So klein wie ein Daumennagel, aber präzise im Klang: Die neuen Bluetooth-Ohrstöpsel Pixel Buds Pro 2 von Google sind winzig und nur 4,7 Gramm schwer. Und weil sie nun so winzig sind, soll eine Gummilippe für sicheren Halt im Ohr sorgen.
Zugegeben: Jedes Ohr ist anders. Und so hält beim Test der rechte Bud im Ohr mit etwas Drehen perfekt, der Linke droht gefühlt immer herauszufallen, fühlt sich locker an und löst leichte Verlustangst aus. Drei verschieden große Silikon-Passstücke liegen in der Box - doch keins bringt die Lösung. Aber kommen wir zur technischen Seite.
Im Vergleich zum Vorgängermodell haben die grau-schwarzen Buds rund ein Drittel an Volumen und Gewicht verloren. Der Akkulaufzeit schadet die Schrumpfkur nicht. 6 bis 8 Stunden halten die Pixel Buds durch, bis zu dreimal Aufladen schafft die Akkubox. Wer sie nicht zu intensiv nutzt, kommt mit einer Ladung gut über eine Woche.
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Die Pixel Buds Pro 2 (vorne) sind im Vergleich zum Vorgängermodell ein gutes Drittel kleiner und leichter geworden. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn
Handhabung, Klang, ANC: Dreimal Wow!
- Erstes Wow: Auspacken, aufklappen, verbinden - erledigt in unter einer Minute. Stark. Im Vergleich zum Vorgängermodell und anderen Ohrstöpseln schalten sich die Buds schnell ein und sind bereits beim Einlegen ins Ohr klar zum Empfang. Der Wechsel durch die Klangmodi geht einfach per Fingerauflegen, Wischgesten für leiser und lauter klappen präzise. Allein das Tippen für Anrufannahme oder Mediensteuerung gelingt nicht immer präzise - das ist auch ein wenig der geringen Größe geschuldet.
- Zweites Wow: Die Mini-Stöpsel klingen richtig gut. Höhen, Tiefen, Mitten - alles da, wo es sein soll. Musik von Klassik über Rock und Elektro kommt sauber rüber, ohne dass Stimmen, Drums oder kleine Soundspielereien im Hintergrund untergehen.
- Drittes Wow: Einmal lang auf den rechten Ohrstöpsel drücken, auf das "Plöng" warten - und es wird ruhig. Kein U-Bahn-Rattern, keine Stimmen im Zug, kein Tastaturgeklapper im Büro, keine lauten Umgebungsgeräusche. Die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) blendet die Welt aus. Und das sogar noch ein wenig präziser als bei den schon guten Vorgängern. Der Transparenzmodus hierzu lässt im Gegensatz alles durch, was durch muss. Gespräche und Umgebungsgeräusche bekommt man auch mit Buds in den Ohren hin bzw. mit - ohne gefühlte Watte in den Ohren. Fahrradfahren mit den Pixel Buds? Kein Problem.
Richtig vollständig nur mit Android
"Kauf die Kopfhörer passend zu meinem Telefon und für mein Betriebssystem"? Solche Strategien kennt man schon von Apple und Samsung, und auch Google macht es mit den Pixel Buds nicht groß anders. Zwar funktionieren sie auch mit einem iPhone problemlos, aber dann nur eingeschränkt. Erst als Android-User - und hier besonders mit einem neueren Google Pixel - kommt man in den Genuss weiterer Einstellungen für Bedienung und Klang.
Zwei Beispiele: Während die Buds mit einem iPhone "nur" super klingen, können Android-User auch noch an den Bässen rumschrauben, die Stimmen verstärken oder ihre eigenen Equalizer-Profile einstellen. Und verliert man die Buds, kann man sie nur über Googles "Mein Gerät finden"-Funktion auch wieder aufspüren.
Hello, Gemini?
Und noch etwas gibt es nur für Android und nicht für iPhone-Nutzer: Gemini - Googles KI-Assistent. Der soll viel natürlichere Gespräche ermöglichen als der bisherige "Google Assistant" und mit mehr Funktionen im Alltag unterstützen. Wer's braucht, kann Gemini Live um Rat fragen, sich beim Planen von Feiern helfen lassen oder mit der KI über beliebige andere Themen sprechen.
Hinzu kommen wachsende Möglichkeiten, sich in Apps von der KI helfen zu lassen. Etwa Informationen aus Mails heraussuchen, um daraus eine Einkaufsliste zu schreiben und noch viel mehr.
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Tippen und Wischen steuern Lautstärke und Medien. Langes Drücken aktiviert den Sprachassistenten oder die Geräuschunterdrückung. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn
Über Praktikabilität und den immer weiter wachsenden Funktionsumfang von Gemini lässt sich an dieser Stelle wenig sagen. Das muss jeder und jede für den eigenen Bedarf herausfinden. Nur so viel: Die technische Anbindung mit den Pixel Buds Pro 2 ist tadellos.
Fazit: Technik stark, Format toll - aber nicht für alle
Und wie ist das nun mit der Verlustangst? Die hält auch nach zwei Wochen mit den Pixel Buds Pro 2 im Ohr weiter an - gleich zweimal verabschiedete sich der linke Stöpsel ohne Vorwarnung. Zweimal kam kurz Panik auf. Wer sich für die Buds interessiert, trägt vielleicht erst einmal Probe - ob alles sicher sitzt.
Technisch gibt es nichts zu meckern. Im Gegenteil. Im Vergleich zu den schon sehr guten Vorgängern gibt es in Sachen Noise Cancelling, Klang und Laufzeit noch einmal etwas mehr. Wer die 249 Euro investieren möchte, bekommt mit dem Pixel Buds Pro 2 ein Paar Spitzen-Ohrstöpsel, die sich hinter Airpods, Galaxy Buds und Co. nicht verstecken müssen.
Am meisten holt man allerdings mit einem Android-Smartphone und hier insbesondere mit Googles Pixel 8 und 9 heraus. Am iPhone sind die Pixel Buds Pro 2 einfach nur sehr gute Bluetooth-Stöpsel ohne weitere Funktionen.
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