Wenn der verstärkte Reiseverkehr in der Ferienzeit zu quälend langen Staus führt, können die Fahrer von Elektroautos cool bleiben. Zwar kommen auch sie dann nicht schneller voran, doch zumindest sind mögliche Reichweitenängste unbegründet, hat der ADAC ermittelt. Die laufende Klimaanlage zehrt auch bei stehendem Auto nicht so sehr am Akku, dass man um die Weiterfahrt fürchten müsse, gibt Dino Silvestro, der Leiter des Fahrzeugversuchs im ADAC Technikzentrum Landsberg Entwarnung.Um zu untersuchen, was ein Sommerstau mit Stillstand für ein E-Auto bedeutet, hat Silvestro ein Tesla Model Y für acht Stunden bei 35 Grad und im Tagesverlauf steigender Sonnenintensität in eine Hitzekammer gestellt. Währenddessen saß ein Proband im Auto, die Klimaanlage lief bei 21 Grad und das Infotainment wurde genutzt.
Schön cool bleiben - eigentlich kein Problem im E-Auto
Dabei habe das Auto im Stand 1,5 Kilowattstunden (kWh) pro Stunde verbraucht und der Akku so über den gesamten Versuch um 12 kWh oder 16 Prozentpunkte verloren, zieht Silvestro Bilanz. "Wir haben den Tesla mit 60 Prozent abgestellt und nach dem simulierten Stau mit 44 wieder herausgeholt, so dass die Weiterfahrt problemlos möglich war." Der ADAC-Mann kann sich deshalb keinen Sommerstau vorstellen, der ein Elektroauto tatsächlich in die Knie zwingen würde.
Zum Vergleich: "Ein Verbrenner hätte hier pro Stunde 0,8 bis 1,5 Liter und damit am Ende deutlich mehr verbraucht", so Silvestro. Denn so ein Auto hätte in einer ähnlichen Versuchsstellung etwa 6,4 bis 12 Liter benötigt, was einem Äquivalenzwert von schlimmstenfalls über 100 kWh entspräche.