Raum für vieles: Der Skoda Roomster (2006 bis 2015)

Gebrauchtwagen-Check Ein Verpackungskünstler unter den Pkw ist der Hochdachkombi der tschechischen VW-Tochter, doch beim Tüv hagelt es Kritik: Seine Marotten zu beheben wird oft teuer.

Berlin. 

Es gibt sie, die Autos, die längst nicht mehr neu gebaut werden, aber bei Kunden bis heute Eindruck hinterlassen: Der Roomster von Skoda zählt dazu, da er seinem Namen gerecht wird. Der Innenraum ist so variabel wie voluminös, was Handwerker und Familien gleichermaßen freut.

Nur: Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) schmiert er - oft im Wortsinn - umso öfter ab. Gut, wenn Interessenten die Macken kennen und vor dem Kauf das Auto daraufhin überprüfen.

  • Modellhistorie: Im Jahr 2006 rollte der Roomster in die Autowelt. 2010 bekam er ein Facelift verpasst, das eine erneuerte Frontpartie brachte, ein anderes Armaturenbrett und neue Motoren - darunter für die Spritsparvariante Green Line. 2015 stellte Skoda die Produktion des Modells ein.

  • Abmessungen (laut ADAC): 4,21 m x 1,68 m x 1,61 bis 1,65 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 480 l bis 1585 l (dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank).

  • Karosserievarianten: Die Standardausführung ist das fünftürige Modell mit hohem Dach und fünf Sitzplätzen und ohne Schnickschnack. Den erhielt die Variante Scout mit optischen Elementen im Offroad-Stil, die 2007 debütierte.

  • Stärken: Vom Transport sperriger Sportgeräte bis zu etlichen Umzugskartons - das Talent des Roomsters kündigt schon sein Name an. Seine Rücksitze sind verschiebbar, versetzbar, ausbaubar. Bei der HU zeigt das Fahrwerk laut "Auto Bild TÜV-Report 2024" Langzeitqualitäten. Federn und Dämpfer geben sich ebenso solide wie Feststellbremse, Bremsleitungen und -schläuche. Die Funktion der Fußbremse schwächelt erst bei HU Nummer fünf leicht.

  • Schwächen: An vorderster Stelle negativ tritt der Roomster mit häufigem Ölverlust auf, auch rostige Auspuffanlagen sind ein häufiges Ärgernis. Bremsscheiben sind in quasi allen Jahrgängen zu oft verschlissen.

Beim dritten HU-Termin, den jetzt auch die jüngsten Exemplare längst hinter sich haben, sowie beim vierten liegen die Beanstandungsquoten aller Komponenten der Beleuchtungsanlage über dem Durchschnitt.

Bei der fünften HU sind vor allem die Rückleuchten ein Problem. Lenkgelenke schwächeln ebenfalls bei der dritten Untersuchung. Rost am Fahrwerk plagt mitunter die ältesten Roomster.

  • Pannenverhalten: Mit Blick auf seine Pannenstatistik beschreibt der ADAC das Abschneiden des Tschechen: "gut bis mittel". Seine Pannenschwerpunkte sind demnach: defekte Zündkabel bei Autos der Erstzulassungsjahre 2010 und 2012, Zündkerzen (2008 und 2009), Zündkerzenstecker und Zündschlösser (beides 2015).

  • Motoren: Benziner (Drei- und Vierzylinder mit Frontantrieb): 47 kW/64 PS bis 77 kW/105 PS; Diesel (Drei- und Vierzylinder mit Frontantrieb): 51 kW/70 PS bis 77 kW/105 PS.

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:

  • Roomster 1.2 TDI Greenline (6/2014); 55 kW/75 PS (Dreizylinder); 155.000 Kilometer; 4.559 Euro.

  • Roomster 1.2 TSI Scout (6/2015); 77 kW/105 PS (Vierzylinder); 120.000 Kilometer; 7.282 Euro.

  • Roomster 1.6 TDI DPF Family (6/2012); 77 kW/105 PS (Vierzylinder); 179.000 Kilometer; 4.075 Euro.


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