Apples iPhone wird intelligenter: Das kann die neue Generation

Technik Schnellere Chips, bessere Kameras - das gibt es jedes Jahr, wenn neue Smartphones präsentiert werden. Doch von Apple gab es diesmal auch ungewöhnliche Ankündigungen.

In aller Regelmäßigkeit blicken Apple-Nutzer ins US-amerikanische Kalifornien und verfolgen die Präsentation der neuesten Produkte aus dem Hause des Tech-Konzerns. Am Montag war es wieder soweit. Im Mittelpunkt stand einmal mehr die Weiterentwicklung des iPhone. Mit den Modellen iPhone 16, iPhone 16 Plus, iPhone 16 Pro und iPhone 16 Pro Max hat Apple seine wichtigste Produktlinie aufgefrischt. Die neuen Modelle kommen mit einer weiterentwickelten Kamera auf den Markt und setzen vor allem auf die Integration Künstlicher Intelligenz (KI). Auf viele der neuen KI-Funktionen werden Nutzer in Europa aber vorerst verzichten müssen: Apple hält ihre Einführung der Funktionen auf dem europäischen Markt aufgrund rechtlicher Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem neuen EU-Digitalgesetz DMA zurück.

KI vereinfacht alltägliche Aufgaben

"Die neue Generation des iPhones wurde von Grund auf für ‚Apple Intelligence' entwickelt", sagte Apple-Chef Tim Cook. "Apple Intelligence" ist die konzerneigene Plattform für künstliche Intelligenz, die es Nutzern ermöglicht, alltägliche Aufgaben einfacher und schneller zu erledigen. Die KI erstellt beispielsweise E-Mail-Zusammenfassungen und sortiert Benachrichtigungen nach Priorität. Auch Apples Sprachassistent Siri soll durch die KI-Unterstützung künftig deutlich intelligentere und präzisere Antworten auf Nutzerfragen liefern. Die Künstliche Intelligenz kombiniert der Tech-Konzern außerdem mit innovativen Kamera-Funktionen, die Nutzern mehr Informationen über die Umgebung bereitstellen. Viele der neuen KI-Funktionen werden für Nutzer in der EU allerdings vorerst nicht verfügbar sein. Aufgrund rechtlicher Unklarheiten im Zusammenhang mit dem neuen EU-Digital Markets Act (DMA) zögert Apple deren Einführung in der Europäischen Union hinaus. Der DMA fordert von großen Plattformen mehr Offenheit gegenüber Drittanbietern, was Apple in Bezug auf den Datenschutz problematisch sieht. Der Konzern möchte erst sicherstellen, dass die fortschrittlichen Funktionen exklusiv bereitgestellt werden können, bevor sie eingeführt werden.

 

Neuer Knopf für bessere Kamerasteuerung

Vor allem die Kamerasteuerung sei laut Apple vollgepackt mit Innovationen, darunter ein taktiler Schalter, einem Auslöser für die Smartphone-Kamera, wie man ihn bisher eher von Fotoapparaten kennt. Beim Durchdrücken hält die Kamera das Bild fest. Ein leichter Druck aktiviert einen Schieberegler, der beispielsweise den Zoom steuern kann. Bisher mussten Nutzer dafür auf den Bildschirm tippen. Der neue Knopf bietet gleichzeitig einen schnelleren Weg, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz mehr über die Umgebung zu erfahren - zum Beispiel Öffnungszeiten und Bewertungen für ein Restaurant, an dem man vorbeikommt, alle Informationen hinter einem Konzertplakat, die Rasse eines Hundes und mehr. So kann im Handumdrehen auch das Event auf einem Flyer zum Kalender hinzugefügt werden.

Videos und Audioaufnahmen mit 3D-Tiefe

Hinzu kommen neue Teleoptionen und eine neue Ultraweitwinkel-Kamera, die Makrofotos ermöglicht. Die Kamera fängt dabei 2,6-mal mehr Licht ein, um eine bessere Bildqualität zu bieten. Ein weiteres Feature ist die Unterstützung von räumlicher Foto- und Videoaufnahme. Damit können besondere Momente in 3D-Tiefe - beispielsweise für das Mixed-Reality-Headset "Apple Vision Pro" - eingefangen werden. Zudem bieten die fotografischen Stile der nächsten Generation die Möglichkeit, Bilder noch individueller anzupassen. Voraussetzungen dafür, dass insbesondere die neuen Funktionen mit Künstlicher Intelligenz auf den Geräten flüssig laufen, sind der neue A18 Chip und mehr Arbeitsspeicher. Von den früheren Modellen ist lediglich das iPhone 15 Pro leistungsstark genug für die KI-Plattform "Apple Intelligence".

 

Action-Button jetzt für alle 16er-Modelle

Der zusätzliche Action-Button, der bisher nur den Pro-Modellen vorbehalten war, ist jetzt auch in den Modellen iPhone 16 und iPhone 16 Plus verbaut. Damit können Nutzerinnen und Nutzer auf eine Vielzahl von Funktionen zugreifen. So kann man schnell die Kamera, die Taschenlampe oder Steuerelemente öffnen, zwischen Klingeln und Lautlos umschalten, Musik mit Shazam erkennen, Sprachmemos, Fokus, Übersetzen und Bedienungshilfen wie die Lupe aktivieren oder Kurzbefehle für weitere Optionen nutzen. Die Aktionstaste kann auch auf Funktionen in anderen Apps zugreifen. So können Autofahrer ihr Fahrzeug beispielsweise auf- und abschließen.

Kosten und Verfügbarkeit

Das iPhone 16 und das iPhone 16 Plus werden in Ultramarin, Blaugrün, Pink, Weiß und Schwarz mit Speicherkapazitäten zwischen 128 und 512 Gigabyte erhältlich sein. Das iPhone 16 gibt es ab 949 Euro, das iPhone 16 Plus ab 1.099 Euro. Die iPhones 16 Pro und 16 Pro Max werden in Titan Schwarz, Titan Natur, Titan Weiß und Titan Wüstensand mit Speicherkapazitäten zwischen 128 Gigabyte bis 1 Terabyte erhältlich sein. Das iPhone 16 Pro gibt es ab 1.199 Euro, das iPhone 16 Pro Max ab 1.449 Euro. Alle Modelle können ab Freitag, 13. September vorbestellt werden und sind ab Freitag, 20. September erhältlich.

News auch für Apple Watch und Kopfhörer

Die zehnte Version der Apple Watch verfügt jetzt über ein um 40 Prozent helleres Weitwinkel-OLED-Display, das größer ist als das Display der Apple Watch Ultra. Sie ist dabei etwas dünner als bisher, misst nur noch 9,7 Millimeter. Neu ist die Schlafapnoe-Erkennung, die mit dem Beschleunigungssensor die Atmung im Schlaf überwacht und bei Auffälligkeiten den Nutzer informiert. Außerdem besitzt sie neue Temperatursensoren, die die Nutzung beim Schwimmen optimieren. Die Apple Watch Series 10 kommt zu Preisen ab 449 Euro. Zu haben ist sie ab dem 20. September. Apple hat am Montag außerdem die vierte Generation seiner AirPods präsentiert, die in zwei Varianten erhältlich sind - mit und ohne aktive Geräuschunterdrückung. Beide Modelle bieten verbesserten Tragekomfort und eine optimierte Klangqualität, einschließlich personalisiertem räumlichen Klang. Die Over-Ear-Kopfhörer AirPods Max erhalten zudem ein kleines Update: Der Lightning-Anschluss wird durch USB-C ersetzt. Darüber hinaus stehen fünf neue Farben zur Auswahl: Mitternacht, Sternenlicht, Blau, Orange und Lila. 

 



  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion