe an Halloween. Auch wenn die Exemplare zum Teil furchterregend dreinblicken: Ihre leuchtend orangenen Gesichter machen irgendwie immer gute Laune.

Sie wollen mit Ihren Kindern diesmal selbst eine Fratze schnitzen? Diese Anleitung in sieben Schritten hilft Ihnen dabei.

So schnitzen Sie eine Kürbisfratze

Schritt 1: Den richtigen Kürbis auswählen

Am besten lassen sich die großen orangenen Kürbisse bearbeiten, die Sie im Handel oft direkt unter dem Namen Halloween-Kürbis bekommen. Sie sind von der Form und Farbe her ideal für die Fratzengesichter und haben eine feste und gut haltbare Schale.

"Die haben auch andere Namen, zum Beispiel Racer oder Aspen", erklärt Ute Ligges, die im nordrhein-westfälischen Kamen einen Kürbishof betreibt. "Inzwischen gibt es sie in den unterschiedlichsten Größen, von mini bis 20 oder 30 Kilo schwer."

Der Klassiker wiegt meistens zwischen 5 und 10 Kilo.

Schritt 2: Werkzeuge und Materialien bereitlegen

Wichtig ist beim Schnitzen, die benötigten Werkzeuge und Materialien zur Hand zu haben. Das brauchen Sie:

  • Löffel
  • stabile Küchenmesser (klein und groß)
  • kleine Handsäge
  • Stift und Papier
  • Kerze
  • Zahnstocher

optional

  • Apfelausstecher
  • Schnitzbeitel

Zum Schnitzen eignet sich am besten eine kleine Säge. Im Handel werden oft spezielle Kürbis-Schnitzsets angeboten. "Beim Messer ist der Nachteil: Man kann nicht so akkurat arbeiten", sagt Ligges. "Da kann man nie so gut einschätzen, wo man aufhört."

Für Verzierungen kann auch ein Schnitzbeitel nützlich sein. Mit einem Apfelausstecher lassen sich Löcher durch das Kürbisfleisch stechen.

Schritt 3: Deckel oder Boden entfernen

Autorin und Lifehackerin Nadia Holdener nimmt dafür ein etwas größeres Küchenmesser mit einer glatten Klinge. Sie rät, das Messer beim Schneiden in einem stumpfen Winkel zum Stiel zu halten, damit der Deckel nicht in den Kürbis hineinfällt.

Ute Ligges macht allerdings darauf aufmerksam, dass der Deckel mit der Zeit schrumpfen kann. Daher ist es möglich, dass er trotzdem irgendwann hineinfällt.

Tipp: Sichern Sie den Deckel mit Zahnstochern. Alternativ können Sie den Boden aus dem Kürbis schneiden und unten eine Öffnung lassen.

Anregung: Fortgeschrittene wagen sich an den Nasenkürbis. Dabei legen Sie den Kürbis auf die Seite - der Stiel dient dann als Nase.

Schritt 4: Kürbis aushöhlen

Wenn Sie eine große Öffnung - ob oben oder unten - herausgeschnitten haben, können Sie den Kürbis mit einem großen Löffel mit möglichst scharfer Kante aushöhlen.

Nehmen Sie dabei so viel Fruchtfleisch wie möglich raus. "Je glatter das Innenleben ist, umso weniger anfällig ist es für Bakterien", erklärt die Kürbisbuch-Autorin Ute Ligges.

Tipp: Das Fruchtfleisch selbst ist zu schade zum Wegwerfen. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit können Sie daraus gut eine Kürbissuppe kochen.

Schritt 5: Motiv vorzeichnen

Wer nicht einfach drauflosschnitzen möchte, zeichnet auf ein Blatt Papier seine Wunschfratze. Die Schablone können Sie auflegen und mit einem spitzen Stift die Konturen auf den Kürbis übertragen.

Eine andere Möglichkeit ist es, Augen, Mund und Nase aus der Vorlage auszuschneiden und mit Kleber oder Pinnadeln auf dem Kürbis zu fixieren. So lassen sich die Umrisse gut nachzeichnen, erklärt Nadia Holdener in ihrem Lifehack.

Zum Zeichnen eignet sich am besten ein Wachsmal- oder Folienstift. Unerwünschte Farbspuren können dann hinterher einfach weggewischt werden.

Schritt 6: Fratze schnitzen

Nadia Holdener sticht nun mit einem etwas dünneren Küchenmesser an den vorgezeichneten Umrissen entlang. Dann erst schneidet sie das gesamte Fruchtfleisch heraus. Die freigestellten Formen lassen sich schließlich aus dem Kürbis herausdrücken.

Größere Stücke wie den Mund unterteilt Holdener beim Schnitzen in kleinere Stücke. Sobald alles herausgeschnitten ist, säubert sie die Schnittkanten mit einem kleineren Messer. Fruchtfleischreste beseitigt sie mit einem Küchentuch.

Tipp: Wenn Ihre Fratze weiße Zähne oder Augenpupillen haben soll, können Sie dort nur die Schale wegschneiden oder abkratzen. Dabei sind etwa zwei Millimeter der oberen Kürbisschicht zu entfernen.

Die Sorge von Eltern, ihre Kinder selbst schnitzen zu lassen, ist nach Ligges' Erfahrung meist unbegründet: "Die Kinder können alles machen." Oft hätten Kinder die originellsten Ideen.

In den Kursen, die auf ihrem Hof angeboten werden, schnitzen Kinder ab sechs Jahren ihre Kürbisse allein. Zwischen vier und sechs Jahren müsse man allerdings schauen, wie es um die Motorik bestellt sei.

Schritt 7: Kürbiskopf beleuchten

Zum Beleuchten der Kürbisfratze empfiehlt Ute Ligges Grablichter - sie bieten mehr Sicherheit. Wurde beim Kürbis der Boden entfernt, lässt sich der Kürbis direkt über die Kerze stellen, die ihn von innen heraus erleuchtet.

Wichtig dabei: Oben am Stiel sollten ein paar kleine Luftlöcher reingebohrt sein, damit die Hitze entweichen kann.

Brennt die Kerze, ist der große Moment endlich gekommen: Mit dem Flackerlicht sorgt der Kürbiskopf für schaurige Halloween-Stimmung. Platziert wird er natürlich dort, wo er am besten zur Geltung kommt - beispielsweise am Hauseingang oder im Fenster.

Wie lange hält so ein geschnitzter Kürbiskopf?

"Eine Woche plus/minus" - so lautet die Prognose der Kürbishof-Chefin. "Wenn natürlich die Außentemperatur 20 Grad ist, hält er nicht so lange. Bei 5 bis 10 Grad hält er vielleicht sogar zwei Wochen", erklärt Ligges.

Von Tricks wie innen einwachsen oder mit Haarspray besprühen hält die Halloween-Fratze in der Regel nicht wirklich länger, so ihre Erfahrung. Das A und O sei vielmehr, dass Sie den Kürbis innen möglichst glatt aushöhlen und keine Reste von Fruchtfleisch an den Wänden hängen.

Eine weitere Voraussetzung, damit der Kürbiskopf lange hält: Er steht draußen und hat möglichst dauerhaft eine Kerze in sich brennen, damit er austrocknet.

Wie kann ich Terrasse und Balkon herbstlich schmücken?

Auch wenn es keine Kürbisfratze sein soll - gibt es unzählige Ideen, wie Sie Garten, Terrasse und Balkon mit Kürbissen verzieren können.

Drei Anregungen für die Herbstdekoration von Ute Ligges:

  • Bunte Anordnung: Mehrere, verschieden geformte und farbenfrohe Kürbisse dekorativ zusammenstellen - und auf ein Bänkchen, in einen Korb oder zwischen herbstlich bepflanzte Kübeln legen.

Vorteil im Freien: Durch die niedrigeren Temperaturen ist die Dekoration immer länger haltbar als in der Wohnung. Wichtig ist nur, dass Sie die Kürbisse vor Feuchtigkeit schützen.

Als ganze Früchte, die nicht geschnitzt wurden, halten sich Kürbisse im Freien problemlos bis zum ersten Frost.

  • Fliegender Kürbis: In eine hängende Metallschale - am besten mit einer festen Glashalterung für Kerzen - ein paar Zierkürbisse legen. Dazu kommen Triebe von Erika und der Stacheldrahtpflanze, außerdem Efeuranken und Hagebuttenzweige. "Diese Pflanzen haben auch leicht eingetrocknet noch einen Zierwert", sagt Ute Ligges.
  • Terrakotta trifft Kürbis: Auf einer Holzbank oder -bohle können Sie Kürbisse draußen im lockeren Wechsel mit farbenfroh bepflanzten Terrakotta-Töpfen aufstellen. Hier passen zum Beispiel die orangenen Hokkaido-Kürbisse zu leuchtend rot-orangenem Blumenschmuck.

Oder: Sie entscheiden sich für eine grün-weiße Mischung mit entsprechenden Kürbissen und Blüten, empfiehlt Ligges.

Wie dekoriere ich im Herbst mein Zuhause mit Kürbissen?

An Halloween grinst der Kürbiskopf oft draußen vor dem Eingang oder auf der Gartenmauer den Vorbeigehenden zu. Zierkürbisse können aber auch als Schmuck auf der Fensterbank oder dem Tisch stehen.

Die kleinen, ungenießbaren, aber hübschen Zierkürbisse gibt es im Herbst in fast jedem Supermarkt als Mix zu kaufen. Wer sich sein eigenes Sortiment zusammenstellen will, kann sich auf Kürbishöfen von der Farb- und Formenvielfalt inspirieren zu lassen.

Es muss nicht immer ein Zierkürbis sein. Generell können Sie mit jedem Kürbis, der ihnen gefällt, ihr Zuhause dekorieren.

Ein Hingucker ist die essbare "Bischofsmütze". Diese Kürbissorte sieht wie ein Turban aus.

Tipp: Die Zierkürbisse halten sich in der Wohnung mehrere Monate. Zum Konservieren können Sie sie mit Haarspray einsprühen. Das verhindert ein Schimmeln oder Faulen und gibt zusätzlichen Glanz. Ähnlich funktioniert es, wenn Sie die Zierkürbisse mit Bienenwachs einreiben.

Drei Deko-Ideen für ihre Innenräume:

1. Blumenornamente

Statt Fratzen können Sie auch Blumen-Ornamente in einen Kürbis schneiden. Der muss dafür gar nicht unbedingt ausgehöhlt werden, erklärt Ute Ligges in ihrem Buch "Kürbisgenuss".

Exaktes Vorzeichnen ist allerdings nötig. Je nachdem, wie tief man schnitzt, verändern sich auch die Farben der Blumenmuster, etwa von grün zu hellgelb auf einem weißen Kürbis. "Ritzt man für Ornamente nur die oberste Haut etwas an, schimmert es zart durch", sagt Ligges.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Jede Art von Kürbis, die von der Größe und Farbe her gefällt und zum eigenen Stil passt, ist im Grunde geeignet.

Gerade die ungenießbaren Zierkürbisse sind von ihrer handlichen Größe, der schönen Oberflächenstruktur und der abwechslungsreichen Musterung her ideal geeignet. Zum Ritzen in die Oberfläche können Sie gut ein Linolmesser nehmen.

2. Namen und Muster

Bei der nächsten Essenseinladung können Sie auch die Namen der Gäste in einen kleinen Zierkürbis einritzen. Anstelle einer Tischkarte erhält so jeder einen bunten Namenskürbis, den er anschließend mit nach Hause nehmen kann.

Pfiffige Idee für Kinder: Namen, Muster oder Tiere einfach in den Kürbis ritzen, wenn dieser noch an der Pflanze wächst. "Man sollte darauf achten, dass das Wetter danach drei, vier Tage trocken ist", rät Stefan Gamb, Inhaber eines Obst- und Gemüsehofes im Markgräflerland. Sonst können Keime in den Kürbis eindringen.

Der Effekt: "Der Name verkorkt beim Wachsen, das sieht schön aus, und man kann den Kürbis später noch essen." Als Sorte empfiehlt Gamb hierfür den Roten Zentner.

3. Einzelstücke und bunter Mix

Ein größerer Kürbis mit ausgefallener Form wirkt schon für sich als Einzelstück. Nicht nur die ungenießbaren Zierkürbisse bieten sich als Schmuck an. "Man kann einen schönen Speisekürbis erst als Dekoration in die Wohnung stellen und dann, wenn man ihn nicht mehr sehen kann, isst man ihn auf", sagt Ute Ligges.

So kann etwa der Hokkaido ein paar Wochen als Zierde dienen, bevor er zur Kürbissuppe verarbeitet wird. Mehrere Kürbisse unterschiedlicher Form und Farbe wirken in einer Schale oder kleinen Kiste gut.

Tipp: "Wir nehmen häufig noch Hopfen und Eriken dazu", sagt die Florist-Meisterin.

Wie kann ich Kürbisse und Pflanzen passend kombinieren?

Dazu ein paar Anregungen:

1. Entblätterte Hopfenranken lassen sich zu Kränzen winden und auf Gefäße wie eine Tonvase setzen. Ein paar Schlehenbeerenzweige in den Kranz hineinstecken und in das Ganze einen Kürbis betten - fertig!

2. Eine weitere Idee von Ute Ligges: Schlehenbeerenzweige kommen zusammen mit weißblühenden Dahlien in mehrere kleine, blaue Glasvasen. Daneben legen Sie zwei, drei zartgraue Kürbisse - eine schöne Tischdekoration.

3. Aus einem kugeligen, großen, möglichst farbenfrohen Kürbis gestalten Sie eine Blumenvase. Schneiden Sie dafür den Deckel ab. Höhlen Sie den Kürbis aus und stellen Sie dann eine Glasvase, ein Wasserglas oder gewässerten Blumensteckschaum hinein, erklärt Ligges. Kopf an Kopf und kurz gestielt können Sie Blumen, Blätter und Beerenzweige hineinstecken.



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