Nürburgring. Beim 51. 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring stand erstmals ein Fahrer aus Sachsen auf dem obersten Podest. Der im niedersächsischen Uelzen geborene und aufgrund seines Jobs als Fahr-Instruktor bei Porsche in Leipzig 2015 zusammen mit seiner Frau nach Sachsen gezogene 34-Jährige teilte sich einen Ferrari 296 GT3 des Eifeler Frikadelli Racing Teams mit dem in Malaysia lebenden Neuseeländer Earl Bamber, dem Niederländer Nick Catsburg sowie den in Nideggen wohnenden Briten David Pittard.
Sieg mit Rundenrekord
Nach ihrem Sieg beim "24h Qualifiers", dem letzten Rennen vor dem großen Ereignis, zählten sie logischerweise zu den Favoriten, aber dass sie das Rennen praktisch von Beginn an dominierten, war schon eine Überraschung. Mit 162 Runden übertrumpften sie den alten Rekord von 159 um drei Runden auf der 25,378 Kilometer langen Kombination von Nürburgring-Grand-Prix-Kurs und Nordschleife und verwiesen das Team Rowe Racing mit Marco Wittmann (Fürth), Sheldon van der Linde (RSA, Kempten), Dries Vanthoor (BEL, Hasselt) und Maxime Martin (BEL, Tervuren) in einem BMW M4 GT3 sowie das Mercedes-AMG Team Bilstein mit Raffaele Marciello (SUI, Berganzona), Luca Stolz (Brachbach) und Philip Ellis (SUI, Baar) in einem Mercedes-AMG GT3 auf die weiteren Podestplätze.
Ebenfalls über einen Sieg, wenngleich "nur" in der Klasse TCR, durfte sich Marc Basseng aus Rosenbach in der Oberlausitz freuen. Der in Engelskirchen geborene und in Köln aufgewachsene Rheinländer teilte sich wieder einen Hyundai Elantra TCR vom Team Hyundai Motosport N / Target Competition mit Manuel Lauck (Saarbourg) und Mikel Azcona (ESP). Gemeinsam kam man auf den guten 26. Gesamtrang. Als Klassensieger der "TCR" durften sie sich zum wiederholten Mal feiern lassen.
Acht Plätze dahinter wurde der Sohn der MZ-Enduro-Legende Manfred Jäger und einst gebürtige Karl-Marx-Städter, Thomas Jäger aus Putzbrunn bei München, zusammen mit Frank Bird (GBR), Elia Erhart (Röttenbach) und Jörg Viebahn (Engelskirchen) 34. Im Mercedes-AMG Team HRT pilotierte der AMG-Projektleiter einen nagelneuen Mercedes-AMG GT2 in der Sonderklasse SP-X in erster Linie für Testzwecke. Als kleinen Bonus gewann man die nur einem weiteren Auto gefüllte Klasse der eigentlich klassenlosen Spezialfahrzeuge.
Chemnitzer ohne Fortune
Weniger Glück hatte der Chemnitzer Dominik Fugel, der als Teamleader von ADAC Sachsen e.V. - Fugel Sport zusammen Fidel Leib (Kressbronn a. B.), Moritz Oestreich (Langenselbold) und Benjamin Leuchter (Duisburg) im regelmäßigen Wechsel einen Porsche 911 GT3 Cup (992) pilotierte. Mit Ölproblemen an der Getriebeeinheit musste man vorzeitig die Waffen strecken. Zuvor hatte man in der mit neun Fahrzeugen besetzten Klasse Cup 2 mit Aussichten auf einen Podestplatz lange Zeit auf der vierten Position gelegen.
Einen weiteren tollen sächsischen Erfolg feierte zuvor der VSZ-Sachsenring-Geschäftsführer Ruben Zeltner im dreistündigen Rahmenrennen Adac 24 Stunden Classic. Im Zusammenspiel mit Oliver Boyke aus Sassenburg in einem Porsche 911 RSR Imsa belegte er unter 161 Bewerbern den dritten Gesamt- sowie zweiten Klassenrang.
Im gleichen Rennen lagen auch Dr. Peter Pangert aus Rudolstadt und der Chemnitzer Thomas Dämmig mit ihrem BMW E36 325I lange Zeit in aussichtsreicher Position, fielen aber kurz vor Schluss noch auf den 75. Platz zurück.
Mit 235.000 Zuschauern von Donnerstag bis Sonntag lag das 51. 24h-Rennen Nürburgring leicht über der Zahl des letztjährigen Liqui Moly Motorrad Grand Prix von Deutschland. Auf dem Sachsenring wurden im Juni 2022 232.202 Fans gezählt.
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