Hockenheim. Die Saison 2024 der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) startete im Mai auf dem Sachsenring und fand an diesem Wochenende traditionell in Hohenstein-Ernstthals Partnerstadt Hockenheim ihr Ende. Bei herrlichem Spätsommer-Wetter fanden reichlich über 30.000 Zuschauer den Weg ins Badische Motodrom und sahen noch einmal spannende Wettkämpfe.
Drei plus zwei Sachsen in der Top-Klasse
In der Top-Kategorie IDM Superbike stand mit dem Ukrainer Ilya Mikhalchik der Gesamtsieger 2024 schon seit dem vorangegangenen Lauf auf dem Nürburgring fest. In Hockenheim gewann der in der Eifel entthronte Meister Florian Alt aus Engelskirchen das erste Rennen knapp vor Jan-Ole Jähnig aus Nobitz und Ilya Mikhalchik. Im zweiten hatte dann Ilya Mikhalchik die Nase ziemlich deutlich vor dem Thüringer "J. O." sowie dem Bayern Patrick Hobelsberger.
Der beste Sachse in der IDM Superbike, der Krostitzer Toni Finsterbusch, belegte die Plätze sieben und acht, was im zum Bronzerang in der Meisterschaft reichte. Der Klassenneuling Kevin Orgis aus Arnsdorf stürzte im ersten Rennen auf der sensationellen dritten Position liegend und wurde im zweiten Neunter. Max Enderlein aus Hohenstein-Ernstthal fuhr mit den Plätzen zwölf und 13 in beiden Rennen in die Punkte.
Beim Saisonfinale nutzten auch die beiden weiteren Karl-May-Städter Moritz Jenkner und Paul Fröde, die im Normalfall nur in der stärker reglementierten und deshalb kostengünstigeren IDM-Rahmenserie Pro Superstock 1000 antreten, die Trainings und zumindest das erste Rennen der IDM Superbike zu Trainingszwecken. In jenem ersten Rennen verkauften sie sich die beiden "Gäste" mit den Plätzen 15 und 17 unter 29 Gestarteten recht gut. Auf das zweite Superbike-Rennen verzichteten sie auf Grund ihres kurze Zeit später auf dem Programm stehenden zweiten Rennens besagter Pro Superstock 1000. Dabei stand Moritz Jenkner zunächst als Zweiter erneut auf dem Siegerpodest. Bei der technischen Nachkontrolle wurde am Motorrad des vermeintlichen Siegers Soma Görbe jedoch ein Mindergewicht von einem Kilogramm festgestellt, sodass der bereits als Gesamtsieger feststehende Ungar disqualifiziert und Moritz Jenkner der Sieg zugesprochen wurde. Ebenso wurden Paul Fröde Vierter statt Fünfter und der Lunzenauer Freddie Heinrich Achter statt Neunter.
Das erste Rennen am Vortag hatte der neue Pro-Superstock-1000-Vize Moritz Jenkner gewonnen und Paul Fröde auf Rang fünf beendet. Freddie Heinrich sah mit einem technischen Defekt keine Zielflagge.
Zwei minus ein Sachse in der großen Supersport-Klasse
In der Klasse IDM Supersport war Lennox Lehmann aus Dresden diesmal der einzige sächsische Vertreter. In der Vorwoche hatte er beim Yamaha R7 European Cup Finale im Rahmen des legendären 24-Stunden-Rennens Bol d'Or im südfranzösischen Le Castellet beide Rennen gewonnen und somit den Gesamtsieg davongetragen.
Dort war auch Marvin Siebdrath am Start. Allerdings hatte der Wildenfelser einen Rennsturz, bei dem sich der Pilot von Max Enderleins IDM-Team Yamaha Racing by M32 einen beidseitigen Rippenbruch zuzog und aufs IDM-Finale verzichtete. Ertragreicher fiel Lennox Lehmanns Hockenheim-Trip auch nicht aus. Im ersten Rennen schied er per Sturz und im zweiten mit einem technischen Defekt aus. Den Meistertitel sicherte sich der Österreicher Andreas Kofler, der 2023 noch in Max Enderleins Team gefahren war.
Einen weiteren Sieg feierte in der kleinen Supersport-Klasse, der IDM Supersport 300, Phillip Tonn. Der Ex-Neukirchner und heutzutage im thüringischen Mattstedt Beheimatete gewann das erste Rennen am Samstagnachmittag, bei dem sich sein Stallgefährte vom Bischofswerdaer Team Freudenberg KTM-PALIGO Racing vorzeitig zum Meister kürte. Das Kunststück eines weiteren Sieges wollte Phillip Tonn im zweiten Rennen mit einer Verzweiflungsaktion in der vorletzten Kurve wiederholen. Diese misslang jedoch, sodass er als Vierter sogar ohne weiteren Podestrang blieb. Trösten durfte er sich mit Endrang drei in der Meisterschaft.
Frauen-Power made in Sachsen
In der weiteren Rahmenserie KTM Junior Cup war Sachsen durch drei junge Damen vertreten. Im ersten ebenfalls bereits am Samstag ausgetragenen Rennen wurde Smilla Göttlich aus Eibau Fünfte und die Lichtensteinerin Amy Zmarzly Zehnte. Luna Köckritz aus Lauterbach bei Großenhain sah keine Zielflagge. Am Sonntag wiederholte Smilla Göttlich ihren fünften Rang vom Vortag. Luna Köckritz wurde Achte und Amy Zmarzly Elfte.
Damit verabschiedete sich die IDM in den Winterschlaf und wird im nächsten Jahr kein Gastspiel auf dem Sachsenring geben. Stattdessen wird die ADAC Sachsenring Classic 2025 wieder ins Sachsenring-Jahresprogramm aufgenommen.
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